Tiffany Duo Band 0133
gute Schauspielerin geworden. Daher lächelte sie Cardenas an und tat so, als würde sie sich hingebungsvoll dem Fisch widmen.
“Köstlich!”
“Maria wird sich freuen, das zu hören”, erwiderte Cardenas lächelnd.
“Bitte, entschuldigen Sie, dass wir Sie haben warten lassen.”
“Kein Problem! Ich verstehe das gut, glauben Sie mir. Sie sind jung und verliebt.”
Hope wurde rot. Glücklicherweise wurde sie einer Antwort enthoben, denn in diesem Moment führte Maria Estaban Quarrels ins Zimmer.
“Sieh mal einer an”, sagte der hochgewachsene Mann und nickte Tiger zu. “Sie sind also wieder zurück.”
“Haben Sie damit ein Problem?”
“Natürlich nicht.” Quarrels setzte sich unaufgefordert und lächelte Hope anzüglich an. “Haben Sie mich vermisst?”
“Waren Sie weg?”, gab sie schlagfertig zurück.
Quarrels wandte sich an Cardenas.
“Ich nehme an, Sie haben von Ibarra gehört.”
Cardenas nickte. “Vater Felipe war hier, als man ihn gerufen hat. Das war wirklich nett von Ihnen.”
“Ibarra war schließlich ein gläubiger Mensch.”
Hope fiel auf, dass sie in der Vergangenheitsform sprachen, und blinzelte nervös. Sie konnte es kaum noch erwarten, diesem kriminellen Umfeld zu entkommen. Tiger, dem ihre Nervosität auffiel, nickte ihr beruhigend zu. Bald sind wir weg von hier, sollte das heißen – sehr bald!
Er hatte den Eindruck, dass etwas in der Luft lag. Als verdeckter Ermittler entwickelte man für so etwas einen sechsten Sinn. Er erhob sich.
“Ich habe den Eindruck, Sie beide haben etwas miteinander zu besprechen”, sagte er zu den Männern. “In diesem Fall wollen wir natürlich nicht stören. Und ich werde auf meinem Schiff gebraucht.”
Quarrels nickte. “Wenn Sie Isla Sebastian verlassen wollen, haben Sie meinen Segen, Rafferty.”
“Ich habe den Aufenthalt hier wirklich sehr genossen”, sagte Hope zu Cardenas, der erfreut nickte. Sie fuhr fort: “Dürften wir Sie vielleicht noch um einen letzten Gefallen bitten? Vater Felipe hatte versprochen, uns zu Tigers Boot zu bringen, aber jetzt …, wären Sie so reizend, uns einen Wagen zu besorgen? Wie Tiger schon sagte, wollen wir Sie nicht weiter stören. Sie haben bestimmt etwas Geschäftliches miteinander zu besprechen.”
Mit angehaltenem Atem wartete Tiger auf Cardenas’ Antwort. Quarrels sah sie stirnrunzelnd an, aber ihr Gastgeber nickte nur und sagte zu Tiger: “Ihre Freundin war wirklich ein sehr amüsanter Gast. Es wäre schade gewesen, wenn ihr irgendetwas zugestoßen wäre.” Er erhob sich und streckte Hope die Hand hin. “Auf Wiedersehen, Miss Harrison. Vielleicht wäre es gut, wenn Sie Maria beim Packen helfen würden. In der Zwischenzeit können Mr. Quarrels und ich noch ein paar Dinge mit Mr. Rafferty besprechen.”
Es war klar, dass er sie bei dem Gespräch nicht dabeihaben wollte. Sie hatte keine andere Wahl, als seinen Befehl zu befolgen. In ihrem Zimmer fand Hope den Koffer, der bereits gepackt war. Sie sah sich noch einmal im Raum um, schnappte sich ihre kleine rote Handtasche und verließ den Raum, in dem sie und Tiger sich zum ersten Mal geliebt hatten.
Dann eilte sie die Treppe herunter. Doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Die Eingangstür wurde geöffnet, und Santiago trat ein. Hope blieb erschrocken stehen. Er erblickte Tiger und zog sofort seine Waffe. Dann gab es ein furchtbares Durcheinander. Hope hörte nur noch, wie Santiago rief: “Gut, dass Rafferty Ihnen endlich alles gesagt hat, Cardenas. Ich hätte den Laden hier schon viel früher übernehmen sollen.”
Alle zogen ihre Waffen, und plötzlich wimmelte der Raum von Männern, die bis an die Zähne bewaffnet waren.
“Duck dich!”, rief Tiger Hope zu, und sie flüchtete sich sofort hinter einen Sessel.
In diesem Moment fiel der erste Schuss. Panisch rief sie Tigers Namen. Eine Kugel verpasste sie nur um Zentimeter. Hope zitterte am ganzen Leib. Noch immer hielt sie den Koffer und ihre Tasche umklammert. Sie hielt sie als Schutz vor sich und kroch unter einen Tisch, während der Raum erfüllt war vom Schreien und Fluchen der Männer.
Hope hatte nur einen Gedanken – irgendwie musste sie Tiger erreichen. Sie schob sich ein paar Meter weiter und erreichte endlich die Wand, an der er mit dem Rücken stand und mit einem der Männer kämpfte. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er auf sie hinab und wies mit einem Nicken auf die nächste Tür. Offensichtlich hatte er vor, mit ihr zu verschwinden, während die anderen
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