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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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hatte er es jedenfalls nicht.
    Doch schließlich war er in erster Linie Polizist.
    “Ich bin vorbeigefahren und habe das Licht gesehen. Ich dachte, dass es vielleicht ein paar Jugendliche wären, die hier wieder einmal eingebrochen sind.”
    “Du meinst … das passiert öfters?”
    Serena sah ihn erschrocken an. Obwohl das Haus seit langem unbewohnt war, war ihr nie der Gedanke gekommen, dass jemand einbrechen könnte. Immer, wenn sie an das Haus gedacht hatte, hatte sie den Eindruck gehabt, als würde irgendeine unbekannte Kraft darüber wachen und darauf achten, dass sich nichts veränderte. Der Gedanke, dass jemand hier einbrechen könnte, erschreckte sie, und sie fühlte sich plötzlich sehr verletzlich.
    Cameron nickte. “Öfters, als uns lieb ist.”
    Aufmerksam betrachtete er Serena, die jetzt die Treppen hinunter und auf ihn zukam.
    “Verstehst du, das ist so eine Art Mutprobe, die Nacht in einem Haus zu verbringen, in dem es angeblich spukt.”
    Spukt! Welche Geister sollten sich hier denn herumtreiben, außer denen ihrer Eltern? Obwohl beide nicht mehr am Leben waren, waren sie für Serena trotzdem lebendig, Menschen aus Fleisch und Blut. Verwundert sah sie sich um und versuchte, das Haus mit den Augen eines Fremden zu sehen, der die Geschichte nur aus zweiter oder dritter Hand kannte.
    “Die Leute glauben, dass es hier spukt?”, wiederholte sie ungläubig und legte den eisernen Schürhaken zur Seite. “Aber das ist ja schrecklich!”
    Einen kurzen Moment lang musste Cameron gegen den Impuls ankämpfen, sie in seine Arme zu schließen. Trotz der großen Verletzung, die sie ihm zugefügt hatte, hatte er noch immer den Wunsch, sie zu trösten und zu beschützen.
    “Das gilt nur für die Jugendlichen”, entgegnete er besänftigend. “Du weißt doch, wie wenig hier sonst passiert. Es sorgt für ein bisschen Aufregung.”
    Serena nickte, aber ihre Gedanken waren woanders. Warum war ausgerechnet Cameron der Erste, dem sie nach ihrer Rückkehr hier begegnen musste? Und warum war er damals nicht für sie da gewesen, als sie ihn so sehr gebraucht hatte?
    “Das Tor ist fest verschlossen”, sagte sie und sah ihn fragend an. “Warum hast du dir die Mühe gemacht, hier einzusteigen?”
    Kam er öfters hier vorbei? Hing es vielleicht mit ihr zusammen? Aber es war sinnlos, darüber zu spekulieren. Nach den schrecklichen Ereignissen von vor elf Jahren hatte sie den Entschluss gefasst, nie mehr irgendjemandem zu vertrauen, nie mehr einen Menschen so rückhaltlos zu lieben, wie sie damals Cameron geliebt hatte. Ihr Vater, der Mann, den sie vergöttert hatte, hatte sie verraten, indem er zuerst ihre Mutter und dann sich selbst umgebracht hatte. Und danach hatte Cameron sie im Stich gelassen. Er hatte sie weder angerufen noch ihr geschrieben, und er hatte auch nicht versucht, mit ihr in Kontakt zu treten, obwohl sie ihm oft geschrieben hatte.
    Viele Monate lang hatte sie das Gefühl gehabt, sterben zu müssen. Sie hatte es sich sogar gewünscht, denn alles schien besser zu sein, als mit dem unsäglichen Schmerz leben zu müssen.
    Aber sie war nicht gestorben. Sie war noch immer am Leben, stärker als je zuvor, und sie hatte ihre Lektion gelernt. Das Leben war grausam zu ihr gewesen, doch Serena hatte daraus einen wichtigen Schluss gezogen. Nie wieder würde sie sich von irgendjemandem abhängig machen. Wenn sie sich nicht öffnete, konnte sie auch nicht verletzt werden. Dieses Wissen hatte ihr den Mut zum Überleben gegeben.
    Sie sah ihren ehemaligen Liebhaber herausfordernd an und wartete auf seine Antwort.
    “Es gehört zu meinem Job”, erwiderte Cameron achselzuckend.
    Zuerst verstand sie ihn nicht, dann sah sie ihn ungläubig an.
    “Heißt das, du bist jetzt bei der Polizei?”
    Das hätte Serena nie für möglich gehalten. Irgendwie passte das einfach nicht zu ihm. Als Jugendlicher hatte Cameron nicht den besten Ruf gehabt. Er war wild und zügellos gewesen, genau wie sein Freund Kirk Callaghan. Die beiden waren aus einer vollkommen anderen Welt gekommen.
    Und das war nur einer der Gründe gewesen, warum sie ihre Beziehung lange geheim gehalten hatten. Für ihre Mutter waren Cameron und seine Familie natürlich von Anfang an nicht gut genug gewesen. Aber das galt auch für jeden anderen in Bedford. Nichts und niemand hatte Carolyn Tyler McKees hohen Ansprüchen genügen können – am wenigsten sie und ihr Vater.
    Cameron nickte. “Doch, ich bin inzwischen Detective.”
    Es klang ziemlich stolz, war aber

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