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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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besitzergreifender Widerwille gegen die fleischige Hand des Officers war, die den nackten Arm der Frau umfasste. Die Art von Widerwille, die ihn, wenn er in einer Bar gewesen wäre und schon ein paar Biere zu viel getrunken hätte, veranlasst haben könnte, den Typ am Kragen zu packen und zu knurren: “He, nimm die Pfoten weg, Bubi!”
    Dann schaute er noch genauer hin, und da wurde es wirklich interessant.
Besitzergreifend
? Wie konnte das sein? Wie konnte es angehen, dass ein Mann, der eine Frau berührte, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, in ihm die Gefühle eines Neandertalers weckte?
    Mit Sex konnte es nichts zu tun haben, denn der Anblick von Charly Phelps war nicht unbedingt erhebend und kaum dazu angetan, die Lust eines Mannes zu erregen, zumindest Troys Meinung nach nicht und nicht in diesem Moment. Tatsächlich sah sie ziemlich ramponiert aus.
    Ihre Haare, die schwarz waren oder jedenfalls fast, fielen ihr glatt bis auf die Schultern, und es war offensichtlich, dass sie seit einer guten Weile weder Kamm noch Bürste gesehen hatten. Und ihre Kleider … schön, er war kein Experte, aber in seinen Augen wirkten sie – eine graue Hose und ein ärmelloses pfirsichfarbenes Top – teuer, vielleicht waren sie sogar aus Seide. Was eine Schande war, denn jetzt sahen sie aus wie aus einem Sack der Altkleidersammlung gezerrt. Er hatte schon Verlierer aus einem Boxkampf in einem besseren Zustand hervorgehen sehen.
    Obwohl an dem Körper an sich eigentlich nichts verkehrt war, genau betrachtet. Für seinen Geschmack vielleicht ein bisschen zu groß und weniger üppig, als er es mochte, aber doch an allen entscheidenden Stellen richtig gerundet, ohne dass es allzu offensichtlich war. Und ihm gefiel, wie sie sich hielt, den Kopf hoch erhoben, die Schultern zurückgenommen und ihr elastischer, fast unverschämt selbstsicher wirkender Gang, etwas, mit dem er bei jemandem, der eben mehrere Stunden in der Ausnüchterungszelle verbracht hatte, nicht gerechnet hätte.
    Oh, ja, dachte Troy, sie versucht es. Aber ihr Gesicht verriet sie, insbesondere ihre Augen, in denen unter dem Zorn und dem Trotz die Erschöpfung lauerte, und das starrsinnig vorgereckte Kinn schaffte es doch nicht, den sensiblen Mund unsichtbar zu machen. Er hatte genug von ihr gesehen, um zu wissen, dass sie zwar empfindsam war, jedoch wild entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Was auch immer der Lady passiert sein mochte, in die Knie gezwungen hatte es sie nicht. Noch nicht.
    Und nachdem er mit seinen Überlegungen so weit gekommen war, dachte er, dass vielleicht dies alles seine besitzergreifenden und beschützerischen Impulse erklärte. So einfach war das.
    Sie sagte kein Wort, als sie auf ihn zukam. Er beschränkte sich auf ein beiläufiges Nicken und ein vorsichtiges “Hey”.
    Sie gab es nicht zurück, sondern nickte nur, während sie ihn aus den Augenwinkeln mit einem misstrauischen, aber auch leicht neugierigen Blick bedachte. Aus der Nähe sah er, dass ihre Augen von einer Farbe waren, die man im Allgemeinen als haselnussbraun bezeichnete, allerdings nur in Ermangelung einer genaueren Bezeichnung, weil sie je nach Lichteinfall und Stimmung ihre Farbe veränderten. Im Augenblick waren sie fast braun, mit genug Grün darin, um die Erinnerung an tiefe Wälder und süßlich duftende Erde aufkommen zu lassen.
    “Ich bin Troy”, sagte er freundlich. “Wir haben vorhin miteinander telefoniert …”
    “Okay, Ma’am. Sie müssen mir noch ein paar Sachen unterschreiben.” Officer Baylor breitete einige Formulare auf dem Tresen aus. Er deutete mit dem Kopf in Troys Richtung. “Dieser Gentleman hier ist bereit, Ihre Kaution zu bezahlen. Das hier ist Ihre Aufforderung, sich wieder zu melden. Wenn Sie es für notwendig halten, können Sie sich selbstverständlich einen Anwalt nehmen. Lesen Sie sich alles genau durch, bevor Sie unterschreiben.”
    “Wo?” Ihre Stimme klang wie eingerostet, aber sie räusperte sich nicht.
    “Direkt dort, Ma’am. Und hier und hier.”
    “Sie nehmen doch einen Scheck?”, fragte Troy, seine Brieftasche zückend.
    Officer Baylor warf ihm einen Blick zu. “Nein, Sir, nehmen wir nicht.”
    Troy hatte mit der Antwort gerechnet und zählte bereits sein Bargeld durch. “Wie viel ist es?”
    Der Officer sagte es ihm. Er hatte noch genug, aber er musste schleunigst versuchen, wieder an Bargeld zu kommen. Er zählte die Banknoten ab und reichte sie dem Polizisten, dann nahm er die Quittung entgegen,

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