Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
dein Tag bis jetzt?” Sie versuchte seine Gedanken zu lesen, aber es gelang ihr nicht.
“Gut”, erwiderte sie automatisch, doch dann dachte sie darüber nach. “Weißt du was?”, fügte sie mit einem kleinen Lächeln hinzu, “das war er wirklich. Gut, meine ich.”
“Freut mich.”
“Und deiner?”
“Gut.”
“Gab’s viel zu tun?”, fragte sie.
“Immer. Die bösen Buben halten uns ständig auf Trab.”
Small Talk, dachte Jordan. Sie machten Small Talk, obwohl es zwischen ihnen knisterte wie verrückt. Sie konnte Dominics Nervosität spüren. Andererseits war sie auch nicht gerade die Ruhe in Person.
Um ihre Verunsicherung zu überspielen, schlüpfte Jordan in ihre Gastgeberinnen-Rolle und berührte kurz seine Hand. “Ich bin so froh, dass du kommen konntest. Es ist mir wirklich ein Bedürfnis, dir noch mal zu danken.”
Er runzelte leicht unwirsch die Stirn. “He, ich habe doch kaum was gemacht.”
“Vielleicht, aber trotzdem …” Sie suchte nach den passenden Worten. “Ist es dir schon mal passiert, dass du unbedingt mit jemand reden musst und hin und her überlegst, wem du dich anvertrauen könntest, und schließlich bei …”
“Dem ganz Falschen landest?”, beendete er ihren Satz mit spöttisch hochgezogener Augenbraue.
“Nein. Ich wollte sagen, bei jemandem, den man kaum kennt.”
“Aha.” Er schien einen Moment nachzudenken. “Nein, so etwas ist mir noch nicht passiert”, sagte er dann.
“Hm.” Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber in diesem Moment brachte der Kellner ihre Drinks.
Nachdem er gegangen war, schaute Jordan auf ihren Martini. “Reißt du mir den Kopf ab, wenn ich jetzt auf dein Wohl trinke?”
Für einen Moment hätte sie schwören mögen, dass er nicht wusste, was er antworten sollte. Dann aber entspannte sich seine Miene. “Bin ich wirklich so schlimm?”, fragte er schmunzelnd.
“Fast”, gab sie lachend zurück.
Dominic schaute Jordan an. Weil er gewusst hatte, dass er sie heute Abend sehen würde, war er den ganzen Tag über angespannt gewesen. In dem Moment, in dem er das Lokal betreten und sie gesehen hatte, war ihm klar geworden, wie sehr er sie begehrte. Aber er wollte sie nicht begehren, nicht so sehr jedenfalls. Er atmete tief durch und befahl sich, sich zu entspannen.
“Vielleicht sollte ich stattdessen lieber auf dich trinken”, schlug er vor. “Ich fürchte nämlich, dass du mich nur wieder mit deiner Dankbarkeit vollsülzt, wenn du auf mich trinkst.”
Darüber musste sie lachen. “Ich sülze nicht.” Sie hielt ihr Glas hoch. “Du bist dran. Sag deinen Spruch.”
Na toll, das hatte er nun von seiner großen Klappe. Und was zum Teufel sollte er jetzt sagen? Ich trinke auf deine schönen Augen? Und auf deinen aufregenden Mund, den ich nicht mehr vergessen kann, seit ich weiß, wie er schmeckt? Oder unpersönlicher, auf dein Wohl, auf mein Wohl, auf das Wohl der ganzen Welt?
Schließlich entschied er sich für etwas Neutrales. “Auf ein gutes Essen in guter Gesellschaft.” Nichts wirklich Aufregendes.
“Gleichfalls.” Sie stießen an, dann tranken sie.
Der Martini war gut. Dominic steckte sich die Oliven in den Mund, nahm noch einem Schluck, dann stellte er das Glas ab. Der Alkohol wärmte ihn und beruhigte ihn genug, dass er es wagen konnte, Jordan anzuschauen. Und was er sah, war wahrhaft atemberaubend.
Bei ihren beiden früheren Begegnungen hatte sie Hosen angehabt, aber heute Abend trug sie ein Kleid aus weichem fließenden Stoff mit einem tiefen Halsausschnitt und ohne Ärmel. Sehr weiblich. Sie hatte lange schöne Arme, aber am meisten faszinierte ihn an dem Kleid die Farbe. Es war eine Farbe wie Eiskrem, wie Eis aus rosa Pfirsichen, die ihre Wangen zum Erglühen brachte. “Hübsches Kleid”, sagte er.
Ihre Augen leuchteten auf. “Findest du? Es ist aus dem Laden.”
“Laden?”
“Der Laden, in dem ich halbtags arbeite. Aber ich hoffe, dass es bald ganztags sein wird.”
Er hatte nicht gewusst, dass sie berufstätig war. Bei seinen Nachforschungen hatte er herausgefunden, dass sie früher als Model gearbeitet hatte, und irgendwie war er davon ausgegangen, dass sie jetzt von dem Geld lebte, das ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Darüber, dass die Nummer, die sie ihm gegeben und die er am Vortag angerufen hatte, ein Geschäft gewesen war, hatte er sich weiter keine Gedanken gemacht. “Erzähl mir mehr davon.”
Und so erzählte sie ihm mit vor Begeisterung leuchtenden Augen, wie sie zufällig auf “Riches
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