Tiffany exklusiv Band 0018
Mitfahrarrangement sei sexistisch, und verlangen, mit den Frauen fahren zu wollen. Aber auch das würde nichts bringen. Denn Cecily und er wären ja nicht allein, sondern von all den anderen Frauen umgeben, inklusive Muffy. Also würde er einfach fordern, dass Cecily mit ihm in seinem Auto zur Kirche fahren würde. Es war ihm völlig egal, was die anderen dann dachten.
Doch während er sich seine Strategie zurechtlegte, geriet er irgendwie in die Schlange vor dem Lieferwagen und trabte dann mit den anderen Männern zur schwarzen Limousine. Als er sich entschieden hatte, was er jetzt tun sollte, saß er schon frustriert auf dem Mittelplatz in der Limousine und vermisste Cecily bereits. Er stellte sich vor, wie er sie dann erst morgen oder in einer Woche vermissen würde. Es war kein schöner Gedanke.
13. KAPITEL
Nachdem Cecily sich nach Will umgesehen hatte, stieg sie in die weiße Limousine und setzte sich auf den Mittelplatz. Die drei Brautjungfern saßen auf dem Rücksitz und Sally vorne. Die Braut war blass, sah aber schön aus. Sie wirkte ruhig, wenn auch alles andere als fröhlich.
Cecily legte den Arm um ihre Schultern. „Alles wird gut werden. Da bin ich ganz sicher“, log sie.
„Natürlich wird es das“, erwiderte Sally mechanisch.
Die Tür der Limousine ging auf, und Muffy stieg ein. Cecily rutschte einen Platz weiter. „Cecily, du siehst wunderschön aus“, sagte Muffy und legte ihren Arm um Sally. „Keine Sorge, Süße. Gus wird pünktlich da sein.“
„Hört jetzt bitte alle damit auf, mich zu umarmen und zu beteuern, dass alles gut wird“, platzte Sally heraus. „Ihr tut das, weil ihr genau das Gegenteil denkt. Aber ich weiß, es wird alles gut werden.“
Nach Sallys überraschendem Ausbruch fuhren sie schweigend zur Kirche. Als sie ausgestiegen waren, wurden sie in ein Klassenzimmer geführt, das in einen Umkleideraum umfunktioniert worden war. Dort wartete Mrs Shipley schon händeringend auf die Ladys. Eine Friseuse stand bewaffnet mit Kämmen, Bürsten und Haarspray hinter einem Stuhl, um sich umgehend ans Werk zu machen. Doch die Stimmung war alles andere als fröhlich und ausgelassen.
„Männer, ihr seht alle klasse aus“, erklärte der männliche Assistent Paula Perrys schließlich und zupfte kurz noch einmal an Wills Hemd. „Bleiben Sie einfach hier, bis Sie gerufen werden.“
„Warum?“, fragte Will.
Der Mann blinzelte. „Nun, die Männer sollen hier bleiben und die Frauen in ihrem Ankleideraum. So lauten meine Anweisungen. Wir möchten nicht, dass jemand verschwindet.“
„Ich muss mit einer der Ladys reden“, erklärte Will.
„Sie können nicht dort hinein“, entgegnete der Mann fest. „Keine heimlichen Blicke.“
„Sie denken da an die Braut und den Bräutigam“, widersprach Will. „Der Bräutigam darf die Braut nicht vor der Trauungszeremonie sehen.“ Er fragte sich, ob Gus Sally überhaupt jemals in ihrem Hochzeitskleid sehen würde. „Doch das heißt nicht, dass sich der Rest der Hochzeitsgesellschaft vorher nicht sehen darf.“
„Soweit ich weiß …“
„Außerdem …“ Will wusste, dass er sich in die Sache hineinsteigerte, konnte sich aber nicht bremsen. „Außerdem werden vor der Trauungszeremonie Gruppenfotos gemacht. Dann werden wir uns sowieso alle sehen. Warum also nicht jetzt?“
Mittlerweile wirkte der Mann ziemlich nervös und witterte eine Meuterei im Ankleidezimmer der Freunde des Bräutigams. „Ich gehe mal nachsehen“, sagte er und eilte hinaus.
Will verließ das Zimmer gleich nach ihm. Im Gang eines Gebäudeflügels, der offenbar für Seminare, Konfirmationsunterricht und dergleichen genutzt wurde, machte er jede Tür auf. „Cecily!“, rief er zuletzt einfach, bekam aber keine Antwort.
Eine Frau kam vorbei. „Wissen Sie zufällig, wo die Brautjungfern sind?“, fragte er.
„Da darf vorher nicht reingeschaut werden“, wies sie ihn zurecht.
Die Frau trug eine Tasche in der Hand und ein Nadelkissen um das Handgelenk, und Will folgerte, dass sie wohl auf dem Weg war, letzte Hand an die Kleider der Brautjungfern anzulegen. Also folgte er der Frau unauffällig und landete in der zweiten Etage des Flügels. „Cecily!“, rief er wieder.
Eine Tür ging auf, und Cecily streckte den Kopf heraus. „Will! Sie halten uns hier fest.“
Als er sie sah, blieb er wie angewurzelt stehen. „Cecily!“, flüsterte er mit belegter Stimme. „Du siehst toll aus in dem Kleid.“ So, wie dieses Kleid ihre Brüste betonte, hatte sie in
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