Tiffany Duo Band 0133
Aktie, den Preis und die vermutliche Höhe der Dividende, die Sonny ihr durchgab. Nick würde gehen. Sie hatte geglaubt, er hätte seinen Plan mit dem FBI aufgegeben. Doch er hatte sich nicht nur beworben, sondern war auch angenommen worden. Und er hatte ihr kein einziges Wort davon gesagt.
“Haben Sie alles mitbekommen?”
Es dauerte eine Weile, bis Sonnys Worte in Merrys Bewusstsein drangen. Sie blickte auf die Zahlen, die sie wie in Trance mitgeschrieben hatte. “Ja, danke”, sagte sie geistesabwesend. “Ich werde Nick die Nachricht geben.”
Ohne ihm eine gute Reise zu wünschen, legte sie auf, und ihre Gedanken kehrten zu Nick zurück. Er zieht nach Virginia und wird FBI-Agent, dachte sie benommen. Eigentlich sollte sie sich für ihn freuen. Der Ruf der Bundeskriminalpolizei hatte die letzten Jahre zwar etwas gelitten. Trotzdem galt das FBI immer noch als eine der fähigsten Behörden der Welt. Nur die besten Kandidaten wurden in ihre Schule aufgenommen.
Und Nick war einer der Besten. Weshalb hatte sie so lange gebraucht, um zu erkennen, was für ein Mann er tatsächlich war? Und jetzt würde sie ihn verlieren. Ebenso wie sie Thomas verloren hatte.
Nein, verbesserte sie sich stumm. Der Schmerz, den sie bei der Demütigung durch Thomas vor der ganzen Stadt erlitten hatte, war nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt empfand. Sie war niedergeschmettert. Und wütend. Nick war ihr bester Freund, ihr Vertrauter und ihr Liebhaber. Er war etwas ganz Besonderes für sie geworden. Und jetzt sollte sie ihn verlieren? Das kam nicht in Frage.
Erbost las sie das Schreiben des FBI noch einmal, und der Inhalt gefiel ihr nicht besser als vorher. Mit einem leisen Fluch warf sie es auf den Tisch zurück.
“Hm. Die Pizza riecht gut”, sagte Nick und betrat strahlend die Küche. “Wann können wir essen?”
Mit einer scharfen Bemerkung auf der Zunge fuhr Merry herum – und vergaß für einen Moment, was sie sagen wollte. Nick trug Jeans und ein blau-weißes T-Shirt. Er hatte sich rasiert, und sein Haar war frisch gewaschen. Selbst aus dieser Entfernung roch sie den aufreizenden Duft seines Rasierwassers.
Verärgert, dass sie so etwas überhaupt bemerkte, fuhr sie ihn an: “Um aufrichtig zu sein: Mir ist der Appetit vergangen. Weshalb hast du mir nicht erzählt, dass du immer noch an einer Stelle beim FBI interessiert bist?”
Nicks Blick glitt zu seiner Post auf dem Küchentisch. Das Schreiben des FBI lag deutlich sichtbar obenauf. “Ich wollte es dir ja sagen. Aber ich hatte selber gar nicht mehr daran gedacht.”
Merry schniefte verächtlich. “Du hattest vergessen, dass du dich beim FBI beworben hast?”
“Nein, natürlich nicht”, erwiderte er. “Es war mir nur entfallen. So vieles ist inzwischen geschehen. Außerdem erwartete ich wirklich nicht, dass man mich annehmen würde.”
Sie wollte ihm gern glauben. Doch sie konnte nicht vergessen, dass Thomas sie ohne Vorwarnung verlassen hatte. “Und wann wolltest du mir sagen, dass du Liberty Hill verlässt? Oder hattest du es überhaupt nicht vor? Thomas hatte es mir ebenfalls verschwiegen.”
“Was soll das?”, fuhr Nick sie an. “Ich habe dir schon einmal gesagt: Vergleich mich nicht mit Thomas. Ich bin nicht wie er.”
Er hatte recht. Es war unfair, die beiden Männer in dieselbe Schublade zu stecken. “Nein, das bist du nicht”, stimmte sie ihm leise zu. “Ich bin einfach gekränkt. Ich möchte dich nicht auf die gleiche Weise verlieren wie ihn. Das könnte ich nicht noch einmal ertragen.”
Nick runzelte verblüfft die Stirn. “Möchtest du nur deshalb nicht, dass ich gehe, weil alle Welt von unserer Beziehung weiß und du nicht noch einmal vor der ganzen Stadt gedemütigt werden willst? Das genügt mir nicht, Merry. Du musst dir schon einen besseren Grund ausdenken.”
Verwirrt sah sie ihn an. “Gedemütigt? Du glaubst, ich möchte nicht, dass du gehst, weil die Leute über mich reden würden?”
“Was soll ich denn sonst denken?”
Wie konnte Nick sie derart missverstehen. “Ich rede nicht von der Tatsache, dass Thomas mich vor dem Altar hat sitzen lassen. Obwohl ich meiner schlimmsten Feindin so etwas nicht wünschen möchte, erwies es sich in meinem Fall als ein Segen. Ich werde es nie bedauern.”
“Was hat dich dann so aus der Fassung gebracht?”, fragte Nick verwirrt.
“Es geht um dich”, antwortete sie. “Ich möchte dich nicht verlieren. Deshalb war ich so erschüttert, als ich den Brief entdeckte.”
Sie bemerkte
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