Tiffany Duo Band 0124
schaute den Mann an und deutete mit dem Kopf auf Jack. Lyle packte ihn und drehte ihm die Arme auf den Rücken.
Sullivan trat mit der Waffe im Anschlag näher an Tess heran. “Ich habe keine Hemmungen, sie zu erschießen. Natürlich wäre es bedauerlich, aber unvermeidlich.”
Tess’ Augen weiteten sich, und Jack sah, wie sie mit den Lippen seinen Namen formte.
Der Mann hinter ihm verstärkte seinen Griff, während Jack den Drang niederkämpfte, Sullivan mit bloßen Händen zu töten. “Ich glaube nicht, dass Sie das tun werden.”
“So. Meinen Sie.”
“Ja. Weil Sie etwas von mir wollen. Und wenn Sie sie nicht laufen lassen, werden Sie und Ihre kleinen Speichellecker hier gar nichts bekommen. Außer einem Freifahrschein ins Staatsgefängnis.”
Sullivan lachte. “Vergessen Sie’s, McClaine. Ich versichere Ihnen, dass das nie passieren wird.”
“Es wird passieren, wenn die Diskette den Leuten in die Hände fällt, die sie im Fall meines plötzlichen Todes bekommen werden. Also nehmen Sie mit mir vorlieb und lassen Sie sie laufen. Wenn sie in Sicherheit ist, bekommen Sie von mir die Diskette.”
“Jack, nein!”
Er schaute Tess nicht einmal an. “Sie hat mit der ganzen Sache nichts zu schaffen, Sullivan.”
“Sie enttäuschen mich, McClaine. Ich habe erwartet, dass Sie mit einem besseren Plan ankommen. Sie …” Der Captain musste sich unterbrechen, weil plötzlich von zwei Seiten das Feuer eröffnet wurde, und er sich gezwungen sah, in Deckung zu gehen. Jack riss MacAvoy zu Boden und kickte ihm die Pistole aus der Hand. Sie flog in hohem Bogen durch die Luft. Er versetzte dem Detective einen harten Kinnhaken, sodass dieser auf den Rücken rollte und liegen blieb. Jetzt krachte es in jeder Ecke des Lagerhauses, als die Sprengladungen, die Jack auf dem Dachsparren deponiert hatte, hochgingen. Die fünf Männer, die um den Tisch standen, gingen allesamt schleunigst in Deckung und ließen Tess allein auf ihrem Stuhl zurück. Jack war eine Sekunde später bei ihr, riss sie hoch und zerrte sie hinter sich her, dann bückte er sich und hob die Pistole auf, die er dem einen Gangster aus der Hand gekickt hatte. Sullivan und seine Leute waren damit beschäftigt, die vermeintlichen Schüsse zu erwidern, während Jack Tess zwischen den Kistenstapeln hindurch zum Ausgang zerrte.
Eine Kugel zischte an seinem Kopf vorbei, und Jack duckte sich, wobei er Tess in einen schmalen Gang schubste. Er erwiderte das Feuer und sah, wie Rodriguez mit einem Schrei zurücktaumelte und sich an die Brust fasste. In diesem Moment kam Tess, deren Hände noch immer auf den Rücken gefesselt waren, vor ihm ins Straucheln. Er riss sie hoch und zerrte sie weiter in Richtung Ausgang. Gerade noch rechtzeitig wandte er den Kopf, um zu sehen, wie ein anderer Mann, der die Tür von hinten blockierte, seine Waffe hob. Jack schoss, der Mann krümmte sich und sackte zu Boden.
Das Ablenkungsmanöver auf dem Dach würde höchstens noch ein paar Sekunden anhalten, und sie waren immer noch ein ganzes Stück vom Ausgang entfernt.
“Jack!”
Er drehte sich nach Tess um und sah einen Mann mit gezückter Waffe hinter ihnen herrennen. Jack stellte sich schützend vor Tess und feuerte. Er schoss knapp daneben, und der Mann erwiderte das Feuer, die Kugel prallte an einer Kiste nur Zentimeter über seinem Kopf ab. Jacks zweiter Schuss traf ihn ins Bein, und der Mann fiel hin, wobei er eine Kiste mitzog, die ihn unter sich begrub.
Hinter sich hörte er Tess’ Keuchen. Er wirbelte herum und sah, dass Sullivan sie gepackt hielt und ihr eine Pistole an die Schläfe drückte. Der Captain wich, Tess wie einen Schutzschild vor sich haltend, zurück. Und plötzlich hörten die Detonationen auf. Jack zielte auf Sullivans Kopf.
Sullivan schaute wild um sich, sein ergrautes Haar fiel ihm in die Stirn, auf der Schweißtropfen glitzerten. “Lassen Sie die Waffe fallen, McClaine!”
Jacks Finger krümmte sich um den Abzug, während er einzuschätzen versuchte, wie viel Spielraum er für einen Fehler hatte. Gar keinen. Wenn er danebenschoss, würde Sullivan sie töten. Adrenalin rauschte durch seine Adern. “Tun Sie es nicht, Sullivan!”
“Lassen Sie die Waffe fallen!”, brüllte Sullivan. “Lassen Sie die gottverdammte Waffe fallen. Ich werde sie töten! Ich schwöre es bei Gott!”
“Mach es nicht, Jack!”, schrie Tess. “Er wird mich sowieso töten!”
“Mund halten!”, schrie Sullivan zurück.
“Lassen Sie sie laufen, dann bekommen Sie
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