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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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gegenüber.
    “Nennen Sie mich Zack”, befahl er.
    “Jawohl, Sir”, murmelte der Cowboy, der unter dem verbeulten Stetson rote Ohren bekommen hatte.
    Zack hatte den Mann nicht in Verlegenheit bringen, sondern nur sicherstellen wollen, dass man ihn nicht anders behandelte als die übrigen Gäste auch, die an dem Viehauftrieb teilnahmen.
    Wenig später entdeckte er, dass Cassie, die immer noch mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beschäftigt war, von den Zwillingen belagert wurde. Da alles darauf hindeutete, dass sie es begrüßen würde, aus den Klauen der beiden Quälgeister gerettet zu werden, ging er zu ihr.
    Als er näherkam, hörte er, dass sich die beiden darum kabbelten, wer mehr Schokoladentorte essen könne. Cassie versuchte zu verhindern, dass der Streit ausartete, indem sie sagte: “Ich bräuchte dringend noch ein bisschen Wasser aus der Quelle. Als Belohnung könnte ein Plätzchen drin sein. Hat irgendwer Interesse?”
    Die beiden waren sofort Feuer und Flamme und stritten sich jetzt darum, wer mehr Wasser tragen könne, ohne etwas zu verschütten. Cassie drückte jedem Kind eine blaue Emaillekanne in die Hand, dann flitzten die beiden den Weg hinunter zu der Stelle, wo die Quelle in den See mündete.
    “Damit müssten sie eigentlich fünfzehn Minuten beschäftigt sein”, sagte Zack hinter ihr.
    Ihr Rückgrat versteifte sich, dann drehte sie sich um. “Hoffentlich.”
    “Das machst du wirklich gut.”
    Sie zog eine Augenbraue hoch. “Kartoffeln pellen? Das macht die viele Übung.”
    “Ich meine wie du mit den Kindern umgehst. Du behandelst sie so natürlich.”
    “Damit habe ich auch viel Übung.”
    Er stutzte, dann erinnerte er sich. “Ach, stimmt ja. Du hast deinem Bruder mit seiner kleinen Tochter geholfen. Lucy, richtig?”
    “Ja”, gab sie einsilbig zurück, und dann hatte er einen Moment lang das Gefühl, sie hätte seine Anwesenheit vergessen. Während sie in einem gleichmäßigen Rhythmus die Kartoffeln pellte und in Scheiben schnitt, verzog sie den Mund zu einem wehmütigen Lächeln. Sie war so in ihre Tätigkeit vertieft, dass sie gar nicht zu bemerken schien, dass er nach einem Küchenmesser griff und ebenfalls anfing, Kartoffeln zu pellen.
    “Ist sie auch so ein Quälgeist wie die beiden?”, fragte er, nachdem Cassie eine Weile geschwiegen hatte.
    Ihr Lächeln wurde breiter. “Sie war immer ein süßes kleines Mädchen. So lieb und hilfsbereit. Das ist sie immer noch, aber jetzt hat sie Dylan als Stiefschwester und Komplizin. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass Matt und Ellie mit den beiden noch ihr blaues Wunder erleben werden.”
    “Sie fehlt dir, stimmt’s?”, fragte er leise.
    Sie hielt in der Bewegung inne und schaute auf. “Warum sollte sie mir fehlen? Ich sehe sie doch ständig. Zumindest jeden Sonntag, wenn wir alle zusammen essen.”
    Obwohl sie es leicht dahinsagte, glaubte er in ihren Augen Traurigkeit zu sehen. Das war unsicheres Terrain, dennoch sehnte er sich danach, Cassie zu trösten.
    “Aber es ist nicht dasselbe, stimmt’s?”
    “Nein. Ist es nicht.” Sie schwieg einen Moment, und man hörte nur das leise Geräusch, das entstand, wenn sie die Kartoffeln in Scheiben schnitt. Dann sagte sie sanft: “Sie war für mich zehn Jahre lang praktisch wie mein eigenes Kind. Ich habe ihr Lesen und Schreiben beigebracht und wie man ein Rad schlägt und dass man immer die Wahrheit sagen muss. Für mich wird sie wahrscheinlich immer meine Tochter bleiben.”
    Jetzt fiel alle Sanftheit von ihr ab und ihre Bewegungen wurden forsch, obwohl er sah, dass sie Tränen in den Augen hatte. “Aber sie hat außer Matt jetzt Ellie und Dylan. Die vier sind eine Familie. Eine wundervolle Familie. Und Ellie könnte den beiden Mädchen keine bessere Mutter sein.”
    Ihm ging das Herz über vor Mitleid. Obwohl sie sich so bemühte, tapfer zu sein, konnte es Cassie nicht leichtgefallen sein, die Harte-Ranch zu verlassen und das Kind, das sie zehn Jahre lang versorgt und behütet und geliebt hatte, in die Obhut von jemand anders zu geben.
    Er hätte fast die Hände ausgestreckt und sie in seine Arme gezogen, aber er wusste, dass sie über sein Mitgefühl oder die Geste nicht erfreut sein würde. “Lucy hatte großes Glück, dass es dich gab”, sagte er schließlich leise.
    Das unsichere Terrain, über das er sich vorhin Sorgen gemacht hatte, gab plötzlich nach. Cassie kniff die Augen zusammen, als ob ihr erst jetzt aufzugehen schien, mit wem sie da sprach. “Ich hatte keine

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