Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Schließlich ging es Carger nichts an, ob sie und Hart Freunde, Feinde oder ein Liebespaar waren.
Bei der Vorstellung von seinem Körper an ihrem, seinen starken Armen, seinen fordernden Küssen wurde ihr heiß. Sie wandte sich von Carger ab und Hart zu.
Augenblicklich nahm die Hitze zu, wie ein Feuer, das ihre Haut versengte. Ihre Reaktion auf Hart war verrückt, unverantwortlich – und unausweichlich. Im Näherkommen sah sie die Kälte in seinen Augen, als er Carger mit Blicken maß. Hatten die beiden Probleme miteinander? Oder im Gegenteil, war der Chief Harts Komplize?
Der Chief salutierte. “Sie werden auf der Startbahn gebraucht”, sagte Hart. “Rand befürchtet, sein Chopper verliert Öl.” Es stimmte nicht, aber das war ihm egal. Er wollte Carger aus dem Weg haben.
Hart sah dem Chief nach und fragte sich, warum er dem Mann gegenüber so feindselig war. Was kümmerte es ihn, ob Carger mit Suzanne flirtete? Solange er nicht ihr Kontaktmann, ihr Komplize war.
Carger war bei dem “Jaguar Loop”-Einsatz dabei gewesen.
“Deine Flugvorführung war bewundernswert”, bemerkte Suzanne und unterbrach seine Überlegungen.
Nach Ricks Tod hatte sie keinen Helikopter mehr sehen wollen. Doch allmählich war sie zu der Einsicht gelangt, dass Rick zumindest in Ausübung seines geliebten Berufs gestorben war.
“Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.” Im selben Moment hätte Hart die Worte am liebsten zurückgenommen. Sie sollte nicht denken, ihm läge etwas daran, ob sie hier war oder nicht.
“Das hätte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen”, erwiderte sie leise. Sie sah an ihm vorbei zu den Cobras auf der Startbahn. “Würdest du mich mal mitnehmen?”
Hart starrte sie an. Keine seiner Freundinnen hatte je um einen Flug in seiner Cobra gebeten. Und selbst wenn, hätte er abgelehnt. Doch Suzannes Bitte traf ihn an einem empfindlichen Punkt, er wollte Ja sagen, und plötzlich begehrte er sie heftiger denn je.
Die Frage hatte Suzanne ebenfalls überrascht. Sie hatte nie den Wunsch gehabt, in einem Hubschrauber zu fliegen, schon gar nicht nach Ricks Absturz. Doch jetzt sah sie das Bild vor ihr – sie allein mit Hart über den Wolken …
Sie sah ihn an, und ihr Atem stockte. Die Sehnsucht in seinem Blick war intensiv, eine dunkle Verlockung.
“Wann immer du möchtest”, sagte er. Seine tiefe Stimme umhüllte sie wie ein samtener Mantel, der ihre Haut streichelte und ihre Sinne betörte. Er lächelte gelassen, sein Blick wurde herausfordernd. Seine männliche Ausstrahlung, die fast greifbare Aura von Kraft und Entschlossenheit schlug sie in den Bann.
Es durfte nicht sein. Ihre Vernunft sagte ihr, dass sie sich abwenden, ihn vergessen, sich vor ihm hüten sollte. Ihr Herz hörte jedoch nicht darauf. Sie forschte in seinen Zügen, obgleich sie nicht wusste, wonach sie suchte.
Das Sonnenlicht spielte sich auf seinem goldfarbenen Haar, spiegelte sich im tiefen Blau seiner Augen und warf scharfe Schatten auf seine kantigen Züge. Suzanne wollte ihn berühren, seine glatte Wange spüren, die klare Linie seines Kinns nachzeichnen und die Finger auf seine Lippen legen. Lippen, die so unerwartet sanft sein konnten.
Hart war bewusst, dass er die Beherrschung zu verlieren drohte. Doch im Moment war ihm das egal.
Suzannes Atem stockte. Sie wusste, was gleich geschehen würde, dass es ein Fehler war. Sie wusste auch, dass sie gehen sollte … und dass es zu spät war. Sie besaß weder den Willen noch die Kraft dazu.
Sie sah, wie er die Hand ausstreckte, spürte seine Berührung am Hals wie ein Brennen, das sie nie vergessen würde. Er fuhr mit der Hand in ihren Nacken und zog sie heran, sein Blick hielt sie gefangen. Dann senkte er den Kopf.
Jeder Nerv in ihrem Körper war gespannt vor Erwartung, sie war regungslos. Der Duft seines Rasierwassers umgab sie wie ein leichter frischer Hauch, sie musste an blauen Himmel und weiße Wolken denken, an eine kühle Brise und Sommerregen. Sein Atem strich über ihre Wange, eine zärtliche Liebkosung, die sie erschauern ließ. Sie beugte sich ihm entgegen.
Harts Augen wurden dunkel vor Verlangen. Er berührte ihre Lippen, ganz leicht, zögernd – und doch war es der intensivste, erotischste Kuss, den sie je erlebt hatte. Ihre Knie drohten nachzugeben. Furcht und Misstrauen schmolzen dahin, ihr mühsam errichteter Schutzschild brach in sich zusammen.
“Hart”, flüsterte sie und versuchte, das Pochen ihres Herzens zu ignorieren. “Wir sollten wirklich
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