Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
sie den Abhang hinunter zu ihrem Wagen. Während er ihr nacheilte, hörte er sie sagen: “Ich muss sofort weg hier.” Sie fuhr hektisch zu ihm herum. “Hören Sie, ich will nicht, dass irgendwer erfährt, dass ich hier bin. Bitte. Ich muss weg hier, aber mein Wagen ist eingekeilt.”
Dominic sah sie einen Moment lang prüfend an, aber er hatte keinen Grund, ihr zu misstrauen. Sie hatte wirklich Angst, das war eindeutig. Er überlegte sich, warum, aber die Zeit reichte nicht aus, um über diese Frage noch länger nachzudenken.
“Steve”, sagte er, während er sie zur Beifahrerseite ihres Rovers schob, “sag den Jungs, dass sie Mrs Carlisles Namen da raushalten sollen. Ich fahre die Lady nach Hause.” Er öffnete die Beifahrertür. “Steigen Sie ein”, forderte er sie auf. “Ich fahre.”
“Aber …” Sie wirkte verwirrt.
“Sie wollen weg hier? Ich helfe Ihnen. Sonst noch Fragen?” Ohne länger zu zögern, stieg sie ein. Er warf ihre Tür zu und beeilte sich, hinters Steuer zu kommen. “Ich melde mich später”, sagte er zu Steve.
“Aber wie wollen Sie …”, begann die Frau.
“Anschnallen”, verlangte er knapp, während er nach seinem eigenen Sicherheitsgurt griff.
Er startete den Motor und manövrierte den Landrover geschickt zwischen zwei Polizeiautos hindurch, dann gab er Gas, fuhr die Anhöhe hinauf und schließlich hinunter zum Meer.
“Ducken Sie sich, wenn Sie nicht gesehen werden wollen”, forderte er seine Beifahrerin auf. Mit diesen Worten riss Dominic das Steuer nach rechts herum, bretterte an dem geparkten Chevy vorbei, holperte parallel zum Meer über Stock und Stein am Strand entlang. Der Vierradantrieb des Wagens kam so richtig zum Einsatz.
Über ihnen kreisten mehrere Hubschrauber. Sie folgten dem Rover einige Minuten, dann schienen sie das Interesse zu verlieren und wandten sich wieder Sensationellerem zu. Dominic lenkte den Wagen in einen mit Bäumen bestandenen Hain, der eine kleine private Strandstraße abschirmte. Sie fuhren den Pfad entlang, bis sie schließlich auf einen Highway stießen.
Weder er noch Mrs Carlisle hatten während dieser Zeit gesprochen, aber als sie endlich auf der asphaltierten Straße gen Norden fuhren, fasste sie sich ans Herz. “Oh! Das ist ja die reinste Höllenfahrt!”, keuchte sie.
“Genau dafür ist diese Kutsche gemacht.”
Jordan brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Was für ein Tag! Während der Fahrt zu einer potenziellen Kundin war sie in eine Verfolgungsjagd verwickelt und von einem Polizeibeamten rüde behandelt worden. Um ein Haar wäre sie in einen Medienhinterhalt geraten und hatte auch noch eine halsbrecherische Fahrt hinter sich gebracht. Es war wie ein Fiebertraum. Wenn sie nicht so nervös gewesen wäre, hätte sie vielleicht sogar darüber lachen können.
Doch stattdessen beobachtete sie den Mann neben sich mit einem verstohlenen Blick aus dem Augenwinkel. Er wirkte jetzt entspannter als vorhin, obwohl er deswegen nicht weniger wachsam war.
“Woher kennen Sie diesen Schleichweg?”, fragte sie, um die Unterhaltung auf einer neutralen Basis zu führen.
“Ich bin früher hier in der Gegend Streife gefahren. Wohin?”
“Hm?”
“Wo soll ich Sie hinbringen?”
“Oh, Beverly Hills.”
“Das passt”, brummte er in sich hinein.
Wieder eine kleine Spitze. Der Typ ist wirklich unmöglich, dachte sie. Auch wenn er sie gerade vor einer Katastrophe gerettet hatte. Sie begann nervös, mit den Ringen an ihrer linken Hand zu spielen, und fixierte ihn aus schmalen Augen. “Dann sind Sie also nicht nur unhöflich, sondern haben auch noch Vorurteile.”
Er zuckte die Schultern, sagte jedoch nichts. Sie beschloss, das Thema fallen zu lassen. Schließlich konnte es ihr egal sein, was der Mann von ihr dachte.
Aber aus irgendeinem Grund war es ihr nicht egal.
“Sagen Sie”, begann sie mit hochgezogenen Augenbrauen, “Ihr Verhalten … machen Sie das bei allen Frauen so? Oder nur bei Frauen, die in Beverly Hills wohnen? Oder liegt es an mir?”
“Ich sehe Sie heute zum ersten Mal”, gab er kurz angebunden zurück.
Wieder eine Antwort, die keine war. Versuchte er, sie zu ködern oder abzubügeln? Vergiss es, sagte sie sich. Es war ja doch nur Energieverschwendung.
Sie schaute eine Weile aus dem Fenster auf die vorbeifliegenden Einkaufszentren und Tankstellen, auf riesige Trucks und Sportwagen, die an ihnen vorbeirasten. In der Nähe des Flughafens gerieten sie in einen Stau, der sich allerdings in
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