Tiffany Duo Band 0133
haben.”
Nick verbarg sein Lächeln über ihren verärgerten Ton. Er bog durch das Eingangstor der Ranch und hielt kurz darauf vor ihrem Haus an. Wortlos nahm er ihr die Schlüssel ab und schloss die Tür für auf. Als sie eintreten wollte, legte er die Hand locker auf ihren Arm. Er hatte geglaubt, seine Gefühle voll unter Kontrolle zu haben. Doch der romantische Abend hatte auch ihn empfänglich gemacht.
“Wir sollten uns lieber hier verabschieden”, sagte er heiser. “Es ist spät, und wir müssen beide morgen arbeiten.”
“Ja, natürlich.” Merry drehte sich zu ihm zurück und lächelte schüchtern. Sie ahnte nicht, wie sehr sie in diesem Augenblick dem Mädchen ähnelte, das er als Sechzehnjährige gekannt hatte. “Ich habe einen wunderschönen Abend verbracht. Vielen Dank.”
“Ich auch”, antwortete er und wollte sie an sich ziehen.
Sie riss erschrocken die Augen auf. “W…wir waren uns doch einig, d…dass wir keinen S…sex wollen”, stotterte sie.
“Stimmt”, antwortete er nachdenklich. “Ich wollte nur einen Kuss, Merry. Wenn du weitergehen möchtest …”
“Nein!” Plötzlich bemerkte sie den Schalk in Nicks Augen und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. “Du gemeiner Kerl. Ich dachte, es wäre dir ernst.”
Lachend zog er sie in die Arme und senkte die Lippen auf ihren Mund. Innerhalb von einer Sekunde wurde der Kuss hitzig und leidenschaftlich. Nick wusste, dass er Merry unbedingt wieder freigeben musste. Aber er brachte es nicht fertig. Nicht nachdem er den ganzen Abend in der ständigen Erregung verbracht hatte, mit ihr eins zu werden.
Verlangend zog er sie enger an sich. Wie er diese Frau begehrte! Ihr warmer, hingebungsvoller Körper und ihr heißer, hungriger Mund an seinen Lippen brachten ihn beinahe um den Verstand. Ein Kuss folgte dem nächsten. Nick war so berauscht von den Liebkosungen, dass er gar nicht merkte, wie seine guten Vorsätze sich in Luft auflösten. Ohne zu wissen, wie es geschah, griff er nach dem Reißverschluss ihres Kleides.
Plötzlich erkannte er, was er tat, und erstarrte. Was in aller Welt fiel ihm ein? Eben hatte er Merry versprochen, sie nur zu küssen. Und jetzt schälte er sie aus ihren Kleidern. Draußen vor ihrem Haus! Mit zitternden Fingern zog er den Reißverschluss wieder zu.
Merry hob zögernd den Kopf. Ihre Augen waren vor Leidenschaft dunkel geworden. “Nick …”
Er zuckte heftig zusammen. Wenn er noch eine Sekunde wartete, würde er Merry auf die Arme heben und sie in ihr Schlafzimmer tragen. Aber dazu war sie noch nicht bereit. Deshalb schob er sie behutsam von sich und trat zurück. “Ich muss gehen”, krächzte er. “Sieh mich nicht so an, Merry! So groß ist meine Selbstbeherrschung nun auch wieder nicht. Wenn du die Grenzen nicht kennenlernen möchtest, solltest du deinen süßen Hintern in Sicherheit bringen, solange du es noch kannst. Es ist mir ernst. Geh bitte hinein.”
Merry zögerte keinen Moment. Sie eilte ins Haus und schlug die Tür zu, als wäre der Teufel hinter ihr her. Nick blieb regungslos stehen und wartete, bis sie den Riegel vorgeschoben hatte. Dann atmete er erleichtert auf. Das war verflixt knapp gewesen.
Die nächsten Tage hielt Nick sich eisern an sein Versprechen, jeden Sex aus der Beziehung mit Merry herauszulassen. Nachdem die beiden neuen Hilfssheriffs ihren Dienst angetreten hatten, blieb ihm mehr Freizeit, und sie konnten sich häufiger treffen. Er erwähnte die Küsse auf der Veranda kein einziges Mal, sondern behandelte Merry wie früher als gute Freundin.
Beiden war jedoch bewusst, wie leidenschaftlich sie sich zueinander hingezogen fühlten. Jeden Tag fiel es ihnen schwerer, sich an die getroffene Vereinbarung zu halten. Merry war verwirrter denn je und brauchte unbedingt etwas Zeit zum Nachdenken. Doch als Nick eines Nachmittags in ihre Tierklinik kam und anbot, ihr bei der Überprüfung der Fallen zu helfen, konnte sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, eine Weile mit ihm allein zu sein.
“Ich habe gestern neue Fallen bei der Hoffsteader-Ranch und oben im Wild Horse Canyon aufgestellt”, sagte Merry, während sie mit ihrem Geländewagen in Richtung Westen fuhren. “Martha Hoffsteader hatte mich angerufen und erzählt, dass eine Horde von Kojoten jeden Abend nach Sonnenuntergang in ihre Ranch einfällt und alles reißt, was ihr in den Weg kommt.”
“Meinst du, die Tiere haben die Tollwut?”
“Es wäre möglich. Allerdings sind Kojoten immer unberechenbar, vor
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