Tiffany Duo Band 0124
Entschuldige.” Er ließ sich auf den Rand des Liegestuhls fallen und stützte die Ellenbogen auf die Knie, die Hände locker zwischen den Beinen verschränkt. “Und da habe ich dir meine Wohnung zur Übernachtung angeboten.”
“Wirklich? Und ich bin mitgegangen? Ich meine, das war ziemlich leichtsinnig, nicht?”
“Ja, aber mein Angebot schien dich nicht zu befremden. Außerdem habe ich versprochen, dich nicht anzurühren.”
“Und ich habe dir tatsächlich geglaubt?”
Er lachte. “He, es war mir ernst damit.”
“Wenn du das sagst”, meinte sie zweifelnd. “Was passierte dann?”
“Dann sind wir hierher gegangen.”
Es schien ihr zu helfen, sich zu konzentrieren, wenn sie die Augen schloss. Sie versuchte, sich das, was Nick erzählte, bildhaft vorzustellen. Und erstaunlicherweise kam ihr einiges davon wieder in Erinnerung. “Wir gingen eine Art Strandpromenade entlang.” Sie nickte, als die Erinnerung langsam zurückkehrte. “Leute eilten vorbei. Jemand lachte, eine Frau. Der Geruch des Meeres war sehr stark. Es roch nach Fisch. Sirenen tönten, glaube ich.”
“Ja. Ein Streifenwagen fuhr in Richtung Norden an uns vorbei. Vielleicht hatte es eine Schlägerei in einer der Kneipen gegeben. Siehst du, du machst das großartig.”
“Es sind noch immer nur Bruchstücke. Also gut, wir gehen die Promenade entlang. Was passierte dann?”
“Wir sind hier angekommen, und du bist auf meinem Bett ohnmächtig geworden.”
Sie gab sich alle Mühe, sich das vorzustellen, es gelang ihr nicht. “Der Teil ist verschwommen. Aber ich glaube … später kann ich mich an eine Couch erinnern.”
“Das war viel später, als du im Wohnzimmer auftauchtest und sagtest, dass ich dich lieben sollte.”
Sie riss die Augen auf und zuckte zusammen, als die Erinnerung daran nur allzu lebhaft zurückkehrte. “Ich nehme an, ich war … nackt?”
“Ja, Ma’am.” Er schmunzelte.
“Und … ziemlich beharrlich?”
“Ja, Ma’am.”
Carly seufzte laut auf und schüttelte den Kopf. “Es tut mir so leid.”
“Ich bin weit davon entfernt, zu sagen, dass es mir leid tut.” Nick setzte sich etwas anders hin, um zu verbergen, was mit seinem Körper geschah. Es war nicht zu fassen, Carly erregte ihn schon wieder. Erstaunlich. Nach der aufreibenden vergangenen Nacht verlangte er schon wieder nach ihr. Reiß dich zusammen, ermahnte er sich.
Carly lächelte schüchtern und sagte: “Ich sollte dir wohl danken, dafür, dass du mich gerettet hast. Also: danke.”
Sie sah so süß aus, als sie das sagte, aber er winkte ab. “Nicht. Es hatte weniger damit zu tun, dass ich edel bin, als damit, wie du aussahst, als du in die Bar kamst.”
“Wie habe ich denn ausgesehen?”
“Unheimlich sexy. Das Kleid war umwerfend.”
“Welches Kleid?”
“Erinnerst du dich nicht?”
“Nein.” Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, erwartete sie das Schlimmste. “Wird es mir sehr unangenehm sein?”
“Möglicherweise.” Er stand auf, ging ins Schlafzimmer und fand ihr Kleid in den zerknüllten Bettlaken. Als er auf den Balkon zurückkehrte, saß Carly noch genauso da, wie er sie verlassen hatte, mit diesem fast schon komischen Ausdruck der Furcht auf dem Gesicht. Er warf ihr das Kleid zu, setzte sich wieder auf den Liegestuhl und beobachtete sie.
Sie nahm das Kleid ganz langsam auf und hielt es vor sich. “OhMann.” Sie wandte sich Nick zu und betrachtete ihn ungläubig. “Das habe ich getragen?”
“Ganz bestimmt.”
“Aber das ist kein Kleid. Es ist eher ein … oh, wie nennt man das noch? Ein Unterrock mit eingebautem Wonderbra. Wie aus einem ‘Victoria’s Secret’-Katalog. Aber ich würde doch nie ein solches Kleid kaufen. Es wäre mir zu peinlich. Ich meine …”
“Ich weiß, was du meinst. Aber genau das hast du getragen. Was hattest du an, als du dich mit Richard zum Abendessen trafst?”
Sie drückte das Kleid an die Brust und überlegte einen Augenblick lang. “Mein blaues Seidenkostüm. Eine weiße Bluse. Einen blaugrünen Schal.” Sie blickte um sich. “Wo ist meine Handtasche?”
“Gestern Abend hattest du keine. Das hier …”, er streckte die Hand aus und fasste den Saum des Kleides an, “… das hier ist alles, was du bei dir hattest. Oh, das nehme ich zurück. Du hattest noch ein weiteres Kleidungsstück, ein seidenes Höschen, ganz winzig. Aber das kann ich im Augenblick nicht finden. Ist wahrscheinlich irgendwo zwischen den Decken.”
Carly legte das Kleid auf den Bistrotisch und
Weitere Kostenlose Bücher