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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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weiß, wenn er unter Hochspannung steht. Er ist nicht erst seit gestern mein großer Bruder. Wie dem auch sei, machen Sie es sich bequem, ich werden Ihnen etwas Köstliches bringen, was Ihnen die Wartezeit verkürzt.”
    Dom erschien, als sie noch dabei waren, ihr Bier zu trinken und frische heiße Maischips zu essen. Dom war kleiner und stämmiger als Nick, hatte jedoch kein Gramm Fett an seinem Körper. Er hatte schwarzes gelocktes Haar, eine Nase, die so aussah, als wäre sie einige Male gebrochen gewesen, und einen strengen Mund, der am einen Mundwinkel eine kleine Narbe aufwies. Er trug eine schwarze Sonnenbrille und kaute Kaugummi. Er jagte Carly eine Heidenangst ein.
    Dom nickte ihr schweigend zu, blickte finster drein und setzte sich neben Nick. Er warf einen dicken braunen Umschlag auf den Tisch, und just in dem Augenblick erschien Miguel mit einer offenen Flasche Bier, einem eisgekühlten Glas und stellte beides vor ihn. “Dein Lieblingsbier, genau, wie du es magst, Dom.”
    “Die Bedienung ist gar nicht schlecht, Kleiner”, bedankte er sich. Wenn man genau hinsah, konnte man den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht entdecken.
    Carly entschuldigte sich, um in den Waschraum zu gehen. Sie brauchte dringend etwas Zeit für sich, um sich auf die bevorstehende Konfrontation vorzubereiten.
    Die beiden Männer sahen ihr nach. “Mensch, Nick”, sagte Dom dann zu Nick, “du kommst in Teufelsküche. Du musst sie reinbringen.”
    “Wird ich ja auch tun, aber noch nicht.”
    “Sie war Augenzeugin bei einem Mord.”
    “Eigentlich nicht, sie hat den Täter nicht gesehen.”
    “Lass die Haarspalterei. Schon um ihrer eigenen Sicherheit willen sollte sie eingebuchtet werden.”
    “Ich kümmere mich darum.”
    “Ach ja? Ich hatte ganz vergessen, dass ich’s mit ‘nem Superbullen zu tun habe. Wieso hast du sie noch nicht reingebracht?”
    Nick seufzte gequält. Was Dom da sagte, war ja genau das, was er auch dachte. Er hätte sich mit Carly nicht auf die vierundzwanzig Stunden einlassen sollen. “Weil ich ihr versprochen habe, dass das nicht nötig ist, noch nicht.”
    “Du hast es ihr versprochen?”
    “Ich habe ihr bis morgen früh gegeben, Dom. Jetzt lass mich in Ruhe. Wenn du mir nicht helfen willst, dann sag es einfach.”
    Dom musterte ihn schweigend. Dann lächelte er schief. “Na gut, belassen wir’s im Augenblick dabei.”
    “Und sei ein bisschen netter zu Carly. Tu’s für mich.”
    “Ja, ja, in Ordnung.” Dom schüttelte verwundert den Kopf. “Es ist schon erstaunlich, was mit einem Mann passieren kann, wenn eine Frau im Spiel ist.”
    “Dir ist es genauso ergangen, Dom”, erinnerte Nick den Freund leise. “Mit Theresa.”
    Als er den Namen seiner verstorbenen Frau hörte, sog Dom erstaunt die Luft ein. “Tatsächlich? Ist es wirklich so ernst, Nick?”
    “Könnte sein.”
    Dom pfiff leise. In dem Augenblick kam Carly zum Tisch zurück. Dom warf ihr einen prüfenden Blick zu und beschloss, ihr eine Chance zu geben. Die Spannung am Tisch wich merklich.
    “Ich bin jetzt soweit”, erklärte Carly. Dom hatte ihr zwar Angst eingejagt, aber sie war fest entschlossen, ihre Angst nicht zu zeigen. Sie wollte sich die Verbrecherfotos ansehen, und zwar ohne dass ihre Hände zitterten.
    “Sehen Sie sich die hier an, ja?” Dom zog einen Stapel Fotos aus dem Umschlag und legte sie auf den Tisch. Während Carly begann, sich die Fotos anzusehen, erklärte er: “Ich habe sämtliche uns bekannte Geschäftspartner und Freunde überprüft. Demeters Leibwächter sind auch in dem Haufen, nur für den Fall, dass sie Ihnen bekannt vorkommen. Wir fanden die beiden ohne Bewusstsein unter Deck. Keiner von beiden sagt auch nur ein Sterbenswörtchen.”
    Carly ging die Fotos weiter durch und richtete sich plötzlich kerzengerade auf. Der Mann auf dem Foto hatte ein schmales Gesicht mit eingefallenen Wangen, hatte blasse, unheimliche Augen, und der Haaransatz war weit zurückgegangen, obwohl er nicht älter als ungefähr fünfunddreißig zu sein schien. Sie hatte zwar keine Brille getragen, als sie ihn gesehen hatte, aber das war gar nicht nötig gewesen. “Das ist er”, teilte sie Nick und Dom mit. “Das ist der Mann vom Flughafen. Und er war auch auf der Jacht, ich weiß bloß nicht mehr, wann.”
    Nick nahm das Foto. “Ja”, bestätigte er, “das ist der Typ, der uns heute Morgen gefolgt ist.”
    “Volltreffer”, meinte Dom.
    Nick drehte das Foto um und sah die Information auf der Rückseite.

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