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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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aus.
    Irgendwann später merkte sie, dass sie gar nicht mehr Schulter an Schultern saßen, sondern er sie in den Armen hielt und sein Körper sie stützte, doch sie spürte nichts von der sexuell geladenen Atmosphäre wie am Tag. Gähnend stellte sie fest, dass Gray wahrscheinlich genauso müde war wie sie.
    Ganz langsam verblasste die mitternächtliche Dunkelheit, bis der Mond über dem Rand des Horizonts auftauchte. Sein heller Schein tauchte ihr Lager in silbriges Licht. Es war wunderschön.
    “Es wird schon gehen”, sagte Audrey.
    Gray schaute auf sie herab. “Was meinst du?”
    “Ich habe Angst vor der Dunkelheit”, gestand sie freimütig und zeigte ihm eine Narbe an ihrem Arm, über der normalerweise die Armreifen lagen. Sanft fuhr Gray mit einem Finger darüber.
    “Du hast dich damals verbrannt?” Seine Stimme war tief.
    Sie nickte und drehte sich leicht, um ihn anzusehen. “Und du, Gray? Hast du Angst vor irgendetwas?”
    Ausdruckslos hielt er ihrem Blick stand. Dann strich er ihr mit dem Finger über die Wange und gestand schließlich: “Vor mir selbst.”
    “Wie meinst du das?”, flüsterte Audrey.
    Diesmal antwortete er nicht, sondern küsste ihre Fingerspitzen, bevor er wieder den Mondaufgang betrachtete. Audrey schloss die Augen. Was Richard über Gray gesagt hatte, passte nicht zu ihrem Gefühl. Er hätte Howard gut erschießen können, wenn er es gewollt hätte, aber er hatte es nicht getan. Und selbst wenn er jemand umgebracht hatte, war es bestimmt im Dienst geschehen.
    Sie entspannte sich und sah in die Flammen. Trau niemandem, hatte er gesagt. Unsinn. Sie hatte noch nie jemand getroffen, der ihr Vertrauen mehr verdiente.
    “Gray?”
    “Ja?”
    Sie sah zu ihm hoch und gähnte hinter vorgehaltener Hand. “Ich glaube, mir reicht es für heute. Wenn ich nicht bald ins Bett gehe, schlafe ich auf der Stelle ein.”
    Statt zu antworten, hob er sie hoch, dass ihr schwindlig wurde, was sich gleichzeitig wunderbar aufregend anfühlte. Sie kuschelte sich an Gray.
    Mit wenigen Schritten hatte er das Bett aus Zweigen erreicht, das er mit einer Plane bedeckt hatte. Gray setzte sie ab und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.
    “Küss mich richtig, Gray”, flüsterte sie und sah ihm dabei tief in die Augen.
    Er strich mit den Lippen leicht über ihre.
    “Mehr”, flüsterte sie, als er den Kopf hob.
    “Nein”, antwortete er. “Nicht jetzt. Nicht heute Abend.”
    “Bitte.”
    Er lächelte so traurig, dass es ihr fast das Herz zerriss. “Ich bin kein Heiliger”, sagte er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. “Und du bist so … so verlockend. Es würde nicht bei einem Kuss bleiben, Audrey.”
    Sie schluckte, und ihr ganzer Körper prickelte, als sie begriff, was er sagte.
    “Selbst wenn du es willst, hätte ich keine Möglichkeit, dich zu schützen. Und …”
    Eine Weile war es still, bis Audrey meinte: “Du hast den Satz nicht beendet?”
    “Und wenn wir uns heute Nacht lieben …” Er schwieg, als suchte er nach den richtigen Worten. “… werde ich nie wissen, ob es nur passiert ist, weil du mich wirklich wolltest oder ob es nur eine Reaktion auf die Gefahr ist, die wir heute erlebt haben. Sie törnt dich an, Audrey, um dir zu beweisen, dass du noch am Leben bist.”
    Angetörnt, o ja, genau das war sie. Aber es war nicht wegen der Gefahr. “Du könntest Recht haben”, flüsterte sie und dachte an seine Worte von vorhin. “Aber ich glaube, du hast nur einfach so viel Angst wie ich.”
    Er sah weg, dann nahm er seine Jacke und breitete sie über sie. “Schlaf jetzt.”
    Audrey schaute ihm zu, wie er aufräumte. Er hat nicht geleugnet, dass er Angst hat, dachte sie. Ihr Blick schweifte zum Feuer und zum Mond darüber, dann überkam sie wieder die Müdigkeit.
    Als sie ein lautes Platschen hörte, blickte sie zum Teich, aus dem sich der Dampf, beleuchtet vom Mondlicht, kräuselte. Gray war nirgendwo zu sehen, und eine unbestimmte Angst durchflutete sie. Sie setzte sich auf und rief seinen Namen.
    “Ich bin hier!”, rief er.
    Der Nebel hob sich, und sie konnte seinen Kopf als dunklen Schatten im Teich erkennen. Seine Sachen lagen am Rand. Fasziniert beobachtete sie ihn. Lange Zeit verharrte er reglos, und Audrey legte sich zurück. Die Nebelschwaden verbargen ihn immer wieder, und als er herausstieg, dampfte er selbst, bis sein Körper klar im Mondlicht schimmerte.
    Er sah wundervoll aus. Sie beobachtete das Spiel seiner Muskeln, als er sich das Wasser von der Brust und den

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