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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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Flug und von dort aus einen Anschlussflug nach Boston nehmen. Wäre das klüger? Sie wusste, dass ihr Denken von ihrer Angst gesteuert wurde, von dem Wunsch, der Gefahr zu entrinnen. Sie musste aus Kalifornien verschwinden.
    Carly hörte nicht, wie er an sie herantrat. Er machte kein Geräusch, und sie hatte keinerlei Warnung, bevor sie spürte, wie ihr etwas Hartes in den Rücken gerammt wurde und sie hörte, wie jemand flüsterte: “Kein Wort, ich habe eine Pistole.”
    Sie schnappte nach Luft und stand stocksteif, während der Mann weitersprach. “Gut. Jetzt, schnell und leise. Ich möchte, dass du von hier weitergehst, nach rechts. Sieh dich nicht um, geh einfach zur Rolltreppe. Und nicht vergessen, ich habe eine Pistole, und ich werde sie, wenn nötig, benutzen.”
    Das Herz schlug ihr bis zum Halse. Sie hatte fast Angst zu atmen, und sie tat genau, was er ihr gesagt hatte. Sie blickte sich auch nicht um, sondern ging schnurstracks zur Rolltreppe und fuhr runter. Der Mann war direkt hinter ihr. Jetzt flüsterte er: “Geh langsam zwischen den Rollrampen hin zum Ausgang. Irgendwelche Mätzchen, und ich bringe dich um.”
    Carly tat genau, was er verlangte. Sie bezweifelte nicht, dass er seine Drohung wahr machen würde.
    Dennoch suchte sie verzweifelt nach einem Fluchtweg. Passagiere eilten hin und her, und da! Verschwommen sah sie ein kleines Fahrzeug auf sich zukommen, ein Wartungs- oder Passagierbeförderungsfahrzeug.
    Der Mann hinter ihr stieß ihr ungeduldig die Pistole in den Rücken und bedeutete ihr, zur Seite zu gehen, um dem Fahrzeug Platz zu machen. Aber Carly wich nicht zur Seite, bis sie die Gestalten zweier Männer in grauen Uniformen erkennen konnte. Wenn sie entkommen wollte, dann war jetzt ihre Chance!
    Carly überraschte ihren Peiniger ebenso wie sich selbst mit ihrer Unverfrorenheit. Sie stellte sich dem Wagen direkt in den Weg, schrie auf und stürzte zu Boden. Sie hoffte inständig, dass der Mann mit der Pistole nicht so dumm sein würde, sie vor aller Augen zu erschießen.
    Mit quietschenden Bremsen kam das Gefährt zum Stillstand. Der Fahrer brüllte sie wütend an, und andere Passanten liefen zu ihr hin, um ihr zu helfen.
    Sie blieb einen Augenblick lang wie erstarrt liegen, aber es ertönte kein Schuss. Erleichtert ließ sie sich auf die Beine helfen und murmelte Versicherungen, dass sie unverletzt sei. Carly konnte gerade noch den Mann von hinten sehen, der sich eilig durch die Menge drängte und das Weite suchte. Sie hatte den Eindruck, dass es sich um einen ziemlich kleinen Mann handelte, ungefähr ein Meter vierundsechzig groß, mit braunem Haar. Er trug einen braunen Regenmantel, der viel zu lang für ihn war. Einmal drehte er sich kurz um. Vielleicht war es Einbildung, aber sie hatte das Gefühl, dass er nichts als reine Bosheit ausstrahlte. Dann war er in der Menge untergetaucht.
    In Sicherheit, dachte sie mit einem Schaudern. Zumindest im Augenblick. Und jetzt hatte sie wenigstens eine Vorstellung von seinem Gesicht. Fahl mit hoher Stirn.
    Als die Leute um sie herum sich nach ihrem Befinden erkundigten, beschloss Carly, den Mann nicht zu erwähnen. Sie versicherte allen, dass es ihr gut gehe, und ging dann schnell zurück zum Flugsteig. Völlig außer Atem drängelte sie sich an einer kleinen weißhaarigen alten Dame vorbei, entschuldigte sich kurz und stand vor dem Flugsteigschalter.
    “Entschuldigen Sie, ich bin in großer Eile”, sprach sie die uniformierte Angestellte der Fluggesellschaft an, “ich habe unter dem Namen Holmes eine Reservierung nach Boston, aber ich muss umbuchen.”
    “Mir tut es auch leid”, antwortete die Frau kurz angebunden, “aber Sie können sich nicht einfach so vordrängeln.”
    Die alte Dame beruhigte die Angestellte. “Das ist schon in Ordnung. Ich habe viel Zeit. Machen Sie nur, meine Liebe”, ermunterte sie Carly.
    Carly schluchzte fast vor Dankbarkeit und sah dann nervös zu, wie die beleidigte Fluggesellschaftsangestellte Eingaben in den Computer machte. “Haben Sie schon Ihr Gepäck eingecheckt?”
    “Ich habe keines.”
    “Wie zahlen Sie?”
    “Mit Kreditkarte.” Carly legte die Karte auf den Schalter.
    “Ihren Ausweis, bitte.”
    “Was?”
    “Ich muss einen Ausweis mit Foto sehen, bevor ich Ihr Ticket ausstellen kann.”
    “Warum?”
    “Das ist Vorschrift.”
    “Seit wann?”
    Misstrauisch kniff die Frau die Augen zusammen. “Das ist schon seit Jahren so.”
    Carly hasste es, in Flugzeuge eingeschlossen zu sein, und war

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