Tiffany Duo Band 0124
herein, und sie wich Nicks zärtlichem Blick rasch aus.
Während Dom sich am Essen stärkte, berichtete er, was er inzwischen herausgefunden hatte. Und er hatte eine Adresse.
“Nichts wie los”, meinte Nick und stand auf.
Dom schaufelte sich den letzten Bissen in den Mund und stand auf. “Sie bleibt hier”, erklärte er mit einem Blick auf Carly.
“Sie kommt mit. Ich lasse sie nicht aus den Augen.”
“Miguel kann sich um sie kümmern.”
“Verzeihung, meine Herren”, mischte sich Carly entschieden ein. “Hat Ihnen denn keiner beigebracht, dass es unhöflich ist, über den Kopf von jemandem hinweg zu entscheiden, der auch anwesend ist? Ich komme mit.”
Dom sah sie einen Augenblick lang verdutzt an und lächelte dann amüsiert. “Ganz schön bestimmt, die Kleine.”
“Einige Frauen glauben halt, dass sie die Hosen anhaben”, erwiderte Nick.
“Wenn ihr fertig seid”, meinte Carly beißend, “würde ich gern los.”
Die Fahrt nach West Hollywood dauerte ungefähr eine halbe Stunde, und in der Zeit brachten die beiden Männer sich gegenseitig auf den neuesten Stand der Informationen, die sie inzwischen in Erfahrung gebracht hatten. Carly hörte schweigend zu und schnappte auch den einen oder anderen Bericht vom Polizeifunk auf. Wenn man nur Polizeifunk hörte, war die Welt ein unseliger Ort, der nichts als Mord und Totschlag, Grausamkeit und Unglück barg. Das ist Nicks Welt, sagte sich Carly und bezweifelte, dass sie sich je würde daran gewöhnen können.
Wieso eigentlich gewöhnen? fragte sie sich erstaunt. Wieso zog sie überhaupt in Erwägung, sich an Nicks Welt gewöhnen zu wollen? Die Antwort darauf kannte sie genau. Seit sie Nick alles gesagt hatte, fühlte sie sich ihm so nahe, wie noch nie jemandem zuvor in ihrem Leben. Und deswegen wollte sie mehr. Sie wollte ihn, zumindest glaubte sie das im Augenblick. Aber dennoch ermahnte sie sich, dass ihre Gefühle möglicherweise dem Alltag, der weniger hektisch, gefährlich und einfach nur normal sein würde, nicht standhalten würden.
Die Fenster von Eddie Monks Wohnung in der Lexington Avenue waren dunkel. Während Dom mit gezogener Pistole die Treppe zur Tür hinaufging und dann klopfte, blieben Nick und Carly unter einem großen Avocadobaum stehen und hielten die Augen offen. Ein Hund fing an zu bellen, und als Dom erneut klopfte, fiel ein weiterer Hund ein.
Carly konnte ein nervöses Zittern nicht unterdrücken. Auch Nick war angespannt.
Dom wartete kurz, dann drehte er am Türknauf. Die Tür war verschlossen. Er gab auf und ging wieder nach unten zu den beiden. “Er ist nicht zu Hause.”
“Dann tritt die Tür ein”, flüsterte Nick.
“Ohne Durchsuchungsbefehl, ohne einen offiziellen Zeugen? Du weißt, dass das nicht geht.”
“Dann befrag die Nachbarn, den Hausbesitzer. Was für einen Wagen fährt er? Ist der irgendwo hier in der Nähe geparkt?”
“Einen zwanzig Jahre alten Cadillac. Vielleicht steht der in der Garage. Auf der Straße ist er zumindest nicht geparkt.”
“Dann müssen wir eine Fahndung rausgeben.”
“Ich bitte dich, Nick, das können wir nicht. Nicht auf Grund dessen, was wir bisher haben. Du musst sie reinbringen.”
“Dom, wir haben eine Abmachung. Sie kommt morgen rein. Also, fährst du uns zu meinem Wagen, oder müssen wir ein Taxi nehmen?”
Die beiden Männer musterten einander schweigend, und Carly war besorgt, dass es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Aber zu ihrem Erstaunen atmeten die beiden langsam aus, lächelten sich entschuldigend an und gingen dann mit ihr zum Wagen zurück.
Bevor Nick seinen Wagen in die Garage fuhr, drehte er noch einige Runden in seiner Nachbarschaft, auf der Suche nach Monks Cadillac. Aber er entdeckte weder den Cadillac noch irgendetwas Ungewöhnliches, und schließlich fuhr er in die Garage.
Er ließ Carly im Flur warten, während er die Wohnung Zimmer für Zimmer überprüfte und auch den Balkon. Es gab keinerlei Anzeichen, dass jemand da gewesen war. Während Carly dann im Badezimmer war, vergewisserte sich Nick, dass alle Fenster und Türen verschlossen waren, und dann holte er seine Dienstwaffe aus dem Schrank, überprüfte sie, lud sie und legte sie zusammen mit dem Pistolenhalfter in seinen Nachtschrank.
Das Telefon klingelte. Nick nahm ab.
“Eddie Monk hat einen Flug nach Boston gebucht, für heute Nachmittag um drei”, erklärte Dom ohne Vorrede. “Er hat zwei Koffer eingecheckt und war, soweit wir wissen, selbst auf dem Flug. Aber das
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