Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
erledigen, wenn du willst”, sagte Cameron zu ihr, als ein Detective sie bat, mit auf die Wache zu kommen, um dort ihre Zeugenaussage zu machen.
Sie waren umgeben von vielen Menschen, die das Geschehen nicht fassen konnten. Nachdem sich die Wahrheit verbreitet hatte, waren alle völlig schockiert.
“Natürlich, das reicht auch bis morgen”, meinte Martinez, der gerade dazugekommen war.
Aber Serena blieb fest. “Nein, ich will die Sache jetzt hinter mich bringen. Und ich möchte dir unbedingt alles erzählen”, setzte sie, zu Cameron gewandt, hinzu.
Zu dritt fuhren sie im Polizeiwagen zum Präsidium. Serena fühlte sich merkwürdig zerrissen. Zum einen war sie unendlich erleichtert, dass die Geschichte endlich vorüber war. Zum anderen hatte sie einen Freund verloren, der wie ein Vater für sie gewesen war. Tröstend ergriff Cameron, der genau wusste, wie ihr zumute war, während der Fahrt ihre Hand und drückte sie.
“So, wir sind da”, verkündete Martinez überflüssigerweise, als sie das Gebäude erreicht hatten.
Serena riss sich zusammen. Sie stieg aus dem Auto aus, bereit, ihre Aussage zu machen.
Als das Ganze schließlich vorüber war, war sie vollkommen erschöpft. Sie lehnte sich an Camerons Schulter, der natürlich darauf bestanden hatte, sie nach Hause zu fahren.
Jetzt war es wirklich vorbei.
Morgen würde der Fall in den Zeitungen Schlagzeilen machen. Und das betraf nicht nur die Lokalzeitungen, sondern die Presse im ganzen Land. Serena war zwar müde, aber auch stolz. Sie hatte ihre Mission erfolgreich beendet. Es war ihr gelungen, den Namen ihres Vaters reinzuwaschen.
Doch im Moment spürte sie keinen Triumph, nur eine tiefe Erschöpfung.
“Beim letzten Mal hat Onkel Dan mir diesen ganzen Medienrummel erspart”, sagte sie nachdenklich zu Cameron. “Er hat mich vor den Sensationsreportern beschützt, und am nächsten Tag hat Tante Helen mich nach Dallas gebracht.”
Cameron betrachtete sie. Er hatte ein seltsam unwirkliches Gefühl. Bei dem Gedanken, sie nun für immer zu verlieren, zog sich sein Magen zusammen.
Er wusste noch ganz genau, welche Angst er gehabt hatte, als er Olsons Auto entdeckt hatte, das dieser im Orangenhain geparkt hatte. Da war ihm alles klar geworden. Er hatte instinktiv gewusst, dass Olson der Liebhaber von Serenas Mutter gewesen war, und dass Serena sich in großer Gefahr befand. Sonst hätte ihm Olson ihre Nachricht übermittelt. Er hatte sichergehen wollen, sie allein vorzufinden.
Glücklicherweise war ja jetzt alles vorbei.
Cameron lächelte Serena zu, die die Augen geschlossen hatte. “Na? Ich dachte schon, du wärest eingeschlafen.”
Sie schüttelte den Kopf. “Ich glaube nicht, dass ich je wieder schlafen kann.” Immer, wenn sie die Augen schloss, sah sie im Geiste Onkel Dan vor sich – so, wie er kurz vor seinem Tod ausgesehen hatte.
“Natürlich wirst du das”, beruhigte Cameron sie. “Und zwar ohne Albträume, das verspreche ich dir.”
“Hoffentlich hast du Recht.”
Sie hatten jetzt fast McKee Hill erreicht. Zu ihrer Erleichterung stellte Serena fest, dass sowohl die Krankenwagen wie auch die Presseleute verschwunden waren.
“Was hast du jetzt vor?”, erkundigte Cameron sich, als sie in die Einfahrt einbogen. Er parkte den Wagen vor dem Haus und half Serena beim Aussteigen. “Wirst du nach Dallas zurückkehren?” Die Frage sollte ganz harmlos klingen, aber in Wirklichkeit wartete er atemlos auf ihre Antwort.
Serena war hin- und hergerissen. Sie wollte nicht wieder fort. Aber wenn er nicht wollte, dass sie blieb …
“Also?”, beharrte Cameron auf einer Antwort.
Serena sah ihn an. “Was ist, wenn ich Ja sage?”
“Dann würde ich denken, dass du ganz schön blöd bist.”
Damit hatte sie nicht gerechnet. “Wie bitte?”
“Blöd”, wiederholte er wütend. Wie zum Teufel konnte sie jetzt, nach allem was sie miteinander durchgemacht hatten, noch an Trennung denken? “Eine Frau, die den Mann verlässt, der sie liebt, muss einfach blöd sein. Oder siehst du das anders?”
Serena wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie merkte nur, wie durcheinander sie war – durcheinander und vollkommen erledigt.
“Keine Ahnung”, erwiderte sie und überraschte ihn, indem sie plötzlich die Arme um seinen Hals schlang. Seine Nähe war so beruhigend für sie, sie schmiegte sich an ihn.
Cameron schien es, als würde eine Riesenlast von ihm abfallen. Er lächelte erleichtert.
“Du fährst gar nicht,
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