Tiffany exklusiv Band 0018
Labour Day?“ Cecily klang allmählich verzweifelt.
Will gefiel das. „Es ist noch etwas früh, um jetzt schon Pläne für den Labour Day zu machen.“ Labour Day war der erste Montag im September.
„Stellen Sie sich bitte beide gerade hin. Und Cecily lächeln Sie. Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen“, meldete sich der Fotograf zu Wort.
„Willst du mir für immer Lebewohl sagen?“ Cecily lächelte verkrampft.
„Nein, ich dachte nur, dass es sehr viel einfacher wäre, wenn ich …“
„Sehen Sie bitte in die Kamera, Will. Und hören Sie beide auf, die Lippen zu bewegen.“
„Wenn ich nach Vermont ziehen würde. Dann könnte ich mir die vielen Reisen sparen“, erklärte Will, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Was?“ Cecily drehte sich blitzschnell zu ihm herum.
Der Fotograf seufzte tief. „Wie wäre es mit etwas mehr Kooperationsbereitschaft?“
Cecily wandte sich wieder zur Kamera.
„Ich habe beschlossen, bei Helpern und Ridley aufzuhören und mich selbstständig zu machen“, fuhr Will fort. „In Vermont, wenn du mich dort haben willst.“
„Du willst dich wirklich selbstständig machen und auf deine bisherigen Privilegien verzichten?“
„Ich habe mich dafür entschieden“, sagte Will weich. „Ich kann nicht lügen und ich kann Menschen, die ich liebe, nicht schaden. Ich werde etwa einen Monat brauchen, um alles zu organisieren. Aber ich werde Gus’ Steuerunterlagen einem Kollegen übergeben und Gus als neues Familienmitglied begrüßen. Egal, was mit ihm los ist. Wenn Sally ihn liebt, genügt mir das.“ Er rückte näher. „Und wenn du denkst, dass du mich lieben könntest, werde ich überall hinziehen.“
„Oh, Will.“ Cecily schien zu vergessen, dass sie nicht allein waren. Sie sah ihm in die Augen. „Ich denke, dass die Chancen dafür sehr gut stehen.“ Sie strahlte ihn liebevoll an. „Würdest du das wirklich tun, um in meiner Nähe zu sein?“
„Nun kommen Sie schon. Lassen Sie mich ein vernünftiges Foto machen, bevor Sie …“
„Ich kann nicht anders“, sagte Will. „Du bist einfach zu gut im Bett. Ich muss dich haben.“ Er lächelte und nahm sie in die Arme.
„Ich gebe auf“, erklärte der Fotograf entnervt.
„Auf dieser Hochzeit spielen einfach alle verrückt“, bemerkte Paula Perry dramatisch. „Entweder kommen die Leute zu spät, verlieben sich oder erscheinen erst gar nicht. Weiß irgendjemand, ob Gus inzwischen zurück ist?“
„Wer ist Gus?“, fragte Will und küsste Cecily vor den Augen der versammelten Hochzeitsgesellschaft.
– ENDE –
Flitterwochen mit einem Fremden
1. KAPITEL
An jedem anderen Ort der Welt wäre Jake Alley an diesem warmen Samstagabend lieber gewesen als in dieser stickigen Kirche, in der ein Narr seine Freiheit opferte.
Schon der Aufkleber an seiner Stoßstange sagte es: „Ich würde lieber segeln!“ Segeln oder ins Tiger-Stadium von Detroit gehen. Alles wäre besser gewesen als diese steife Birmingham-Hochzeit.
Doch da saß er nun neben seiner Tante, das Hemd klebte ihm am Rücken, und er fragte sich, ob sich auf seinem neuen Kaki-Anzug schon Schweißflecken abzeichneten. Warum hatte er sich bloß dazu überreden lassen, seine Tante zu begleiten? Er kannte Catherine Sowieso, die Tochter von Tante Helens Boss und den angeblich so attraktiven Kerl, den sie sich geschnappt hatte, doch gar nicht. Der arme Teufel!
Die Orgelmusik schwoll an. Jake stand mit den anderen auf, zog das offene Jackett vom feuchten Hemd weg und überlegte, wie lange er noch durchhalten musste. Nachdem er Tante Helen zum Empfang gefahren hatte, wollte er einen Schluck nehmen und ihr wie versprochen beim Essen Gesellschaft leisten. Das waren mindestens drei Stunden, falls er niemanden fand, der seine Tante nach Hause brachte …
Tante Helen stieß ihn an, und einen Moment lang bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er glaubte, sie hätte seine Gedanken gelesen. Doch sie deutete zum Mittelgang. Er hörte das leise Gleiten von Stoff auf dem weißen Läufer. Der Rebell in ihm wollte starr nach vorne blicken und sich gegen die Tradition stemmen. Letztlich wandte er sich jedoch seufzend nach rechts und warf einen herablassenden Blick zum Mittelgang.
Und dann entdeckte er sie. Die Braut kam wie im Zeitlupentempo näher, und Jake betrachtete ungeniert die blauen Augen mit den langen schwarzen Wimpern. Die makellose Haut schimmerte. Noch ein Schritt, und die Braut lächelte. Als sie nur noch zwei Reihen von ihm entfernt war, trafen
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