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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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entschied sie sich, nach rechts zu gehen, und zwar so schnell sie konnte, denn sie fühlte sich nicht wohl, so ganz allein in dieser Gegend.
    Plötzlich stolperte sie über etwas und knallte mit voller Wucht an einen Müllcontainer. Nur mit Mühe gelang es ihr, sich auf den Beinen zu halten. Sie blickte sich um, um zu sehen, was sie fast zu Fall gebracht hätte, und schrie entsetzt auf. Sie sah direkt in das grinsende Gesicht eines alles andere als sauberen, in Lumpen gekleideten Mannes, der einen wahrhaft umwerfenden Gestank ausströmte. Seine Zähne waren braun und verfault.
    “Verzeihung”, murmelte Carly und trat eilig den Rückzug in die andere Richtung an. Und dann lief sie weg, so schnell die Beine sie nur tragen konnten.
    Nick trank den Rest des Bieres aus und setzte die Flasche ab. “Eileen? Dasselbe noch einmal.”
    Die Bardame, eine jung aussehende Mutter von fünf Kindern, die tagsüber arbeitete, holte eine weitere Flasche kaltes Bier hervor und schob sie ihm hin. “Macht dir die Wärme zu schaffen, Nick?”
    “Und wie. Verdammt”, fluchte er, den Blick auf das Spiel im Fernsehen geheftet. “Das hätte einen Punkt geben können. Diese verflixten Grünschnäbel, können die nicht den richtigen Zeitpunkt abwarten?”
    “Ich weiß nicht so recht”, ertönte eine Stimme vom Barhocker neben ihm. “Mir sah das eher nach Schicksal aus.”
    Nick wirbelte herum, bereit, dem Mann eine Lektion in Strategie zu erteilen, verzog dann aber stattdessen das Gesicht zu einem Lächeln. “Dominic!” Er schlug dem Freund auf den Rücken. “He. Wo bist du gewesen?”
    “Ich hatte gehofft, dich hier zu finden.”
    “Was trinkst du?”
    “Dasselbe wie du. Und …”, Dom deutete auf den jungen Mann auf dem Hocker neben ihm, “… und eins für Miguel hier.”
    “Eileen, noch zwei”, rief Nick und drehte sich auf seinem Hocker so, dass er Dominic D’Annunzio ansehen konnte.
    Dom, etwas kleiner und stämmiger als Nick, hatte die schwarzen Haare und braunen Augen seiner italienischen Vorfahren geerbt. Er arbeitete als Polizeibeamter für den Verwaltungsbezirk Los Angeles. Er und Nick hatten sich vor einigen Jahren angefreundet, als die Polizei von Manhattan Beach in einem Mordfall die Hilfe der Kollegen vom Verwaltungsbezirk brauchte. Die beiden Männer hatten viel gemein, einschließlich der Tatsache, dass sie beide Anfang dreißig waren, leidenschaftlich gern Volleyball spielten, mit Herz und Seele Polizisten waren und sich gleichermaßen ungern an Polizeivorschriften hielten.
    “Nick, das ist Miguel”, sagte Dom. Man hörte deutlich, dass er aus Brooklyn stammte. Er lehnte sich zurück, damit die beiden Männer sich die Hand geben konnten. “Ich habe dir von Miguel erzählt, Nick. Ich bin inzwischen seit mehr als zehn Jahren Miguels großer Bruder.”
    “Ja, ich erinnere mich. Hallo, Miguel.” Der junge Mann war Anfang zwanzig, schlank, mit olivefarbener Haut. Sein Handschlag war kräftig.
    “Ist es zu fassen”, fuhr Dom fort, “er will unbedingt Polizist werden. Ich habe ihm schon zigmal erklärt, dass es nur Heldenverehrung ist, dass sich das legen wird. Aber er streitet das vehement ab. Also musst du ihm das ausreden. Du bist besser im Erklären als ich.” Er warf Miguel einen amüsierten Blick zu. “Nick ist mein Held. Er ist ein komischer Kerl, aber er ist in Ordnung. Und er weiß, wie die Dinge laufen.”
    “Vergiss es”, sagte Nick gutmütig.
    “Ja, der alte Nick ist wie ein Lehrer, er bringt einen dazu zuzuhören. Also, Nick, erzähl Miguel alles darüber, wie es ist, Polizist zu sein.”
    “Du meinst, darüber, dass die meisten von uns einen Todeswunsch haben, über die Alkoholstatistiken und die Scheidungsrate?”
    Dom grinste. “Ja. Und dass es nichts ist für Leute, die gern in Museen gehen, wie Miguel hier.”
    “He, Dom, hör auf”, unterbrach Miguel ihn verlegen.
    Nick fiel in Doms Gelächter ein. Aber das, was Nick über die Polizeiarbeit gesagt hatte, stimmte, und die beiden älteren Männer wussten das. Männer und Frauen, die zu sensibel waren, schafften den Abschluss an der Akademie nur selten. Wenn man eine zu dünne Haut hatte, konnte man die Gewalt und Grausamkeit, die mit dem Leben eines Polizisten einherging, nur schwer ertragen.
    Nick genoss es, mit Dom und Miguel herumzualbern, einige Ratschläge zu erteilen und Gelegenheit zu haben, über den Demeter-Mord, der die Nachrichten beherrschte, zu reden, statt an Carly zu denken. Wenn Dom oder sonst jemand bei der

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