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Tiffany Duo Band 0162

Tiffany Duo Band 0162

Titel: Tiffany Duo Band 0162 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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sie kratzen sich immer noch. Da ist mir ein ganzer Stall kranker Pferde lieber als zwei Zehnjährige mit Windpocken.”
    Sarah lachte und hielt ihre Tüten mit den Mitbringseln hoch. “Vielleicht lenkt sie das ja für eine Stunde oder so ab.”
    “Sie sind ein Engel! Dass Sie sich so viel Mühe gemacht haben.”
    “Es war keine Mühe. Die Mädchen sind mir ans Herz gewachsen. Ich wünschte nur, ich könnte mehr dazu beitragen, dass sie sich besser fühlen.”
    Bevor die andere Frau antworten konnte, drang ein angebrannter Geruch aus der Küche.
    Ellie schnüffelte, dann verdrehte sie die Augen. “Oh, nein!”, stöhnte sie auf. “Meine Plätzchen! Ich muss gestehen, dass ich keine große Köchin bin. Das ist Cassies Fach. Aber die Mädchen wollten unbedingt Schokoladenplätzchen, deshalb habe ich mich aufgerafft und mein Bestes versucht. Ich schwöre, dass wir alle verhungern würden, wenn Cassie uns nicht regelmäßig etwas von der Lost Creek rüberbrächte.”
    “Vielleicht kann ich ja schon mal zu den Mädchen raufgehen, während Sie Ihre Plätzchen retten?”
    “Danke. Die Treppe rauf, dritte Tür rechts.” Damit ließ Ellie Sarah stehen und sprintete den Flur hinunter in die Küche.
    Nachdem Sarah die lange Treppe hinaufgegangen war, schmerzte ihr Knie ein bisschen, aber sie ignorierte es, während sie die Türen zählte. Die Poster mit den Teenageridolen, mit denen die dritte Tür rechts gepflastert war, wäre auch ohne Ellies Wegbeschreibung ein untrüglicher Hinweis auf das Zimmer der Mädchen gewesen.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete sie die Tür, dann tat ihr Herz einen Sprung, sodass sie nach Luft schnappen musste.
    Am Fußende des einen der beiden nebeneinander stehenden Betten hatte es sich Jesse Harte bequem gemacht, während Dylan und Lucy, bekleidet mit identischen Schlafanzügen, in dem anderen Bett hockten. Alle drei hielten Karten in der Hand und weitere Karten lagen auf der Bettdecke verstreut.
    Jesse, der Sarah offensichtlich nicht erwartet hatte, schaute sie überrascht an, doch gleich darauf grinste er erfreut. Er machte den Mund auf, um sie zu begrüßen, doch die Mädchen waren wieder einmal schneller.
    Wie üblich war es Dylan, die als Erste das Wort ergriff: “Miss McKenzie! Was machen Sie denn hier?”
    Als Jesse sie angrinste, verspürte Sarah wieder dieses Kribbeln im Bauch. Sie versuchte es zu ignorieren wie eben noch den bohrenden Schmerz in ihrem Knie und hielt die rosa Geschenktüten hoch. “Ich wollte euch nur schnell etwas vorbeibringen.”
    Die Mädchen stießen einen spitzen Freudenschrei aus und setzten mit einem eleganten Hechtsprung über ihren Onkel hinweg, um die Tüten in Empfang zu nehmen.
    “Na toll.” Er gab ein leises resigniertes Auflachen von sich, das seltsame Dinge mit ihren Nerven anstellte. “Das ist also der Dank dafür, dass ich mir geschlagene zwei Stunden eure Boygroup zugemutet und mit euch Karten gespielt habe. Sobald eine hübsche Lady mit Geschenken auf der Bildfläche erscheint, bin ich Luft für euch.”
    Die Mädchen schauten ihn verunsichert an, unübersehbar hin und her gerissen zwischen ihren eigenen Wünschen und dem, was die Höflichkeit in dieser Situation erforderte, bis Jesse eine Grimasse schnitt und sagte: “Schon gut. Macht euch nichts draus. Ich weiß ja, dass ihr vor Neugier platzt, wenn ihr nicht auf der Stelle erfahrt, was Miss McKenzie euch mitgebracht hat.”
    Frohlockend stürzten die beiden sich wieder auf die Tüten, und in den folgenden Augenblicken hörte man nur Papierrascheln und entzückte Ausrufe.
    Sarah musste über ihre Begeisterung lächeln und war froh, dass sie die Idee mit den Geschenken gehabt hatte.
    Als sie Jesse aus den Augenwinkeln einen verstohlenen Blick zuwarf, sah sie überrascht, dass er die Mädchen gar nicht beachtete, sondern sich allein auf sie konzentrierte.
    “Das war sehr nett von Ihnen, Miss McKenzie”, sagte er leise. Die warme Anerkennung, die sich in seinen blauen Augen widerspiegelte, war wie eine Liebkosung und entwaffnete sie ganz und gar.
    “Es ist nicht viel. Gar nichts im Vergleich zu zwei Stunden Mau Mau und dieser ganzen Popmusik.”
    “Ich bin im Moment ein bisschen aus dem Gleichgewicht. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Jungs, die bestimmt noch nicht mal Haare auf der Brust haben, schon so schrecklich herzzerreißend über Liebeskummer singen können.”
    Sarah lauschte kurz der Musik, die aus einem kleinen CD-Player auf einem Regal kam, und musste lächeln.

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