Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
du meinst.”
“Ich frage dich, ob du mich heiraten möchtest.”
Antonia verstand noch immer nicht ganz. “Heiraten? Aber du …”
“Es kommt zu plötzlich, oder?”, fragte Daniel stirnrunzelnd. “Ich bin in solchen Dingen nicht gut. Wir sind ja erst seit zwei, drei Monaten zusammen, aber ich dachte …” Er hob die Schultern. “Ich weiß, dass du die Frau bist, die ich heiraten will.”
“Aber wieso? Ich meine … Du liebst noch immer Lurleen. Ich kann doch nicht … Ich will nicht mit einem Mann verheiratet sein, der noch immer seine Exfrau liebt.”
Nun war Daniel sprachlos. “Wovon redest du?”
“Von Lurleen. Sie war deine große Liebe. Wir verstehen uns sehr gut und haben fantastischen Sex, aber du liebst mich nicht so, wie du sie geliebt hast.”
“Na hoffentlich! Die meiste Zeit wollte ich sie am liebsten erwürgen. Ich liebe sie nicht. Wie kommst du nur darauf? Wir sind doch seit Jahren geschieden.”
“Ich weiß. Aber jeder sagt, dass du sie nicht vergessen kannst.”
“Wer ist ‘jeder’?”
“Rita zum Beispiel.” Als er das Gesicht verzog, fuhr sie schnell fort. “Oder deine Schwester.”
“Beth hat das gesagt?” Er fluchte herzhaft. “Meine eigene Schwester fällt mir in den Rücken! Verdammt noch mal. Ich hätte dich nie meiner Familie vorstellen sollen. Warte, bis ich die erwische …”
“Nein, du darfst nicht böse auf sie sein. Sie wollte mich nicht in die Flucht schlagen oder so etwas. Ich habe sie nach Lurleen gefragt.”
“Und was genau hat sie gesagt?”
“Sie hasst sie.”
“Das stimmt.”
“Weil Lurleen dich unglücklich gemacht hat.”
“Ja, das haben wir beide ganz gut geschafft.”
“Und dann meinte sie, dass du nie über Lurleen hinweggekommen bist, auch nachdem sie dich verlassen hatte. Du hast niemals die Scheidung eingereicht. Und Lurleen kam vor ein paar Jahren zurück, und ihr habt es ein paar Wochen lang noch einmal miteinander versucht.”
“Ja, meine Schwester ist ein richtiger Informationsquell, was?”
“Sie bestätigte mir nur, was Rita und andere mir auch schon erzählt haben”, erklärte Antonia traurig. “Und ich sehe es ja selbst. Schließlich seid ihr seit fünfzehn Jahren getrennt, und doch hast du nie wieder geheiratet.”
“Das bedeutet nur, dass ich nicht die Richtige gefunden habe. Bis jetzt. Aber das heißt nicht, dass ich noch etwas für Lurleen empfinde. Wir haben uns gegenseitig in den Wahnsinn getrieben. Als sie ging, war ich beinahe froh. Natürlich hat es mir auch das Herz gebrochen, und schließlich musste ich James alleine großziehen. Aber selbst damals wusste ich schon, dass es so das Beste war. Wir waren einfach zu verschieden. Gegensätze ziehen sich an, sagt man, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass man auch glücklich zusammen leben kann.”
Antonia war nicht überzeugt. “Wieso hast du dann nicht die Scheidung eingereicht? Warum der Versöhnungsversuch?”
“Der ging nicht von mir aus. Lurleen wollte mich dazu überreden. Aber sie hat selbst gemerkt, dass es nicht funktionieren würde. Wir haben nicht zusammen gelebt. Sie war lediglich bei uns zu Gast, weil sie nirgendwo sonst hingehen konnte. Und immerhin ist sie James Mutter. Sie tat mir einfach leid. Und warum ich nicht die Scheidung eingereicht habe … Ich weiß es nicht. Zuerst hoffte ich natürlich, dass sie zurückkommt. Und dann … Es war einfach nicht so wichtig. Ich wollte sowieso nicht wieder heiraten, also warum die Mühe? Erst als sie wieder einen Mann fand, ergriff sie die Initiative, und ich war absolut einverstanden.” Er hob die Schultern. “Ich kann nichts dafür, dass die Leute es falsch verstehen, aber sie haben unrecht. Lurleen bedeutet mir nichts.”
“Und die Fotos von ihr, die in deinem Wohnzimmer hängen? Außerdem redest du nie über sie, das ist doch seltsam.”
Daniel blickte sie verwirrt an. “Du meinst, dass ich sie noch liebe, weil ich
nicht
über sie spreche? Meine Güte, es macht mir nichts aus, aber sie hat einfach nichts mehr mit meinem jetzigen Leben zu tun, also gibt es nicht viel über sie zu sagen. Und die Fotos hängen dort, weil sie James Mutter ist. Es wäre nicht richtig, so zu tun, als gäbe es sie gar nicht, sie ist ja schließlich kein Monster. Er weiß, dass Lurleen sich nie etwas aus ihm gemacht hat. Manchmal besuchte sie ihn einmal im Jahr, und dann wieder drei Jahre gar nicht. Dafür hasse ich sie. Aber wenn ich die Bilder auch noch wegstelle, dann betone ich ihre Gleichgültigkeit ihm
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