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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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älteren Frau spannten sich vor Besorgnis an. “Ja, wahrscheinlich. Vorausgesetzt, mit dem Verkauf geht alles klar.”
    “Gibt es irgendwelche Probleme?”, erkundigte sich Cassie behutsam.
    “Keine Ahnung. Slater ist ein Mann, der sich nicht in die Karten gucken lässt. Schwer zu sagen, was in seinem Kopf vorgeht. Aber mach dir nichts draus”, fuhr Jean nach einer kurzen Pause fort. “Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du nicht vielleicht Lust hast, morgen bei dem Viehauftrieb mitzureiten. Irgendjemand muss die Gäste, die mitreiten, bekochen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es derzeit schaffe.”
    He, warum eigentlich nicht? Der Vorschlag war durchaus reizvoll. Zum einen, weil Cassie seit dem letzten Frühjahr nicht mehr in den Bergen gewesen war, und zum anderen, weil sie so ein bisschen Abstand von Slater bekommen konnte. Vielleicht reichte ja schon ein bisschen körperliche Distanz, um zu verhindern, dass ihr der verflixte Mann ungefähr alle fünfzehn Sekunden in den Kopf kam.
    Cassie trat einen Schritt zurück und betrachtete im fahlen Licht des frühen Morgens ihr Werk, während sich die stämmigen Packpferde zuwieherten.
    “Sieht das gleichmäßig aus?”, fragte sie Marty Mitchell, einen der dienstältesten Cowboys. Ein Pferd, das nicht richtig bepackt war, ermüdete bei dem Marsch durch die Berge zu schnell.
    Marty spuckte einen Kaugummibatzen in hohem Bogen auf den Boden. “Soweit ich sehe schon. Und haben Sie auch nichts vergessen?”
    “Ich denke nicht.” Cassie hakte in Gedanken schnell ihre Liste noch einmal ab. Irgendetwas fehlte bestimmt wieder – das war ihr bei den Viehauftrieben der Harte-Ranch auch immer passiert –, obwohl sie gestern Abend alles zwei Mal überprüft hatte.
    “Die Großstadtpflanzen können es schon gar nicht mehr abwarten, dass es endlich losgeht.” Marty spuckte noch einen Batzen Kaugummi auf den Boden. Als Cassie seinem Blick folgte, sah sie, dass die meisten Gäste tatsächlich schon ungeduldig warteten.
    “Ich wette, die beiden Kids da werden ganz schön Rabatz machen”, sagte Marty und deutete auf einen Jungen und ein Mädchen, die offensichtlich Zwillinge und ein paar Jahre jünger als ihre Nichte waren. Die beiden trugen die gleiche Westernkluft, bestehend aus Westen, Halstüchern und kecken roten Cowboyhüten, und wirkten, als ob sie gleich aufeinander losgehen wollten.
    Noch während Cassie überlegte, ob sie einschreiten sollte, stellte das Mädchen kurzentschlossen einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich dann auf den Rücken des niedlichen schwarzweiß gescheckten Pintoponys, um das sie sich offensichtlich gestritten hatten, und ihr Bruder hatte das Nachsehen.
    Cassie grinste in sich hinein.
    “Das dachte ich mir, dass dir so ein schmutziger Trick gefällt”, hörte sie eine tiefe Stimme ganz in ihrer Nähe sagen. Ihr gefror das Blut in den Adern und verwandelte sich gleich darauf in flüssige Lava.
    Als sie den Kopf herumriss, fiel ihr Blick auf Slater, der einen großen Hengst am Zügel führte. Zack war mit Jeansjacke und Jeans bekleidet, mit einem verbeulten Stetson auf dem Kopf, und das Pferd, das er am Zügel führte, war ebenso wie alle anderen Pferde mit Schlafsack, Zelt und all den anderen Ausrüstungsgegenständen bepackt, die man für einen Aufenthalt über Nacht in den Bergen brauchte. Oh nein! So grausam konnte das Schicksal doch wirklich nicht sein!
    “Was ist? Überrascht es dich, mich zu sehen?”
    Überrascht war viel zu milde ausgedrückt. Entsetzt würde es weit besser treffen. “Hat der Präsident von Maverick Enterprises nicht Wichtigeres zu tun, als mit einem Haufen Grünschnäbeln zu einem Pseudo-Viehauftrieb in die Berge zu reiten?”
    “Soweit ich weiß, nicht”, gab er mit einem belustigten Funkeln in den Augen zurück.
    Er schaute ihr nur einen kurzen Moment tief in die Augen, aber ihr schoss sofort die Röte in die Wangen. Ihr Blick landete auf seinem Mund, und für einen verrückten Augenblick konnte sie an nichts anderes denken als an diesen Kuss letzte Woche auf ihrer Veranda.
    Nicht nur an diesen Kuss, sondern auch noch an tausend andere. Langsame, süchtig machende Küsse, die ihr Blut in Wallung gebracht hatten. Schnelle, flüchtige, bei denen sie Herzflattern bekommen hatte.
    Früher hatte sie diesen Mund so gut gekannt wie ihren eigenen, sie hatte von jedem Quadratzentimeter gekostet, jeden Winkel und jede Vertiefung genossen.
    Sie erbebte unter der Wucht der erinnerten Leidenschaft. Sie schloss

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