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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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jetzt war es an ihr, sich zu entscheiden.
    Warum hörte er dann nichts von ihr?
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und betrachtete missbilligend seinen Partner. Seit heute Mittag waren die beiden jetzt auf Streife, und Martinez hatte ihm zum wiederholten Mal von seinen Erfolgserlebnissen beim Internetsurfing erzählt. Wenn er noch einmal das Wort “‘Computer’” hörte, würde er ihn umbringen!
    Plötzlich musste er wieder an Serenas Eltern denken. Inzwischen konnte er ihren Vater fast verstehen. Es war nicht leicht, jemanden zu lieben, der diese Liebe nicht erwiderte. Nichts zehrte so sehr an den Nerven. Es war wirklich kein Wunder, wenn jemand irgendwann durchdrehte.
    Cameron bog fluchend in den Parkplatz hinter dem Präsidiumsgebäude ein. Warum musste er die ganze Zeit über an Serena denken? Hatte er denn nichts Besseres zu tun? Sie schien jedenfalls um ihn nicht halb so besorgt zu sein, sonst hätte sie sich schon längst gemeldet.
    Er war mehrere Male versucht gewesen, in der Telefonzentrale anzurufen, um nachzufragen, ob Anrufe für ihn gekommen waren. Aber er wollte Martinez, der genau merkte, wie sehr die Geschichte seinem Partner zusetzte, diesen Triumph nicht gönnen. Irgendwo musste ein Mann ja auch die Grenze ziehen.
    “Hast du Lust auf ein kühles Bier?”, fragte Martinez beim Aussteigen. “Oder willst du lieber nach Hause fahren und schmollen?”
    Cameron wusste, was er am liebsten getan hätte. Er wollte auf der Stelle zu Serena fahren, sie in seine Arme schließen und bitten, diese vergebliche Suche auf der Stelle abzubrechen und mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Aber er wusste, dass dies nur ein Traum war.
    “Nur, wenn du die erste Runde zahlst”, antwortete er Martinez deshalb.
    Langsam ließ Serena den Hörer zurück auf die Gabel sinken. Das war wirklich merkwürdig, vor einer halben Stunde hatte das Telefon ja noch einwandfrei funktioniert.
    Sie beschloss, sich jetzt nicht verrückt machen zu lassen und verließ das Wohnzimmer, um es an einem anderen Apparat zu versuchen.
    Dabei lief sie Dan Olson genau in die Arme.
    Genau wie in jener schrecklichen Nacht, dachte sie, und ihr Herzschlag setzte einen Moment aus.
    Genau wie damals legte Olson ihr auch jetzt beruhigend die Hand auf die Schulter.
    “Was ist los, Serena?”, fragte er besorgt. “Du zitterst ja am ganzen Leib.”
    “Wie bist du hier hereingekommen?”, fragte Serena, die sich nicht einschüchtern lassen wollte, ihn herausfordernd. “Ich habe schließlich eine neue Alarmanlage einbauen lassen.”
    Olson zuckte nur mit den Schultern. “Ich habe geklingelt, aber du hast nicht aufgemacht. Ich weiß, wie man solche Systeme lahmlegt, das lernt man bei uns auf der Schule.” Er sah sie durchdringend an. “Ich kam wegen deines Anrufs für Reed. Angeblich hast du Briefe gefunden, die den Fall wiederaufrollen können. Wo sind sie?”
    Sein Ton war ganz normal und freundlich. Er ahnte also noch nichts von ihrem Verdacht. Serena wusste, dass sie sich jetzt schnell etwas einfallen lassen musste.
    “Ich habe sie zur Bank gebracht und sie dort im Safe deponiert”, erwiderte sie schnell.
    Aber Olson glaube ihr nicht. “Du warst nicht auf der Bank, Serena. Du hast die ganze Zeit hier auf Reed gewartet. Warum lügst du mich an? Was stand in den Briefen?”
    “Keine Ahnung”, log Serena. “Ich habe sie nicht gelesen.”
    Vielleicht war es ihr flackernder Blick, der sie verriet.
    “Du hast sie gelesen”, sagte er tonlos. “Wer hätte gedacht, dass deine Mutter so sentimental gewesen wäre, sie zu behalten.” Er seufzte tief.
    “Du weißt alles, Serena, stimmt’s?”
    Jetzt konnte sie sich nicht länger zurückhalten. “Warum hast du das getan?”, schrie sie ihn an. “Warum hast du meinen Vater verraten? Er hat dich geliebt wie einen Bruder. Er hat immer gesagt, jeder bräuchte so einen Freund wie dich!” Sie hatte Tränen in den Augen.
    “Ich war ihm ein guter Freund”, protestierte Olson. “Deine Mutter …” Er brach kopfschüttelnd ab. “Wie soll ich dir das nur erklären?”
    Aber er wollte es Serena erklären. Wenigstens ein Mensch sollte erfahren, wie er all diese Jahre unter der Last der Schuld gelitten hatte.
    “Deine Mutter hat mich verführt, Serena”, begann er. “Ich konnte nicht mehr klar denken, konnte nicht mehr arbeiten. Alles, was ich wollte, war, sie zu besitzen. Und sie wusste es. Ich widerstand ihr, bis es nicht mehr ging. Ich habe sogar um meine Versetzung nach Bakersfield gebeten.

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