Tiffany Duo Band 0162
Bakterienkultur ansetzen müssen, um sicher zu wissen, worum es sich handelt. Auf alle Fälle ist es etwas verdammt Gefährliches, wenn es so schnell diese Symptome entwickelt. Und gestern waren sie noch völlig in Ordnung, sagen Sie?”
“Ja. Ich habe jedenfalls nichts Ungewöhnliches bemerkt. Und Sie tippen auf eine bakterielle Infektion?”
“So sieht es aus. Was mir Sorgen macht, ist dieser Abszess.”
“Wie kann das sein, dass sie alle gleichzeitig einen Abszess bekommen?”
“Ich weiß nicht.” Steve machte eine Pause. “Ich habe mal von einem ähnlichen Fall gehört, bei dem die Infektion durch unsaubere Kanülen übertragen wurde. Ellie hat ihnen nicht zufällig kürzlich irgendetwas gespritzt?”
“Sie war gestern hier, aber sie hat nur ein paar trächtige Stuten akupunktiert.” Er hielt inne, während ein hässlicher Verdacht in ihm aufstieg. Hatte Ellie womöglich unsterile Nadeln benutzt?
Er konnte es nicht glauben – wollte es nicht glauben. Aber es war trotzdem ein verdammt auffälliges Zusammentreffen. Er schob den Gedanken weg. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für Schuldzuweisungen. “Und was können wir tun?”
“Ihnen hohe Dosen Penicillin geben und abwarten, was passiert. Mehr ist im Moment nicht zu machen.”
“Haben Sie etwas dabei?”
“Im Auto. Ich bin gleich wieder da.”
Steve war erst einen kurzen Moment weg, als Ellie in ihrem alten Pick-up angeholpert kam und gleich darauf heraussprang.
“Was ist passiert? Hector hat nur gesagt, dass es ein Notfall ist. Ist etwas mit Mystic? Besteht wieder Gefahr, dass sie ihr Fohlen verliert?”
Dann sah sie die Pferde, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. “Du lieber Himmel. Was haben sie denn?”
“Sagen Sie es mir”, knurrte Matt.
Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. “Ich … ich … das kann ich ohne Untersuchung nicht sagen. Wie lange haben sie das schon?”
Wie eine Stichflamme schoss Wut in ihm hoch – auf sie und auf sich selbst. Verdammt, er hätte es besser wissen müssen!
Er hätte sie mit ihren überspannten kalifornischen Ideen niemals an seine Herde heranlassen dürfen. Und er hätte es auch nicht getan, wenn sie ihn nicht mit ihren sanften grünen Augen, dem trotzigen Kinn und diesem Haar, das nach Frühling duftete, verhext hätte.
Und jetzt würden seine Pferde für seine Leichtgläubigkeit bezahlen.
“Was haben Sie mit ihnen gemacht?”, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Sie wurde blass, als sie die Wut in seinem Ton mitschwingen hörte, und wich einen halben Schritt zurück. “Was meinen Sie damit?”
“Sie waren völlig in Ordnung, bis Sie gestern mit Ihrem New-Age-Quatsch hier angekommen sind. Was haben Sie gemacht?”
“Nichts, was ich nicht vorher auch schon gemacht hätte und genau das, wofür Sie mich bezahlen.”
Plötzlich kniff sie die Augen zusammen. “He, Moment mal. Geben Sie mir etwa die Schuld daran?”
“Nichols sagt, dass es wahrscheinlich irgendeine Art Infektion ist. Vielleicht auch …”
“Was hat Steve damit zu tun?”, fiel sie ihm ins Wort.
“Er hat gerade ein paar Kühe behandelt, als Hector ankam und von den Pferden berichtete”, erklärte Matt ungeduldig.
“Und er glaubt, dass es meine Schuld ist?”
“Er hat von einem ähnlichen Fall erzählt, wo unsterile Nadeln die Ursache waren. Die einzigen Nadeln, mit denen diese Tiere seit einem Monat in Berührung gekommen sind, sind Ihre, Doc. Sie mit Ihrem Akupunkturkäse.”
Er bemühte sich geflissentlich zu übersehen, dass sie ganz blass wurde und irgendwie gehetzt dreinschaute. “Sie … Sie … das können Sie doch nicht wirklich glauben.”
“Haben Sie eine bessere Idee? Für mich sieht es jedenfalls so aus, als seien Ihre Nadeln die logischste Ursache.”
Sie wirkte völlig bestürzt und verloren und verletzt, und er musste sich abwenden, um sich davon abzuhalten, sie spontan in den Arm zu nehmen und ihr zu sagen, dass alles wieder gut werden würde.
“Sie können gehen”, sagte er schroff, wütend über seinen Impuls. “Von jetzt an übernimmt Steve die Behandlung.”
Nein! Das konnte er nicht machen! Ellie wich nicht zurück, sondern reckte entschlossen das Kinn, bereit, noch einen Schlag einzustecken. “Unser Vertrag läuft noch über zwei Monate.”
“Betrachten Sie ihn als gelöst. Ihr Geld bekommen Sie, und zwar jeden Penny, aber ich will nicht, dass Sie meine Pferde noch einmal anfassen.”
Sie schwieg einen Moment, während ihm alle möglichen Dinge
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