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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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nicht so gemeint. Er hatte nicht vor, Serena zu beeindrucken. Sie ähnelt ihrer Mutter, dachte er. Eine kühle, etwas distanzierte Schönheit – nicht mehr das romantische Mädchen, das er vor einer halben Ewigkeit gekannt hatte.
    “So, nun habe ich deine Fragen beantwortet und möchte dich auch etwas fragen.” Er merkte sofort, wie sie innerlich zurückwich. Sie schien sehr auf der Hut zu sein, sogar vor ihm. Aber warum?
    “Was machst du hier?”, fragte er sachlich.
    Serena musste immer wieder daran denken, dass er sie damals im Stich gelassen hatte. Es hatte ihr das Herz gebrochen, und sie hatte sich lange geweigert, es zu glauben. Doch schließlich hatte sie das Unvermeidliche akzeptieren müssen. Im Grunde gab es eine einfache Erklärung für sein Verhalten: Cameron war entsetzt gewesen über das, was in diesem Haus geschehen war, genau wie alle anderen. Und wie alle anderen, hatte auch er ihr wahrscheinlich die Schuld daran gegeben und nichts mehr von ihr wissen wollen. Hunderte von Malen hatte sie sich dies gesagt, denn schließlich war es die einzig logische Erklärung gewesen. Aber ihr Herz hatte es trotzdem nicht glauben wollen.
    Doch inzwischen hatte ihr Herz sich verhärtet. Sein Verhalten hatte ihre Liebe zu ihm getötet.
    “Du willst wissen, warum ich hier bin?”, fragte sie herausfordernd. “Als Polizist oder als Privatmann?”
    “Als Polizist.” Cameron wusste, er hatte kein Recht auf mehr. Was immer er damals für Serena empfunden haben mochte, es war längst vorbei. Der junge Mann, der sie mit jeder Faser seines Wesens geliebt hatte, existierte nicht mehr. Dafür hatten die vielen Jahre des Schweigens gesorgt.
    Serena nickte. “Meine Tante Helen ist vor einer Woche gestorben”, erwiderte sie. “Ich bin gekommen, um mich um das Haus zu kümmern.”
    Serenas Tante Helen – Cameron konnte sich noch gut an sie erinnern. Sie war eine hochgewachsene schlanke Frau gewesen, wesentlich älter als ihr jüngerer Bruder, Serenas Vater, den sie mit viel Liebe aufgezogen hatte. Es hatte damals großes Aufsehen erregt, dass sie sich geweigert hatte, zur Hochzeit ihres Bruders mit Carolyn Tyler zu erscheinen. Carolyn hatte Helen nicht gemocht, und sie hatte daraus auch keinen Hehl gemacht.
    Es war Helen gewesen, die sich um Serena gekümmert hatte, nachdem die schreckliche Tragödie passiert war. Detective Olson, der inzwischen Polizeipräsident war, hatte damals die Ermittlungen geleitet und den Fall für abgeschlossen erklärt. Das Untersuchungsergebnis hatte folgendermaßen ausgesehen: Nach einem heftigen Streit mit seiner Frau, von der er bereits eine ganze Weile getrennt gewesen war, hatte Jon McKee sie erschossen und sich schließlich mit derselben Waffe umgebracht. Das Gericht hatte sich dieser Version angeschlossen. Nachdem die erste Aufregung vorüber war und die Zeitungen sich langsam auf andere Schlagzeilen konzentrierten, war das Leben in Bedford schließlich wieder seinen gewohnten Gang gegangen.
    Aber nicht für jeden, dachte Cameron bei sich. Nicht für ihn und nicht für Serena.
    Helen McKee war ihre einzige noch lebende Verwandte gewesen. Mit ihrem Tod stand Serena ganz allein auf der Welt da.
    “Das tut mir leid”, sagte er mitfühlend.
    Serena nickte kurz.
    “Danke. Jedenfalls gehört das Haus jetzt mir.” Ihre Miene war noch immer verschlossen. “Mehr gibt es im Moment nicht zu sagen.”
    “Ach, wirklich?”
    Serena schüttelte den Kopf. “Nein. Hast du etwas dagegen? Hätte ich vielleicht vorher eine schriftliche Erlaubnis einholen müssen?”
    “Nein, natürlich nicht.” Warum war sie nur so aggressiv? Ihr schroffer Ton ärgerte ihn, und ehe er sich versah, gab er gereizt zurück: “Schreiben scheint ja sowieso nicht deine Stärke zu sein.”
    Sie glaubte, nicht richtig gehört zu haben. “Wie bitte?”
    Cameron biss sich auf die Zunge. Es war gewiss falsch, die alten Geschichten aufzuwärmen. Was geschehen war, war geschehen. Und er durfte nicht vergessen, dass er hier vor allem in seiner Funktion als Ordnungshüter war.
    “Vergiss es, es ist nicht so wichtig. Ich bin nur überrascht, dich zu sehen, das ist alles.”
    Unruhig ging Serena durchs Zimmer und betrachtete skeptisch die Tücher, unter denen die wertvollen antiken Möbel ihrer Mutter verborgen waren. Früher hatte sie sie nie benutzen dürfen. Der Gedanke, dass alles jetzt ihr gehörte und ihr niemand mehr Vorschriften machen konnte, war wirklich merkwürdig.
    “Du wirst dich daran gewöhnen müssen”,

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