Tiffany Duo Band 0124
mich, Sullivan. Lassen Sie sie gehen. Sie nützt Ihnen nichts.”
Sullivan schaute sich wieder wild um.
“Jack!”, flehte Tess. “Tu es nicht!”
Sie hörten, wie hinter ihnen eine Tür aufgerissen wurde und Männer in die Lagerhalle stürmten.
Jack schluckte schwer. “Hören Sie das? Es ist aus. Sie kommen hier nicht mehr weg.”
Sullivan rann der Schweiß in Strömen über die Wangen und tropfte an seinem Kinn herunter.
“Ian!”, hallte eine Stimme. Es war Seth.
Jack wartete, ohne Sullivan aus den Augen zu lassen. Die Schreie der Männer kamen näher. Auf dem Gesicht des Captains spiegelte sich Panik, er zerrte Tess, die Mündung seiner Waffe noch immer an ihre Schläfe gedrückt, hinter einen Kistenstapel. Sein Blick flog zum Eingang, dann wieder zu Jack.
Jack bewegte sich mit ausgestreckter Hand langsam auf ihn zu. “Geben Sie mir die Waffe, Sullivan. Sie wollen sie nicht töten. Es ist genug.”
“Sie haben Recht”, sagte der Captain mit zusammengebissenen Zähnen, während er Tess’ Kopf mit dem Pistolenlauf nach hinten drückte. “Es ist genug. Meine Frau … meine Kinder … sie können nie … es ist alles Ihre Schuld.”
Einen schrecklichen Moment lang glaubte Jack, er würde abdrücken. Er sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Dann wurde das Gesicht des Captains plötzlich ganz ausdruckslos, sein Blick flog zu den Männern der Eingreiftruppe, die einen schmalen Gang heraufgestürmt kamen. Sullivan ließ Tess los, versetzte ihr einen harten Stoß und richtete seine Waffe auf Jack.
Jack zuckte mit keiner Wimper. Er zielte genau zwischen Sullivans Augen und drückte ab. Aber alles, was er hörte, waren Tess’ Schreie.
Gil legte Tess eine Decke um die Schultern und setzte sich neben sie auf die Kiste. “Bist du okay?”
Sie nickte. “Nur ein bisschen zittrig, das ist alles”, sagte sie. “Und du …”, sie deutete auf seinen Gipsarm, “… solltest im Krankenhaus sein.”
Gil schnaubte und legte ihr seinen gesunden Arm um die Schultern. “Ach, diese Ärzte. Alles Quacksalber.” Er wartete auf ihre Reaktion, und als sie die Augen verdrehte, lächelte er. “Du hast uns eine Menge Probleme gemacht, Tess, weißt du das?”
Sie nickte und spürte, wie ihr wieder die Tränen kamen. Sie wusste nur zu gut, wie viele Probleme sie allen gemacht hatte. “Es tut mir so leid, dass ich dich da mit reingezogen habe, Gil.”
Er gab ihr einen brüderlichen Kuss auf die Schläfe. “Halt den Mund, okay? Und trink das”, sagte er und reichte ihr eine Tasse heißen Kaffee, dann fügte er mit Blick auf Jack hinzu: “Aber du warst in sehr guten Händen, würde ich mal sagen.”
Tess erschauerte und trank einen Schluck, wobei sie sich nichts sehnlicher wünschte, dass Jack herüberkommen und sie halten möge, bis sie aufhörte zu zittern. Und dann würde sie beten, dass er sie nie wieder losließ. Doch er war mit Seth in eine Unterhaltung vertieft. Eine Befürchtung stieg in ihr auf, als ihr seine Abschiedsworte plötzlich wieder einfielen.
Wenn das alles vorbei ist, will ich, dass du mich vergisst, Tess.
Aber jetzt konnte er doch ganz bestimmt nicht mehr so fühlen, oder? Nicht nach allem, was geschehen war. Er hatte nach allem, was sie getan hatte, jedes Recht, böse auf sie zu sein. Aber sie würde es wieder gutmachen. Sie würde einen Weg finden …
In diesem Augenblick drehte er sich um, und ihre Blicke trafen sich. Während er mit den anderen Männern redete, beobachtete er sie über den Rand seines Pappbechers. Tess hob das Kinn und begegnete gelassen seinem Blick.
Jack warf seinen Becher weg und kam auf sie zu. Gil stand auf. “Ich werde mal nach dem Rechten sehen. Lass dir Zeit, Tess.”
Sie schaute Gil nicht einmal an, während sie nickte. Sie war bereits auf den Beinen und ging auf Jack zu. Sie blieben einen halben Schritt voneinander entfernt stehen, und Jack zögerte eine lange Sekunde, bevor er endlich die Hände ausstreckte und sie in seine Arme zog.
“Oh, Jack”, flüsterte sie an seiner Brust.
Er drückte sein Gesicht in ihr Haar. “Bist du okay?”
Gott, wie herrlich war es, in seinen Armen zu liegen! “Es tut mir so leid, dass ich nicht auf dich gehört habe. Meinetwegen wärst du fast umgekommen. Kannst du mir je verzeihen?”
“Es gibt nichts zu verzeihen.”
“Ich kann es dir nicht verdenken, wenn du wütend auf mich bist.”
“Ich bin nicht wütend.”
Nein, dachte sie ein bisschen verzweifelt. Es war mehr als das. “Es war so dumm und gedankenlos
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