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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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Kreditkarte, und es tut dir leid?”
    Inzwischen redete er so laut, dass einige Gäste erstaunt aufblickten. Er drehte ihnen den Rücken zu und fuhr leiser, wenn auch genauso zornig fort: “Hör zu, ich bin ein Idiot und habe das gestohlene Geld nicht gemeldet. Wenn du aber auch noch meine Kreditkarte geklaut hast …”
    “Du hast es also nicht gemeldet?” unterbrach Carly ihn und lehnte sich erleichtert zurück. Eine Sorge weniger. Niemand war hinter ihr her. Zumindest nicht wegen Diebstahls. “Ohdanke, danke, Nick. Sobald ich kann, werde ich die Karte mit der Post zurückschicken, und auch das Geld und alles. Darauf gebe ich dir mein Wort.”
    “Du gibst mir dein was?”, fragte er, und seine Stimme triefte vor Sarkasmus. “Hast du gesagt, dein Wort? Wofür hältst du mich eigentlich? Für einen Schwachkopf?”
    “Nick, ich … ich stecke in Schwierigkeiten. Es gibt Dinge … Dinge, über die ich nicht reden kann …”
    “Was für Dinge?”, blaffte Nick.
    Durch das Fenster der Telefonzelle sah Carly, wie ein Bus vorfuhr. Die Buchstaben auf der Seite waren groß genug, dass sie sie lesen konnte. “Flughafenbus”. Flughafen, dachte sie. Ich muss zum Flughafen. Jetzt sofort. Damit ich nach Hause komme. Nach Hause, wo alles bekannt war. Wo ich in Sicherheit bin. Keine Palmen, keine Jachten, keine Morde. Keinerlei Verwirrung und unerklärliche, unordentliche Gefühle.
    “Carly?”, Nick forderte wieder ihre Aufmerksamkeit.
    “Ich muss jetzt gehen”, sagte sie schnell. “Ich möchte, dass du weißt, dass ich dir ewig dankbar sein werde. Du hast mir das Leben gerettet. Ich bin … ich wünschte … Auf Wiedersehen.”
    Es widerstrebte ihr, das zu tun, sie wollte ihn nicht so hängen lassen, aber sie hatte wirklich keine andere Wahl. Sie brach die Verbindung ab und wählte, ohne weiter nachzudenken, die Nummer einer Fluggesellschaft und benutzte Nicks Kreditkarte, um sich einen Platz auf dem nächsten Flug nach Boston reservieren zu lassen.
    Als Carly aus der Telefonzelle kam, war der Flughafenbus schon abgefahren. Da das Taxi zum Flughafen aber nicht mehr als zwölf Dollar kosten würde, nahm sie sich ein Taxi und bat den Fahrer, einen Nachrichtensender im Radio einzustellen.
    Der Fahrer entsprach ihrem Wunsch, und nach einem Verkehrsbericht und einigen Sportnachrichten hatte sie Glück.
    “Die Behörden schweigen sich immer noch aus im Mordfall Demeter, einer führenden Größe der Unterwelt. Bisher hat die Polizei nur bekannt gegeben, dass die Kleidungsstücke einer Frau an Bord gefunden wurden. Mehr ist im Augenblick nicht zu erfahren. Demeter hat seit dem Tod seiner Frau Amanda völlig zurückgezogen auf seinem Schiff gelebt.”
    Amanda.
    “Die Polizei bittet darum, sachdienliche Hinweise unverzüglich zu melden.”
    Amanda. Nick hatte sie heute Morgen Amanda genannt. Carly starrte blicklos auf den Hinterkopf des Fahrers. Ihr Gedächtnis bot ihr neue Bilder, noch verschwommen, aber beharrlich. Amanda. Dieser Name wiederholte sich ständig in ihrem Kopf, wie eine Melodie, wie eine Tonrückblende. Als sie die Augen schloss, spielte sich Folgendes vor ihrem inneren Auge ab:
    Ein schluchzender Mann, der vor ihr auf dem Boden kniet, der den Namen Amanda weinend immer wieder ausruft. Lärm. Explosionen. Carly starrt auf ihre Hand. Darin hält sie eine Pistole. Der Mann liegt am Boden, die Hälfte seines Gesichts ist weggeschossen, eine Blutlache bildet sich um seinen Kopf.
    So abrupt, wie diese Bilder erschienen waren, verschwanden sie. Sie presste die Hände zusammen. Sie war da gewesen, war darin verwickelt, hatte die Mordwaffe in der Hand gehalten, hatte …
    Nein! Sie weigerte sich zu glauben, dass sie abgedrückt hatte, dass sie eine Mörderin war.
    Als sie endlich am Flugplatz ankamen, zahlte sie schnell und lief dann gehetzt in den Terminal. Es war inzwischen siebzehn Uhr dreißig, und ihr Flug ging um zwanzig Uhr. Vielleicht gab es einen früheren Flug. Je eher sie abflog, desto besser.
    Am Ticketschalter stand eine lange Schlange, aber Leute mit Reservierungen und ohne Gepäck konnten ihre Tickets direkt am Flugsteig bekommen. Ohne Brille konnte sie die Flugsteignummer nicht erkennen, also musste sie jemanden fragen.
    Vor dem Flugsteig standen drei Leute. Carly stellte sich an und wartete ungeduldig darauf, dass die anderen vor ihr abgefertigt wurden. Auf ihre Frage hin erklärte ihr der Mann vor ihr, dass es noch einen Flug um sechs Uhr nach Chicago gebe.
    Vielleicht sollte sie lieber diesen

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