Tiffany Duo Band 0162
hinwegstrich, im Hintergrund die Grillen zirpten und der Fluss unter den Bäumen rauschte.
Als er schon zu fürchten begann, dass sie ihn einfach hier draußen sitzen lassen und in ihre Hütte gehen könnte, atmete sie laut aus und setzte sich neben ihn auf die Schaukel.
Und jetzt, wo sie da war, wusste er nicht, wie er anfangen sollte.
“Ein herrlicher Blick von hier”, sagte er schließlich, obwohl es ganz und gar nicht das war, worüber er mit ihr reden wollte. Trotzdem war es die Wahrheit. Hinter ihnen war die Salt River Range. Selbst jetzt, Mitte Juni, trugen die Berge noch Schneehüte, die bläulich weiß im Mondlicht glitzerten.
“Ja, finde ich auch”, murmelte sie.
“Der Blick von hier ist fast genauso schön wie von der Harte-Ranch aus.”
“Fast. Nicht ganz.”
Der Stolz auf die Familienranch, der in ihrer Stimme mitschwang, brachte ihn zum Lächeln. Zack spürte, dass Cassie ihn anschaute, auch wenn sie in der Dunkelheit nicht viel sehen konnte. Doch das Wenige, das sie sah, gefiel ihr offenbar nicht, weil ihre Stimme schroff klang, als sie jetzt sagte: “Ich bin müde, Zack. Worum geht’s?”
In so einer angespannten Atmosphäre hatte er sich diese Aussprache nicht vorgestellt, so unter Zeitdruck. Aber es sah nicht danach aus, als ob sie vorhätte, ihm eine Wahl zu lassen.
“Es tut mir leid wegen heute Nachmittag. Wegen Lowry.”
“Das sollte es auch.”
Die Verärgerung, die in ihrer Stimme mitschwang, ließ ihn zusammenzucken. Es tat ihm nicht leid, dass er sie vor diesem Dreckskerl gewarnt hatte, nur dass er es auf die falsche Art gemacht hatte.
Sie gab ihm keine Gelegenheit zu einer Erklärung. “Ich finde es unglaublich arrogant von dir, dass du glaubst, du könntest hier einfach so daherkommen und mir Befehle erteilen”, empörte sie sich.
“Das denke ich nicht.”
“Ach ja?”
“Nein!”
“Na, dann wollen wir doch mal sehen.” Sie begann, seine Sünden an den Fingern abzuzählen. “In den sechsunddreißig Stunden deiner Anwesenheit hast du versucht, mich zu erpressen, du bist schuld, dass die Leute in der ganzen Stadt wieder über mich reden, und dann hast mir auch noch quasi verboten, mit einem Mann auszugehen, den ich schon fast mein ganzes Leben lang kenne. Für mich sieht es ganz danach aus, als ob du dir ziemlich viel Mühe gibst, mich zu kontrollieren.”
So wie sie es sah, konnte er verstehen, warum sie mehr als nur ein bisschen verärgert über ihn war. Vielleicht hatte er es ja wirklich nicht allzu schlau angefangen. Aber wie hätte er es anders machen sollen?
“Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu streiten, Cass. Wir müssen reden. Ich möchte einige Dinge zwischen uns klären.”
“Ich glaube wirklich nicht, dass das möglich ist.” Sie klang kleinlaut und vielleicht sogar ein bisschen traurig, und das machte ihm etwas Hoffnung.
“Darf ich es nicht wenigstens versuchen?”
Sie schwieg, was er als Zustimmung auffasste. Doch wo anfangen? fragte er sich, während er seinen Blick über die Berge schweifen ließ. Am besten wahrscheinlich mit dem größten Missverständnis, überlegte er.
“Ich bin nicht mit Melanie weggegangen.”
Sie erstarrte und hörte abrupt auf zu schaukeln. “Davon will ich nichts mehr hören.”
Cassie wollte aufstehen, aber Zack legte ihr eine Hand aufs Knie, um sie zu veranlassen, sitzen zu bleiben. Sie rutschte ein Stück weg, stand jedoch nicht auf, was er als gutes Zeichen nahm.
“Bitte. Hör mir zu. Ich weiß, dass es nach einem unglaublichen Zufall klingt, aber ich bin allein weggegangen. Das schwöre ich.”
“Und wie hat dann Melanie die Stadt verlassen? Ist sie von Scott weggebeamt worden?” fragte sie sarkastisch. “Ihr Auto wurde auf dem Parkplatz vor dem Nationalpark gefunden. Man hat sie zuletzt gesehen, als sie in deinen Pick-up stieg, und dann seid ihr beide zusammen weggefahren. Willst du behaupten, dass die Leute lügen, die sagen, sie hätten euch wegfahren sehen?”
“Nein. Wir sind tatsächlich zusammen weggefahren.”
Sie gab einen ungehaltenen Laut von sich und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Zack seufzte. Das würde viel schwerer werden als erwartet.
“Du weißt selbst, dass Melanie völlig durchgeknallt war. Und in jener Nacht war sie auch noch betrunken und hat sich jedem Mann in ihrer Nähe an den Hals geworfen. Ich habe ihr angeboten, sie nach Hause zu fahren, weil sie zu betrunken war, um selbst zu fahren. Sobald wir in meinem Auto saßen, fiel sie über mich her.”
“Oh,
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