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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Kribbeln, das seine Nähe in ihr auslöste, aber sie gab sich alle Mühe, es zu ignorieren.
    “Das Essen duftet köstlich”, sagte sie schließlich, um das verlegene Schweigen zu brechen.
    “Ja, Cassidy kann wirklich toll kochen. Ich sage ihr schon immer, dass sie ein Restaurant aufmachen soll.”
    “Ich wusste gar nicht, dass Cassie die Kurzform von Cassidy ist.” Ellie dachte an seinen jüngeren Bruder, der der Polizeichef von Salt River war. “Dann haben Sie also einen Bruder namens Jesse James und eine Schwester namens Cassidy? Lustig.”
    Sein tiefes Auflachen ging ihr durch und durch. “Das haben wir unserem Dad zu verdanken. Matt Warner, einer seiner Vorfahren, gehörte zu Butch Cassidys wildem Haufen, und Dad ist mit diesen Geschichten groß geworden. Er war immer fasziniert davon.”
    “Dann sind Sie nach diesem Vorfahren benannt?”
    “Ja. Matthew Warner Harte.” In seiner Stimme schwang ein wehmütiger Unterton mit. “Und als dann die anderen kamen, hat Dad wahrscheinlich beschlossen, einfach an dem Thema festzuhalten.”
    Warum überraschte es sie nicht, dass durch seine Adern das Blut eines Gesetzeslosen aus dem Wilden Westen floss? “Und was hat Ihre Mutter dazu gesagt?”
    Matt trat einen Schritt zurück und streifte sie leicht, was bewirkte, dass ihr ein leiser Schauer über den Rücken rieselte. “Meine Eltern haben sich angebetet”, antwortete er. “Mom hätte ihm keinen Wunsch abgeschlagen, ebenso wie umgekehrt.”
    Ellie spürte, dass er über die Schulter auf sie schaute. Sie drehte sich ebenfalls um, und dann blickten sie sich einen Moment lang lächelnd tief in die Augen. Plötzlich schien alles lauter, intensiver zu sein – das Blubbern der Bratensoße in der Pfanne, das Klappern, mit dem das Messer auf das Schneidebrett fiel, das träge Surren des Deckenventilators über ihren Köpfen.
    Matts Blick fiel nur ganz kurz auf ihren Mund, und doch lange genug, um dort eine Hitze zu entfachen, die sich anfühlte, als ob er sie berührt hätte, dann schaute er ihr noch einmal tief in die Augen, bevor er sich abrupt umdrehte und sich wieder seinem Gemüse zuwandte.
    Das war wirklich interessant.
    Ellie suchte immer noch nach einer Bemerkung, um der Situation ihre plötzliche Spannung zu nehmen, als ihre Töchter kichernd in die Küche gestürmt kamen.
    Die beiden blieben wie angewurzelt auf der Schwelle stehen, dann grinsten sie sich so verschwörerisch an, dass es Ellie angst und bange wurde. Die Mädchen führten definitiv etwas im Schilde. Und Ellie befürchtete zu wissen, was.

6. KAPITEL
    “Und was verschlägt ein hübsches kalifornisches Strandgirl wie Sie in unsere Wildnis?”
    Matt beugte sich leicht vor, um Ellies Antwort verstehen zu können. Wenn er ihr diese Frage gestellt hätte, hätte er wahrscheinlich nur die schnippische Antwort bekommen, dass er sich gefälligst um seine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte. Die Neugier seines Bruders aber schien sie nicht im Geringsten zu stören.
    Ganz im Gegenteil, sie lächelte Jesse, der links von ihr saß, sogar an. “In Bakersfield gibt es leider nicht allzu viele Strände.”
    “Bakersfield? Sie kommen aus Bakersfield?”, erkundigte sich Cassie interessiert.
    Matt beobachtete, wie Ellies Lächeln verblasste und in ihre Augen ganz kurz ein schmerzlicher Ausdruck trat, bevor sie rasch den Blick senkte und auf ihren Teller schaute. “Bis ich sieben war. Danach bin ich oft umgezogen.”
    Was war passiert, als sie sieben war? überlegte er. Und warum hatte sie gesagt
Ich bin oft umgezogen
und nicht
Meine Familie ist oft umgezogen?
    Bevor er fragen konnte, ergriff Jesse wieder das Wort: “Na schön, auch wenn Sie kein Strandgirl sind, sind Sie doch das hübscheste Mädchen, das jemals mit uns an Thanksgiving hier an diesem Tisch gesessen hat.”
    Sie lachte und verdrehte bei dem Kompliment ein bisschen die Augen, während in Matt der starke Wunsch aufstieg, seinem Bruder das Gesicht in den Kartoffelbrei zu tunken.
    Er wollte nicht zugeben, dass es ihn tierisch ärgerte, dass Jesse mit Ellie flirtete wie ein Weltmeister, ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas und darauf achtete, dass ihr Glas immer voll war.
    Ellie schien es zu gefallen. Sie neckte ihn, lächelte und lachte ihn an, so wie sie es bei Matt noch nie getan hatte.
    Nicht dass es ihn weiter interessiert hätte. Nur machte er sich eben ein bisschen Sorgen, dass sie mit gebrochenem Herzen auf der Strecke bleiben könnte. Vielleicht sollte irgendwer sie vor Jesse

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