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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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klang so, als hätte sich der Schreiber am Anfang heftig dagegen gewehrt, von ihrer Mutter verführt zu werden. Aber die Versuchung war anscheinend stärker gewesen. Und nach einer Weile schien es so, als wäre er vollkommen abhängig von ihr, konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
    Serena tat der Mann, ein eindeutiges Opfer ihrer Mutter, fast leid. Dasselbe hatte sie damals für ihren Vater empfunden.
    Aber plötzlich änderte sich der Ton der Briefe. Verzweiflung klang an, und Serena hatte den Eindruck, dass ihre Mutter die Affäre hatte beenden wollen.
    Plötzlich musste sie wieder an die Worte von Miss Judith denken. Ihre Mutter hatte sich anscheinend immer gelangweilt, sobald sie erreicht hatte, was sie wollte. Ihr Liebhaber flehte sie sozusagen an, sich ihre Entscheidung noch einmal zu überlegen. Er schwor ihr, dass er alles tun würde, was sie von ihm verlangen würde. Er würde auch mit ihr weggehen – Hauptsache, sie blieben zusammen.
    Im letzten Brief beschwor er sie noch einmal an, ihm das nicht anzutun, nicht zu ihrem Mann zurückzukehren. Diesmal gab es keine Unterschrift, sondern nur eine leere Stelle.
    Serena ließ die Briefe langsam sinken. “Tu nichts, was du bereuen könntest.” Das war ein eindeutiger Satz. Sie war sicher, ihn schon einmal gehört zu haben. Aber wo?
    Cameron! Vielleicht konnte Cameron ihr weiterhelfen. Außerdem musste sie ihm auf jeden Fall von ihrem Fund berichten. Es gab sicher Fingerabdrücke auf den Briefen, außer denen von ihrer Mutter. Vielleicht brachte sie dies in der Suche nach dem Täter ja weiter.
    Sie eilte zurück ins Haus und stürzte zum Telefon.
    “Ich würde gern mit Detective Reed sprechen, bitte.”
    “Tut mir leid, aber er ist …”
    “Hier ist Serena McKee. Ich muss ihn wirklich sprechen, es ist äußerst dringend, glauben Sie mir.”
    Die Polizeibeamtin seufzte tief. “Mir wäre es lieber, wenn Sie Ihre Privatgespräche auf den Feierabend verlegen könnten, Miss McKee. Warten Sie einen Moment.” Sie versuchte, Cameron über das Autotelefon zu erreichen, aber er schien nicht im Wagen zu sein.
    Verzweifelt überlegte Serena, was sie tun konnte. Dann sprach sie noch einmal mit der Polizistin in der Zentrale.
    “Bitte, richten Sie Detective McKee von mir etwas aus. Sagen Sie ihm, ich habe etwas gefunden. Es sind Liebesbriefe von meiner Mutter an ihren Liebhaber. Er soll mich so bald wie möglich anrufen. Ach, noch etwas …”
    “Ja?”
    “Sagen Sie ihm bitte, es tut mir leid. Und er soll sich beeilen.”
    “Wird gemacht, Miss McKee.”
    Serena legte den Hörer auf. Sie überlegte kurz, ob sie nicht zum Präsidium fahren und Onkel Dan die Briefe zeigen sollte. Er konnte dies schließlich genauso gut erledigen wie Cameron. Doch sie wusste, dass sie sich bei Cameron entschuldigen musste. Vielleicht würde er ihr ja vergeben, wenn er erkannte, dass sie mit ihrem Verdacht Recht gehabt hatte.
    Da sie im Moment nur warten konnte, zog Serena sich ein frisches T-Shirt an und ging mit den Briefen ins Wohnzimmer, wo sie sie alle noch einmal durchlas, um auch nichts zu übersehen.

15. KAPITEL
    Warum rief er sie nicht an?
    Unruhig betrachtete Serena das Telefon. Man hätte die Stille mit dem Messer schneiden können.
    Cameron rief nicht zurück, obwohl sie sich vor einer Stunde noch einmal im Präsidium gemeldet hatte. Nervös stand sie auf und sah nach, ob das Telefon auch eingestöpselt war. Natürlich war alles in Ordnung. Aber die Untätigkeit zehrte an ihr.
    Plötzlich merkte Serena, dass sie fröstelte. Sie vermisste Cameron und bereute inzwischen sehr, dass sie sich nicht die Zeit genommen hatte, mit ihm zu sprechen. Möglicherweise würde er ja nie wieder zu ihr zurückkehren. Sie hatte ihn mit ihrer Obsession verscheucht.
    Vielleicht dachte er ja auch, dass ihre Entschuldigung nur vorgeschoben war – ein Trick, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Noch nie zuvor hatte sie ihn so wütend gesehen.
    Seufzend ließ Serena sich wieder auf dem Sofa nieder. Sie konnte unmöglich noch einmal auf dem Präsidium anrufen. Bestimmt hätte die Frau in der Zentrale Cameron ihre Nachricht gleich übermittelt. Aber er war entweder verschwunden, oder er meldete sich absichtlich nicht.
    Es gab nichts, was sie tun konnte – außer warten.
    Wie in Zeitlupe legte Serena schließlich den letzten Brief, den sie gelesen hatte, wieder in das Kästchen zurück. Sie hatte sie alle noch einmal durchgelesen, und Cameron hatte immer noch nicht angerufen.
    Vielleicht

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