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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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stand auf. Sie drehte Nick den Rücken zu und blickte aufs Meer, um ihn nicht ansehen zu müssen. In ihr kämpften Verlegenheit und ein Gefühl der Unwirklichkeit. Es war alles einfach zu fantastisch, zu eigenartig. Bestimmt würde sie gleich aus diesem Albtraum erwachen.
    Blicklos starrte sie auf das, was vermutlich der Hafen war, mit seinen verschwommenen Konturen von Schiffen und Menschen. “Ich habe also keine Handtasche”, fasste sie behutsam zusammen, “was bedeutet, dass ich keine Kreditkarten habe, kein Geld, keinen Ausweis, keine Brille. Aber ich habe ein Kleid, in dem ich nicht tot aufgefunden werden möchte. Was soll ich jetzt machen? Beten?”
    “Zur Polizei gehen, natürlich. Das wäre das Klügste. Ich …”
    “Nein!” Sie wirbelte herum und starrte ihn an. Dann, um ihre viel zu heftige Reaktion auszugleichen, versuchte sie es mit einem halbherzigen Lächeln. “Ich meine, warum sich all die Mühe machen? Mal sehen, was wir noch rausfinden können.” Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Richard! Es wäre schrecklich, wenn er irgendetwas damit zu tun hätte, aber er könnte etwas wissen. Das war doch ein Anfang. “Nick, kann ich mal telefonieren?”
    “Klar.”
    “Es ist ein Ferngespräch, aber ich zahle es dir später.”
    Er lächelte, als würde ihn ihr gutes Benehmen amüsieren. “Ist schon gut.”
    Carly ging entschlossen in die Küche zum schnurlosen Telefon und wählte Richards Nummer. Es klingelte mehrmals, und dann sprang sein Anrufbeantworter an.
    “Richard, ich bin’s, Carly. Ich muss dich sprechen, und zwar dringend. Ich bin in Kalifornien. Ich bin zu erreichen unter … darf ich ihm diese Nummer geben?”, fragte sie Nick.
    Er schlenderte in die Küche, das Nichts von einem Kleid vor sich her tragend. “Natürlich.”
    Nachdem sie die Nummer vom Apparat abgelesen hatte, legte sie auf und überlegte, was sie als Nächstes tun könnte. Als könnte er ihre Gedanken lesen, meinte Nick: “Gibt es sonst noch jemanden, den du anrufen könntest? Deine Eltern?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Tot. Es gibt nur noch eine ältere Tante, deren Herz versagen würde, wenn ich ihr eine derartige Geschichte auftischen würde.”
    “Freunde?” Er lehnte sich mit der Hüfte an die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Sie machte einen Schritt von ihm weg, das schnurlose Telefon immer noch in der Hand. “Ich denke, ich könnte meine Freundin Margie anrufen. Oh, ich vergaß, die ist in Europa. Aber sie kommt heute zurück. Ich wollte sie begleiten, konnte es mir aber nicht leisten. Junge, wenn ich nur mitgeflogen wäre.” Sie nickte. “Ich werde ihr eine Nachricht hinterlassen. Vielleicht hat sie eine Idee. Auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann.” Sie seufzte. “Wenn ich doch nur die Augen schließen und dadurch alles ungeschehen machen könnte.”
    “Alles?”
    An der Art, wie er das sagte, erkannte sie, dass er sich an die vergangene Nacht erinnerte, und schon war sie ihr auch wieder gegenwärtig. Fast gegen ihren Willen sah sie ihm in die grünen Augen. Sein Blick schien in die Tiefen ihrer Seele vorzudringen, und sie wurde von einer köstlichen Wärme durchflutet. Das wühlte sie auf, sie brauchte doch ihre ganze Energie dafür, sich ihm zu widersetzen. Sie musste diesem plötzlichen Gefühl sinnlicher Hilflosigkeit, das dieser Mann in ihr weckte, widerstehen.
    “Nein, nicht alles”, erklärte sie aufrichtig und drückte das Telefon an die Brust, als würde es ihr Schutz gewähren. “Aber ich wäre dir wirklich dankbar, wenn wir jetzt das Thema wechseln könnten. Es verwirrt mich nur.”
    Er antwortete nicht sofort, sah sie nur unverwandt an, und sie glaubte schon, er würde ihre Bitte ignorieren und sie in die Arme nehmen und küssen. Das Verrückte daran war, genau das wünschte sie sich. Oder vielmehr, ihr Körper verlangte danach. Ihr Verstand wollte nichts dergleichen.
    “Nick”, sagte sie schwach.
    “Du hast Recht. Alles zu seiner Zeit. Hör zu, ich gehe duschen, während du deine Freundin anrufst. Ich leg dir ‘ne alte Trainingshose aufs Bett. Die kannst du tragen.” Er lachte kurz und trocken auf. “Es sei denn, du möchtest lieber das Kleid anziehen.”
    Sie schüttelte sich angewidert. “Auf keinen Fall. Aber was machen wir dann?”
    Er stieß sich von der Arbeitsplatte ab und ging zur Tür, die zum Wohnzimmer führte. “Wir gehen runter aufs Revier und setzen die Räder in Gang.”
    “Lieber nicht.” Das klang viel zu bestimmt, und sie

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