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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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damit, Verbrecher zu jagen, und Sarah fürchtete sich sogar vor ihrem eigenen Schatten.
    “Murphy’s hat diese Woche ‘Fettucine Alfredo’ auf der Speisekarte”, fuhr Jesse fort. “Wie finden Sie das?”
    “Essen ist wirklich nicht nötig, Chief Harte. Ich bin mir sicher, dass Ihnen noch eine andere Ausrede einfällt.”
    “Es ist das Mindeste, um mich bei Ihnen für Ihre Hilfe zu revanchieren.” Er schenkte ihr wieder so ein verheerendes Lächeln, bei dem ihr die Beine so weich wurden, als hätten sie nicht mehr Substanz als Mr Murphys Fettucine.

5. KAPITEL
    Jesse konnte sich nicht erinnern, wann er sich je so darauf gefreut hatte, eine Vernehmung durchzuführen. Allerdings kam er dabei auch nur höchst selten in den Genuss, dabei mit einer reizenden Lehrerin, die errötete wie eine erblühte Rose, zu Mittag zu essen.
    In der Schule war es jetzt viel stiller als am Morgen, wahrscheinlich weil alle Kinder das Schulgebäude bereits verlassen hatten.
    Als er vor Sarahs Klassenzimmer angelangt war, spähte er um die Ecke durch die offene Tür. Sarah war allein im Raum. Sie saß, über ein schwarzes Klassenbuch gebeugt, am Lehrerpult, und ihr Haar floss ihr wie ein golden schimmernder Vorhang über den Rücken.
    So ein Wahnsinnshaar gehörte verboten. Es stand in so einem erotischer Kontrast zu dem unschuldig wirkenden Klassenzimmer und Sarahs konzentriertem Stirnrunzeln, dass Jesse schwer an dem Kloß schlucken musste, der ihm plötzlich im Hals steckte.
    Ein paar Sekunden später spürte sie seine Anwesenheit. Sie schaute auf, und er bildete sich ein, für einen ganz kurzen Moment einen Ausdruck von Verunsicherung über ihr Gesicht huschen zu sehen, bevor sie kurz blinzelte und ihn dann höflich anlächelte. Zu schade. Verunsicherung wäre ihm wesentlich lieber gewesen.
    Er hielt die Papiertüte hoch. “Ich habe Essen mitgebracht. Die Alfredo-Soße, die sie im Murphy’s machen, ist wirklich köstlich. Können wir schnell noch essen, bevor Corey zum Nachsitzen kommt?”
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. “Wir haben noch ungefähr eine Viertelstunde. Aber ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie sich die Mühe nicht machen sollen.”
    “Hm. Und ich habe Ihnen gesagt, dass ich mir die Mühe gern mache. Kommen Sie, Sarah. Machen Sie mir die Freude.”
    Wenig später saßen sie an einem Tisch und breiteten das Essen vor sich aus. Murphy sollte einen Heiligenschein bekommen. Er hatte sogar Pappteller und Plastikbesteck eingepackt, etwas, woran Jesse gar nicht gedacht hatte.
    Das Einzige, woran allerdings weder er noch Murphy gedacht hatten, war etwas zu trinken, aber Sarah löste das Problem, indem sie an einen kleinen Kühlschrank hinter ihrem Pult ging und zwei Flaschen Mineralwasser herausholte.
    Das Essen war genauso köstlich wie erwartet. Die Soße war wohlschmeckend und cremig, die Weißbrotstangen knusprig und der Salat war frisch und schmeckte nach Frühling.
    Trotzdem pickte Sarah wie ein Spatz in ihrem Essen herum. Vielleicht war das ja der Grund dafür, warum ihre Handgelenke so zerbrechlich wirkten.
    “Stochern Sie immer so in Ihrem Essen herum, oder liegt es an der Gesellschaft?”, fragte Jesse schließlich.
    Sie schaute überrascht auf. “Tut mir leid”, erwiderte sie. “Das Essen ist köstlich. Und dass Sie es mitgebracht haben, war sehr aufmerksam von Ihnen. Es ist wahrscheinlich nur, weil ich im Moment nicht besonders hungrig bin.”
    Vielleicht war sie ja nur krankhaft schüchtern. Vielleicht quälte er sie ja, indem er sich ihr ständig aufdrängte, obwohl er sie ganz offensichtlich nervös machte. Am nettesten wäre es zweifellos, wenn er sie endlich in Ruhe ließe und sich von ihr fernhielte.
    Er war sich nicht sicher, warum ihm diese Vorstellung ganz und gar nicht behagte. Und immerhin war er ja offenbar der Einzige, in dessen Gesellschaft sie so nervös und zugeknöpft war, und er wollte verdammt noch mal wissen, warum … und was diese Schatten in ihre Augen gebracht hatte.
    Davon abgesehen war er schon sehr lange nicht mehr freundlich gewesen.
    “Erzählen Sie doch mal ein bisschen von Chicago”, forderte er sie übergangslos auf.
    Sie stieß um ein Haar ihre Wasserflasche um. “W… was?”
    “Von Chicago. Wie war es, dort zu unterrichten?”
    Sie hüllte sich eine ganze Weile in Schweigen, und er dachte schon, sie würde seine Frage nicht beantworten, aber dann lächelte sie sanft. “Es war großartig. Wirklich großartig. Ich habe meine Schüler geliebt. Es war ein

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