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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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warnen. Im Grunde genommen war sein kleiner Bruder kein schlechter Kerl. Bei Licht betrachtet hatte er sich alles in allem sogar ziemlich gut entwickelt, obwohl ihm der Tod ihrer Eltern damals am schlimmsten von allen zugesetzt hatte.
    Matt wäre der Letzte gewesen, der bestritt, dass der Kleine als Polizeichef von Salt River gute Arbeit leistete.
    Mit Frauen hatte Jesse jedoch definitiv ein Problem – er wechselte seine Freundinnen wie seine Hemden und war nie länger als ein paar Wochen mit ein und derselben Frau zusammen.
    Aber wenn Ellie Webster wie alle anderen Frauen auf seinen Süßholz raspelnden Bruder hereinfiel, ging Matt das schließlich nichts an.
    “Also, was hat Sie denn hierher verschlagen?”, fragte der besagte Süßholzraspler erneut.
    “Meine Mom hat schon als kleines Mädchen davon geträumt, in die Berge zu ziehen und ein Cowgirl zu werden”, erklärte Ellies Tochter vorwitzig, während sie sich noch einmal von dem Kartoffelpüree nachlegte.
    In Ellies Wangen stieg eine zarte Röte. “Danke, dass du es allen erzählst, Schätzchen.”
    “Was ist denn?”, fragte Dylan unschuldig. “Das hast du doch gesagt, oder nicht?”
    Ellie lachte verlegen. “Na ja, es stimmt. Ich wollte wirklich schon immer in den Rockys leben. Und als mir dann Ben Nichols seine Praxis anbot, griff ich natürlich mit Freuden zu.”
    Das erklärte es also, warum sie nach Wyoming gekommen war. Obwohl ihn eigentlich noch viel mehr interessierte, warum sich ein so zierliches Ding wie sie ausgerechnet auf Großtiere spezialisiert hatte.
    Da er davon ausging, dass ihr die Frage nicht gefallen würde, stellte er eine andere: “Wo haben Sie denn vorher gearbeitet?”
    Sie schaute Matt an, als ob sie seine Anwesenheit völlig vergessen hätte. “In einer Tierklinik in der Nähe von Monterey. Das liegt an der kalifornischen Küste … von daher haben Sie mit Ihrem Strandgirl recht, Jesse, obwohl ich kaum Zeit hatte, an den Strand zu gehen.”
    “Es soll ja eine herrliche Gegend sein”, warf Cassie ein.
    “Ja, das stimmt.”
    “Und wo ist da zwischen all diesen Golfplätzen und Touristenfallen noch Platz für Viehweiden?”, fragte Matt.
    “An der Küste nicht viel, im Inland ein bisschen mehr. Aber ich habe größtenteils Reitpferde betreut.”
    Dann drehte sich die Unterhaltung um Pferde, bei der Dylan, die sich sehnlichst ein Pferd wünschte, das große Wort führte, und Matt begnügte sich damit, zuzuhören und Ellie zu beobachten.
    “Kommen Sie, Ellie. Jetzt dürfen wir uns vor den Fernseher setzen”, sagte Cassie, nachdem sie mit dem Essen fertig waren.
    Ellie schaute auf das über den ganzen Tisch verstreute schmutzige Geschirr. “Aber ich kann doch beim Aufräumen helfen …”
    “Kommt gar nicht in Frage. Um den Abwasch kümmern sich die Männer … das ist eine alte Tradition bei uns. Deshalb bemühe ich mich immer, möglichst viel Chaos zu veranstalten. Ich glaube, ich habe jeden vorhandenen Topf benutzt.”
    Matt und Jesse stöhnten laut, aber Cassie stand ungerührt auf. “Dann viel Spaß, Jungs.”
    Nachdem die beiden Frauen schließlich zusammen auf der Couch im Wohnzimmer saßen, war schnell klar, dass sie sich beide nicht für Football interessierten. Sie plauderten angeregt über dies und das, bis Ellie unversehens herausplatzte: “Was ist denn mit Lucys Mutter passiert?”
    Dass sie die Frage laut gestellt hatte, wurde ihr erst klar, als sie sah, dass Cassie ihrer Nichte einen leicht beunruhigten Blick zuwarf. Ellie zuckte verlegen zusammen. Wann würde sie es endlich lernen, erst nachzudenken, bevor sie ihre große Klappe aufmachte? Dann registrierte sie erleichtert, dass die beiden Mädchen, die am anderen Ende des großen Zimmers an dem Billardtisch standen, sie überhaupt nicht beachteten.
    “Entschuldigen Sie”, sagte sie eilig. “Das war schrecklich unhöflich von mir. Es geht mich nichts an, wirklich. Vergessen Sie meine Frage einfach.”
    “Aber nein. Es ist nur ein etwas … heikles Thema.” Cassie schaute wieder auf ihre Nichte und fuhr dann mit gesenkter Stimme fort: “Melanie ist mit meinem … mit einem unserer Cowboys weggegangen. Da war Lucy noch keine drei Monate alt.”
    Ellie blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. Matt war von seiner Frau sitzen gelassen worden? Das schien ihr unmöglich. Ebenso unmöglich wie es ihr erschien, das eigene Kind zu verlassen. Was war das für eine Frau, die so etwas tat? Ellie dachte an die ersten Monate nach Dylans Geburt, als sie

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