Tiffany Duo Band 0124
“Eddie Monk”, las er laut vor, “auch bekannt als Lance Monk und Lawrence Edwards. Geboren in Boyle Heights, hier in Los Angeles. Zwei Festnahmen, in L. A. und in Vegas. Eine Verurteilung. Er hat wegen Drogenhandel neun Monate in Nevada gesessen. Das war vor acht Jahren. Kam nach L. A. zurück. Seine letzte uns bekannte Adresse ist Kittery Island, Maine.”
Carly sah ihn überrascht an. “Maine? In dem friedlichen, ruhigen Fleckchen Erde kann man solche Typen finden?”
Nick lächelte über ihre Naivität. “Solche Männer sind überall dort zu finden, wo es Menschen mit Geld gibt und eine Möglichkeit, sich das zu Nutze zu machen.”
Dom trank etwas von seinem Bier und wischte sich dann mit dem Handrücken den Mund. “Demeters Organisation hat in den vergangenen zwei Jahren Neu England infiltriert. Vielleicht hat dieser Typ für ihn an der Ostküste gearbeitet.” Er nahm das Foto von Nick, kaute wild auf seinem Kaugummi und sah es sich aufmerksam an. “Eddie Monk. Den kenne ich nicht.” Er leerte sein Glas und stand auf. “Ich rufe kurz durch und besorg die neuesten Informationen über ihn.”
Als Dom gegangen war, machte Carly große Augen. “Ich dachte, du seiest knallhart. Aber er, er ist wie der Pate!”
“Aber nein, innen drin ist er das reinste Schmusekätzchen.”
“Nach Dschungel-Art, nehme ich an.” Sie legte die Hand aufs Herz. “Er kaut Kaugummi, als wolle er jemanden zermalmen.”
“Er hat vor einigen Monaten mit dem Rauchen aufgehört, und das treibt ihn zum Wahnsinn. Glaub mir, er ist ein verdammt guter Kerl, und man kann sich hundertprozentig auf ihn verlassen.”
Nicks Anspannung war auf dem Höchststand. Jetzt waren sie ihrem Ziel ganz nahe, der Täter war gewissermaßen schon im Visier, und sie brauchten nur noch einige wenige Einzelheiten, um den Fall abzuschließen. Aber es galt, vorsichtig zu sein. Noch war Carly in großer Gefahr, noch konnten alle möglichen Dinge schiefgehen. Abwesend trommelte er mit den Fingern auf dem Tisch, während er sich seinen nächsten Zug überlegte. Dann schnippte er mit den Fingern.
“Was?”, fragte Carly.
In dem Moment erschien Miguel mit einem Servierteller köstlich duftenden Essens. Nick stand auf. “Ich muss mal telefonieren.”
“Nehmen Sie das Telefon im Büro”, schlug Miguel vor. “Da sind Sie ungestört.”
“Danke. Leisten Sie Carly solange Gesellschaft?”
“Aber sicher.” Miguel stellte den Servierteller in die Tischmitte und setzte sich neben Carly. Der würzige Essensgeruch stieg ihr in die Nase und ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. “Mmh. Jetzt weiß ich erst, wie hungrig ich bin.”
Als Nick zurückkam, hatte sie schon einen ganzen Teller leer gegessen und sich mit Miguel angefreundet. Er hatte ihr anvertraut, dass er davon träumte, Polizist zu werden, und dass er Nick enorm bewunderte.
Nick hatte von einem Kollegen, der Eddie Monk kannte, einiges über den Mann erfahren, und er brachte Carly auf den neuesten Stand. Miguel hörte aufgeregt zu, erhob sich dann aber nach kurzer Zeit mit einem bedauernden Schulterzucken.
“Ich muss wieder an die Arbeit”, sagte er und verschwand in Richtung Küche.
Nick wandte sich an Carly. “Und, wie geht es dir?”
“Er ist ein netter Junge.”
“Ja. Und jetzt beantworte meine Frage. Geht es dir gut?”
Sie zuckte kurz die Schultern. “Läuft es so, wie es laufen sollte? Ich weiß, dass du mir keine Garantien geben kannst, es ist nur so, dass ich eine Gänsehaut bekomme, jedes Mal, wenn ich an Eddie Monk denke. Was geschieht jetzt?”
Er bedeckte ihre Hand mit seiner. “Wir schnappen uns Monk und holen ihn zum Verhör rein. Du erzählst dem Bezirksstaatsanwalt alles, was du weißt, und wir stellen die Verbindung her und lösen so den Fall. Ich werde die ganze Zeit über an deiner Seite sein, und Dom auch. Der wird wahrscheinlich sogar eine Auszeichnung bekommen, weil er den Fall gelöst hat.”
“Was, wenn ihr ihn nicht schnappt?”
Er sah die aufkeimende Furcht in ihren Augen, spürte, wie sie sich dagegen wehrte, wie sie nicht klein beigeben wollte. Und bei ihrem Anblick erfüllte ihn eine ungemeine Zärtlichkeit für sie, der Wunsch, sie zu beruhigen, zu beschützen und dafür zu sorgen, dass ihr nie wieder irgendetwas zustoßen würde. “Bis wir ihn haben, lasse ich dich nicht aus den Augen.”
“Ich verstehe nicht, wieso du so gut zu mir bist.”
“Tatsächlich nicht? Überleg mal.”
Carly musterte ihn sprachlos. Da stürzte Dom
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