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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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Hand. Das Geräusch kam aus dem vorderen Teil des Hauses, irgendwo aus der Nähe des Esszimmers. Aber natürlich konnte sie sich auch irren. Das Haus war riesig, es ähnelte in gewisser Weise einem Schloss. Aber ein richtiges Heim war es nie gewesen.
    Besonders kalt und unfreundlich war es Serena in den sechs Monaten vorgekommen, nachdem ihre Eltern sich getrennt und ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hatte. Das waren die schlimmsten Monate ihres Lebens gewesen.
    Bis auf diese eine schreckliche Nacht.
    Nervös suchte sie in der Dunkelheit nach dem Lichtschalter. Vielleicht war es ja ein Fehler gewesen, hierher zurückzukehren. Der Dekan der anglistischen Fakultät hatte dies bestimmt gedacht, als sie ihn um ein halbes Jahr unbezahlten Urlaubs gebeten hatte. Aber schließlich hegte Alan ja auch immer noch die Hoffnung, dass sie ihn vielleicht eines Tages heiraten würde.
    Er konnte einfach nicht verstehen, dass etwas in ihr seit langem gestorben war und vielleicht auch nie wieder zum Leben erwachen würde.
    Doch wenn sie das Versprechen, das sie ihrer Tante Helen gegeben hatte, einlösen und den Namen ihres Vaters von der Schande reinwaschen konnte, würde sich das vielleicht ändern.
    Jedenfalls konnte sie es nur hoffen.
    Nach einer kleinen Ewigkeit fand Serena endlich den Lichtschalter und knipste das Licht an.
    “Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Sie in mein Haus einbrechen”, sagte sie laut und deutlich und hoffte, dass ihre Stimme nicht zitterte. “Ich gebe Ihnen genau zwei Minuten, um von hier zu verschwinden, bevor ich die Polizei rufe.”
    Das darf doch nicht wahr sein, dachte Cameron ungläubig im Nebenzimmer. Obwohl er den Klang ihrer Stimme seit elf Jahren nicht mehr gehört hatte, wusste er sofort, dass es Serena war. Einen kurzen Moment lang fragte er sich, ob er träumte, doch im nächsten Moment sah er sie schon die Treppe hinunter und auf ihn zukommen. Für ein paar Sekunden setzte sein Herzschlag aus.
    “Serena?”
    Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn an. Cameron! Was hatte sie in den letzten Jahren nicht alles getan, um ihn zu vergessen!
    Aber jetzt stand er leibhaftig vor ihr.

2. KAPITEL
    Es dauerte einen kurzen Moment, bis ihr Herz zu pochen aufhörte. Dennoch war sie nicht in der Lage, etwas zu sagen. Camerons Anblick war so unerwartet, dass es ihr die Sprache verschlug.
    Sie gab sich alle Mühe, ihre Fassung wiederzugewinnen, und stützte sich mit einer Hand auf das Geländer auf. Doch sie merkte, wie ihre Knie zitterten.
    Als sie heute Nachmittag in Bedford eingetroffen war, war sie natürlich darauf gefasst gewesen, Menschen aus ihrer Vergangenheit zu begegnen. Aber seltsamerweise hatte sie dabei nicht an Cameron gedacht. In den letzten elf Jahren hatte sie alles getan, um die Erinnerung an ihn aus ihrem Gedächtnis zu verbannen. Er sollte für sie einfach nicht mehr existieren.
    Aber als sie jetzt das heftige Klopfen ihres Herzens spürte, wurde ihr klar, dass sie sich etwas vorgemacht hatte.
    Sie holte tief Atem und sagte dann mit gepresster Stimme: “Cameron?”
    Der Klang seines Namens aus ihrem Mund traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Cameron nickte benommen, er hatte noch immer das Gefühl, als würde er träumen.
    Doch es war kein Traum. Serena stand leibhaftig vor ihm. Obwohl elf Jahre vergangen waren, hatte sie sich kein bisschen verändert.
    “Hallo, Serena.”
    Wie höflich das klingt, dachte er bei sich. Wie zwei entfernte Bekannte, die sich nach langer Zeit zufällig wieder getroffen hatten. Aber vielleicht sah sie ihn ja auch so – er war ein Fremder aus der Vergangenheit, mit dem sie nur eine flüchtige Erinnerung verband. Der Gedanke hatte einen bitteren Nachgeschmack.
    Erst ganz langsam wurde ihm wieder bewusst, dass er ja nicht aus persönlichen Gründen hier war.
    “Was machst du hier?”, fragte er streng.
    Sein Blick war kühl, fast feindlich. Serena konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie er sie damals angesehen hatte – voller Liebe und Verlangen. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Im Moment hätte sie es nicht zu sagen vermocht.
    Die Entschlossenheit, mit der sie hierhergekommen war, um ihre Aufgabe zu vollenden, kehrte plötzlich wieder zurück. Sie hob den Kopf und sah ihn herausfordernd an.
    “Dasselbe könnte ich dich auch fragen”, erwiderte sie.
    Mit diesem frostigen Empfang hatte Cameron nicht gerechnet. Er wusste, dass damals etwas zwischen ihnen zerbrochen war, aber er wusste immer noch nicht, warum. Gewollt

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