Tiffany Duo Band 0133
Männer miteinander kämpften. Hope ließ sich das nicht zweimal sagen. Noch immer hielt sie den kleinen Koffer als Schutzschild vor sich und robbte bis zur Tür. Die ganze Zeit über betete sie, dass ihnen nichts passieren würde. Schließlich kämpfte Tiger sich frei, und die beiden sprinteten durch die Tür ins nächste Zimmer. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sie die Eingangshalle durchquert hatten, doch schließlich hatten sie die Eingangstür erreicht.
Natürlich stand eine Wache an der Tür. Als sie näherkamen, hob der Mann seine Waffe. Aber er zielte auf jemanden, der direkt hinter ihnen stand. Tiger stieß einen Warnruf aus, und Hope duckte sich blitzschnell. Dann gingen gleichzeitig zwei Schüsse los. Der Wachmann brach zusammen, Blut spritzte auf sein weißes Hemd. Hope schob den bewusstlosen Mann rasch von der Tür weg. Dann riss sie sie auf und spähte vorsichtig hinaus, um zu sehen, ob draußen eine Gefahr auf sie lauerte. Aber sie konnte niemanden entdecken.
“Alles klar, Tiger”, rief sie ihm daher über die Schulter zu.
Im nächsten Moment stand er neben ihr, die Pistole in der einen, das Messer in der anderen Hand.
“Bist du sicher?”
“Bin ich”, erwiderte Hope. “Obwohl es natürlich ziemlich dunkel ist.”
Tiger nickte. Die beiden liefen ein paar Meter weiter und versteckten sich dann hinter einer der großen Säulen, die die Terrasse zu beiden Seiten flankierten.
In diesem Moment sahen sie Quarrels, der direkt auf sie zulief. Tiger richtete seine Pistole auf ihn, aber er rief ihnen zu: “Alles klar, ihr beiden, lasst uns von hier abhauen! Nein, Moment noch.”
Er zückte seine Waffe und schoss die Lampen in der Empfangshalle von der Decke. Plötzlich war es stockdunkel. Dann eilte Quarrels hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen. Tiger und Hope folgten ihm.
13. KAPITEL
Als er im Freien war, duckte Quarrels sich und lief eilig über die Terrasse. Im Haus ging das Feuergefecht weiter.
“Erinnere mich daran, dass ich mit meinem Reisebüro spreche”, sagte Hope leise zu Tiger. “Nie wieder Ferien in einem Kriegsgebiet!” Es war erstaunlich, dass sie selbst in einer solchen Situation ihren Humor nicht verlor.
“Beim nächsten Mal reisen wir erster Klasse”, gab Tiger schlagfertig zurück.
“Ich bin doch schon erster Klasse gereist”, widersprach sie.
“Ach ja, richtig. Wie konnte ich das nur vergessen?”
Quarrels unterbrach die beiden. “Mein Jeep steht dort drüben.”
“Wollen Sie uns etwa mitnehmen?”, fragte Tiger verblüfft und sah Quarrels misstrauisch an. “Warum erledigen Sie Cardenas nicht? Ibarra haben Sie ja offenbar schon aus dem Weg geräumt. Jetzt müssen Sie nur noch Cardenas umbringen, und die Insel gehört Ihnen.”
Quarrels schüttelte den Kopf. “Ich will die Insel nicht übernehmen. Das ist Santiagos Ziel. Er hat auch auf mich geschossen, falls Ihnen das entgangen sein sollte.”
“Tut mir leid, da muss ich gerade geschlafen haben”, erwiderte Tiger sarkastisch.
“Ja, scheint mir auch so.” Quarrels lachte. “Wie haben Sie es eigentlich geschafft, Santiago aus der Reserve zu locken? Das müssen Sie mir unbedingt verraten.”
“Er hat versucht, mir eine Schiffsladung zu stehlen, die für Cardenas bestimmt war”, erklärte Tiger ihm. “Und dann hat er Cardenas irgendeine Lügengeschichte aufgetischt, dass der Sturm die Ladung vernichtet hat. Aus irgendwelchen Gründen hat er gedacht, dass ich seinem Boss nichts davon sagen würde.” Dann fragte er abrupt: “Warum helfen Sie uns eigentlich, Quarrels?”
“Wahrscheinlich, weil ich so sentimental bin”, gab der andere augenzwinkernd zurück. “Aber um ehrlich zu sein, gerechnet habe ich damit nicht. Glauben Sie, dass wir ungesehen von hier fliehen können, Rafferty?”
“Ich weiß nicht. Das Tor wird natürlich bewacht”, entgegnete Tiger nachdenklich. “Und wir wissen nicht, auf wessen Seite die Wachen stehen – auf der von Cardenas oder Santiago.”
“Haben sie denn keine Handys?”, erkundigte sich Hope. “Bestimmt wissen sie doch längst, was im Haus vorgefallen ist.”
Tiger sah sie an und nickte.
“Du hast recht.”
“Ist das Tor der einzige Weg nach draußen?”
“Ja”, entgegnete Quarrels.
“Das kann ich mir nicht vorstellen”, meinte Hope stirnrunzelnd. “Es muss doch einen Personaleingang geben. Oder einen Hubschrauberlandeplatz.”
“Stimmt”, erwiderte Quarrels. “Aber können Sie einen Hubschrauber fliegen?”
“Nein, natürlich
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