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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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können”, sagte sie. “Und selbst wenn nicht, könnte er uns ganz leicht folgen.”
    Gray wusste, wen sie meinte. Er warf einen Blick nach oben. “Ja, aber bald ist es dunkel.”
    Audrey stand wieder auf, klopfte sich den Staub von den Jeans und streckte ihm die Hand hin. “Dann gehen wir besser weiter, wenn wir noch einen Platz zum Übernachten finden wollen.”
    Schweigend verließen sie den Rand der Mesa. Die Bäume standen jetzt dichter, und zweimal sah Gray, wie sich Wild nahezu lautlos wie Schatten durchs Gehölz bewegte.
    Plötzlich spürte er, dass Audrey nicht mehr hinter ihm war, und als er sich umdrehte, sah er, dass sie einige Meter zurückgeblieben war und in einen engen Canyon schaute, dessen Öffnung nur etwa fünf Meter breit war.
    “Was ist?”, fragte er.
    Sie wies mit dem Kinn dorthin. “Normalerweise bin ich die Letzte, die einer Ahnung folgt, aber was hältst du davon, wenn wir diesen schmalen Canyon ausprobieren würden?”
    Gray schaute ihn sich an. “Die meisten enden irgendwann. Dann würden wir in der Falle sitzen.”
    “Aber wir wissen es erst, wenn wir nachgesehen haben, nicht wahr?”
    Vielleicht hat sie das richtige Gespür, dachte er. Möglicherweise war es genau das Versteck, das sie brauchten. “Stimmt.”
    Er ging durch die Schlucht voraus und passte auf, keine Spuren zu hinterlassen. Audrey folgte ihm dicht, bis sich der Canyon nach fünfzig Metern leicht erweiterte. Riesige Felsen lagen herum, ein Überbleibsel eines Erdrutsches, dazwischen wuchs ein einzelner dürrer Baum. Weiter hinten führte ein schwach erkennbarer Pfad die erodierten Sandsteinwände hinauf.
    “Hier unten können wir nicht bleiben”, sagte er. “Willst du zurückgehen oder diesem Pfad folgen?”
    Audrey überlegte. “Ich glaube, wir gehen weiter.”
    Mit einem Blick zum Himmel beschloss Gray, ihrem Gefühl zu folgen. “Wir geben uns eine Viertelstunde. Wenn es sich als Flop herausstellt, haben wir immer noch genug Zeit, wieder umzukehren, solange es hell ist.”
    Er ging den Pfad voraus, der nach oben hin immer enger wurde. Unter ihnen lag der Canyon jetzt in tiefem Schatten.
    “Warte hier”, sagte er und kletterte den Pfad weiter hinauf. Im Nordwesten sah er die schneebedeckten Gipfel der San Juan Mountains, im Osten erstreckte sich das Land, auf dem
Puma’s Lair
und La Huerta lagen. Etwas näher befanden sich die Stallungen und die Felder, wo Hawk seine Pferde hielt. Meilen dahinter lag der schattige Canyon, in dem der Rio Grande floss.
    Grays Aufmerksamkeit richtete sich auf die weidenden Pferde. Rasch überlegte er sich einen Plan, der vielleicht funktionieren könnte, wenn sie zu den Tieren kämen, ohne gesehen zu werden.
    Der Pfad, der vom Gipfel herunterführte, war kaum auszumachen, bevor er sich auf dem von Felsen übersäten Hang verlor, der im Dunkeln unpassierbar sein würde. Aber morgen war das ein Weg in die Sicherheit. Gray wandte sich ab. Wenn Lambert auf der Mesa nach ihnen suchte, würde er lange brauchen, denn der Canyon, den sie durchquert hatten, war einer von Dutzenden. Das kiefernbewachsene Plateau, das er gefunden hatte, lag hoch genug, um unbemerkt ein Lagerfeuer zu machen und es wärmer zu haben als in der Ebene.
    Soweit hatte Audrey den richtigen Riecher gehabt. Gray kehrte zu ihr zurück. “Von da oben hat man einen guten Ausblick. Sehen wir zu, wo wir eine geschützte Stelle finden.”
    Audrey hoffte, sie wären bald da. Diese Tour brachte sie langsam ans Ende ihrer Kräfte. Jenseits der Bäume entdeckte sie eine Felswand, die sich etwa siebzig Meter über sie erhob, und deren Fuß von Wind und Wasser ausgehöhlt war. Der Raum war zwar klein, würde aber ausreichend Schutz für die Nacht bieten. Als sie den geschwärzten Stein im hinteren Teil sah, begriff sie, dass hier schon andere Menschen Zuflucht gefunden hatten. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Dreißig Meter entfernt lag ein Teich, aus dem sich dampfendes Wasser in einem schmalen Bach über das Plateau entlangwand. Auf beiden Seiten davon wuchs kräftiges Gras.
    Gray warf den Rucksack ab, ging hin und tauchte die Hand hinein. Dann sah er zu Audrey. “Es ist kein Zimmer im Luxushotel, aber immerhin kann ich dir ein heißes Bad anbieten.”
    Das klang himmlisch, aber was sie anzog, war das Lächeln, das sein Gesicht erhellte.

8. KAPITEL
    Gray hatte harte, scharf geschnittene Züge, aber um seine Augen bildeten sich Lachfältchen, die Audrey den Atem raubten. Grays Lächeln war einfach

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