TIFFANY EXKLUSIV Band 02
denn ein einziges fantastisches sexuelles Erlebnis mit einem Fremden ihre Gefühle für den Mann, dem sie ihr Jawort geben wollte, so grundlegend verändern? War sie wirklich so wetterwendisch und so oberflächlich?
Leidenschaft – dieses Wort kam ihr immer wieder in den Sinn. Sie empfand viel für Bill, er bedeutete ihr aus den verschiedensten Gründen überaus viel, aber hatte sie je echte Leidenschaft für ihn empfunden? Hatte sie bis gestern überhaupt gewusst, was echte Leidenschaft war?
Ja, es war etwas ganz Besonderes an Robert Williams gewesen. Aber hatten nicht die Mai Tais, hatte die tropische Nacht nicht auch eine Rolle gespielt? War es nicht gefährlich, ihr ganzes zukünftiges Leben von einer einzigen magischen Nacht bestimmen zu lassen?
Warum aber konnte sie dieses Geschehen nicht einfach aus ihrem Gedächtnis löschen? Sie war sicher nicht die erste Frau, die einen Mann liebte und aus irgendeinem merkwürdigen Grund mit einem anderen Mann schlief. Setzte sich in einem solchen Fall nicht letzten Endes die wahre Liebe durch? Sollte sie Robert Williams, den sie nicht einmal besonders sympathisch fand, nicht einfach vergessen können?
„Sieh an“, sagte Bill und unterbrach damit ihre Gedanken, „ich glaube, damit ist das Geheimnis der Phantomgespielin gelöst.“
„Was meinst du damit?“ Christina folgte seinen Blicken und sah auf den Pool.
„Bobs, das heißt Roberts, Freundin von der letzten Nacht. Siehst du das flotte Mädchen da unten mit dem rosa Bikini?“
Christina sah die Reihen der Liegestühle entlang und entdeckte bald, wen er meinte. Die kleine, kurvenreiche Blondine, die die Haare auf dem Kopf zusammengesteckt hatte, trug einen dieser winzigen Bikinis, die nur aus drei kleinen Stoffdreiecken bestanden. Von hinten sah sie nahezu nackt aus.
Und die Blonde sprach mit Robert Williams, der sich auf einem Liegestuhl ausgestreckt hatte. Sein Körper in der knappen Badehose war mindestens so eindrucksvoll wie der der Schönen.
„Ein schönes Paar, findest du nicht?“ Bill grinste anerkennend.
„Ja“, sagte Christina und konnte den Blick nicht von den beiden lösen. „Woraus schließt du, dass sie die Frau ist, mit der er letzte Nacht zusammen war?“
Bill zuckte mit den Schultern. „Gespräche von Mann zu Mann heute Morgen beim Golf.“
Plötzlich war Christina ganz aufmerksam. „Was hat er denn gesagt?“
„Nicht viel.“
„Bill, das ist wirklich frustrierend. Erst machst du Andeutungen, und dann hüllst du dich in Schweigen.“
„Also, ich habe ihn nur gefragt, ob er für die Symphonie der Leidenschaft verantwortlich war, die gestern Nacht die ganze Nachbarschaft unterhalten hat.“ Bill sah immer noch auf den Pool hinunter.
Christina wurde rot. „Und was hat er geantwortet?“
„Nicht viel. Eigentlich nur, dass er hoffte, er habe mich nicht beim Schlafen gestört.“
Sie biss sich auf die Unterlippe und sah wieder zum Pool. Robert war aufgestanden und unterhielt sich angeregt mit der Blonden. Christina spürte zu ihrer Überraschung so etwas wie Eifersucht.
„Warum glaubst du denn, dass es gerade diese Frau war?“
„Nur eine Vermutung.“ Bill beobachtete das Paar. „Ich würde sagen, zwischen beiden knistert es ganz gewaltig, findest du nicht?“
Robert ging mit der Blonden zu ihrem Liegestuhl, hob ihn hoch und stellte ihn neben seinen.
„Er ist offensichtlich ein Casanova“, sagte Christina mit mehr Feindseligkeit in der Stimme, als sie beabsichtigt hatte.
„Er ist eben der Typ, auf den Frauen fliegen.“
„Solch einen Typ gibt es nicht. Frauen haben einen ganz unterschiedlichen Geschmack in Bezug auf Männer.“
„Wie findest du ihn denn?“ Bill sah sie jetzt interessiert an.
„Ich versuche, andere Männer nicht mit meinen Blicken zu verschlingen, wenigstens nicht in meinen Flitterwochen.“
Bill legte die Hand beruhigend auf ihre. „Ich verschlinge die Blonde doch gar nicht mit den Blicken. Ich war nur neugierig, was sie mit Robert zu tun hat.“
„Es macht nichts. Männer betrachten Frauen nun mal gerne, vor allen Dingen, wenn sie so gekleidet sind wie Blondie da drüben.“
Bill lachte leise. „Dann macht es wohl auch nichts, wenn ich hoffe, dass Blondie morgen beim gemischten Doppel Roberts Partnerin sein wird?“
Christina warf die Haare mit einer schnellen Bewegung über die Schulter. „Von mir aus. Ich würde es euch gönnen.“
Bill lachte, wieder gut gelaunt. „Und ich hoffe nur, dass ich dann die Augen auch auf den Ball
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