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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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heranpreschenden Reitern entgegen. Gray winkte und rief, doch sie hielten auf ihn zu, ohne die Richtung oder das Tempo zu ändern.
    Sie donnerten durch ihn hindurch, als wäre Gray gar nicht vorhanden.
    Er drehte sich um. Das Tal war leer. Keine Frau. Keine Mustangs mit Männern in wehenden Umhängen.
    Ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel und warf ein gespenstisches Licht über die verlassene Ebene. Ohrenbetäubender Donner grollte, als sich ein Wolkenbruch vom Himmel ergoss.
    Audrey Sussman kam während des Sturms an der Gästeranch an. Im Scheinwerferlicht vor ihr wirkten die Häuser wie aus einer längst vergangenen Zeit.
Puma’s Lair
, die Höhle des Pumas. Der Name beschwor Bilder einer wilden, abgeschiedenen Zuflucht herauf, und das passte, denn die Ranch war meilenweit vom nächsten Haus entfernt. Nicht einmal auf dem Hof brannte Licht. Sie spähte durch die Windschutzscheibe auf die nassen blutroten Adobeziegelwände.
    In dem Augenblick, als sie den Motor ausmachte und die Scheinwerfer erloschen, wurde das Rauschen des Regens noch stärker. Statt kurz nach sieben hätte es auch Mitternacht sein können.
    Audrey holte tief Luft, öffnete die Tür und trat hinaus, rannte unter dem eiskalten Guss den Steinplattenweg entlang zu einer altmodischen Bogentür, während sie bis unter die Haut nass wurde.
    Sie klopfte, während ein Blitz am Himmel zuckte und das Anwesen in grelles Licht tauchte, bevor es wieder markerschütternd donnerte.
    “Komm schon, Richard”, drängte sie den Ranchmanager, den sie nur vom Telefon kannte. Zitternd schlang sie die Arme um sich.
    Die Tür ging quietschend auf. Aus dem Innern drang Licht, und ein großer Mann stand vor ihr. Audrey konnte seine Züge nicht erkennen, bis ein Blitz einen Augenblick lang sein Gesicht auf unheimliche Weise erhellte. Sein fast völlig ergrautes Haar fiel ihm in zwei langen Zöpfen über die Schultern, tiefe Linien durchzogen sein Gesicht.
    “Ich bin Audrey Sussman.” Sie lächelte verkrampft, denn er sah sie argwöhnisch an. “Ich bin spät dran, aber der Sturm …”
    Der Mann verzog keine Miene. “Wir haben geschlossen”, bestätigte er, was sie schon wusste. “Erst in zwei Wochen ist wieder offen.”
    Audrey streckte einen Arm aus und stellte einen Fuß in die Tür. “Ich werde erwartet. Wann kommt Mr Emmanuel zurück?”
    “Keine Ahnung.”
    “Lass die Lady nicht da draußen im Regen stehen, Hawk”, drang eine andere tiefe Stimme aus dem Hintergrund.
    Hawk zögerte einen Moment, ehe er beiseite trat. Audrey folgte ihm durch das Haus. Als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah sie eine Kerosinlampe, die einen goldenen Schein warf, und ein Feuer prasselte in einem Kamin im Pueblostil.
    Ein Mann, noch größer als Hawk, lehnte im Rahmen einer Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Hinter ihm erstreckte sich ein dunkler Flur, der von einem schwachen flackernden Licht beleuchtet wurde.
    “Hi”, sagte Audrey.
    “Hi”, erwiderte er.
    Hawk schloss die Tür. “Was wollen Sie?”
    Ohne den Luftzug von draußen war es sofort angenehmer in dem Raum. Audrey näherte sich der einladenden Wärme des Kamins. “Ich bin wegen der Buchprüfung hier”, erklärte sie. Sie hatte Hawks Namen letzte Woche auf der Beschäftigtenliste gesehen. “Sie sind Jacob Hawk, richtig?”
    Er nickte kurz.
    “Wird Richard morgen hier sein?”
    Er zuckte die Schultern. “Keine Ahnung.”
    Audrey seufzte innerlich. “Gibt es hier ein Telefon?”
    “Auf dem Schreibtisch”, bemerkte der zweite Mann. “Unglücklicherweise funktioniert es seit heute Abend nicht mehr.”
    Er ging auf sie zu. Zwar konnte sie in der Dunkelheit die Farbe seiner Augen nicht erkennen, wohl aber seinen durchdringenden Blick. Er war viel jünger als Hawk, und Audrey hätte ihn für Richard gehalten, wenn seine Stimme nicht tiefer gewesen wäre. Sie hatte das seltsame Gefühl, als würde sie ihn kennen, aber sie hätte nicht sagen können, woher.
    “Wie der Strom?”, fragte sie mit einem Blick auf die dunklen Lampen im Raum.
    Er nickte. “Wie der Strom.”
    Audrey streckte ihm die Hand hin. “Ich bin Audrey Sussman.”
    Eine Sekunde verstrich, bevor er sie ergriff und antwortete: “Gray.”
    “Ist das der Vor- oder der Nachname?” Seine Hand war groß, viel größer als ihre, warm und rau. Einladend.
    Er lächelte nicht, aber seine Miene wurde etwas milder. “Grayson Murdoch.” Er ließ ihre Hand los, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Sie fragte sich, was

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