TIFFANY EXKLUSIV Band 02
von scheußlich grüner Farbe.
Ruthie ignorierte ihre Cousine und schritt tapfer den Mittelgang entlang. Ihr Hauptanliegen war, die Hochzeit hinter sich zu bringen. Danach konnte sie sich im Hotel auf den Champagner stürzen und sich so lange Mut antrinken, bis sie es wagte, Bobby ein eindeutiges Angebot zu machen. „Kerrigan Towers“, das Hotel, das der Familie gehörte und wo selbstverständlich der Hochzeitsempfang stattfand, war schließlich der beste Ort für romantische Stunden.
Ruthies Onkel – Vater von Celeste und Denise – war Geschäftsführer des Hotels. Er hatte allen, die zum Anhang der Braut gehörten, für diese Nacht ein Zimmer reserviert. Beste Voraussetzungen, wenn man die Absicht hatte, jemanden zu verführen.
Es war für niemanden eine Überraschung gewesen, als Celeste sich entschied, den Empfang im Kerrigan Towers zu halten. Das Hotel gehörte den Sinclairs seit Generationen, und sowohl Celeste als auch Ruthie arbeiteten dort. Celeste war für die Finanzen zuständig, während Ruthie ihre Kreativität als Küchenchefin austobte. Die Hochzeit fand an einem Sonntag statt, weil die Samstage einfach zu stressig waren.
Ruthie blickte über die Schulter zurück. Celeste strahlte vor Glück. Sie neidete ihr dieses Glück nicht. Aber sie sehnte sich danach, ebenfalls geliebt zu werden. Jemanden lieben zu können.
Heute Nacht würde es so weit sein. Verführung im Kerrigan. Sie war bereit. Das änderte nichts an der Tatsache, dass sie vermutlich einen Narren aus sich machen würde, falls Bobby sie abwies.
Was soll’s, dachte sie. Jetzt oder nie!
Sie drehte kokett ihren verspielten kleinen Schirm aus Brüsseler Spitze, bemühte sich, ihr hässliches Kleid zu vergessen, und schritt vorwärts zu den Klängen des Hochzeitsmarsches.
Robert Kendall fühlte, wie ihm eine Schweißperle die Schläfe herunterrann. Er konzentrierte sich auf Monica Winchester, seine Gesprächspartnerin. Und auf das, was sie ihm gerade in die Hand gedrückt hatte. „Ihr Zimmerschlüssel?“
Dumme Frage. Natürlich war es ihr Zimmerschlüssel. Er starrte auf das metallene Objekt in seiner Hand, als sei es ein gefährliches Insekt.
„Ich hatte auf eine etwas, hm, nettere Reaktion gehofft“, schmollte Monica.
Robert schluckte und begutachtete das schmale, dünne Plastikpäckchen, das sie ihm zusammen mit dem Schlüssel gegeben hatte. Unverkennbar, was es war. Allerdings nicht seine Marke.
„Sie schulden mir eine Antwort, Robert“, gurrte Monica, aber der leicht pikierte Unterton war nicht zu überhören. „Sie sind doch sicher nicht überrascht, oder?“
Nicht überrascht? Robert musterte die Frau, die ihm gegenüber an einem Tisch in der Lounge des Hotels saß.Er war sogar ziemlich verblüfft darüber, dass ihm die Tochter seines Chefs so unverblümt ihren Zimmerschlüssel und ein Kondom überreichte und ihm praktisch befahl, heute Nacht bei ihr aufzukreuzen.
„Hören Sie, Robert. Wir sind zwei erwachsene Menschen. Gezwungen, eine Nacht in diesem alten Kasten von einem Hotel zu verbringen. Warum nutzen wir die Gelegenheit nicht?“
Robert hätte ihr gern geantwortet, dass der letzte Mann, der eine Gelegenheit mit Monica Winchester genutzt hatte, nun nicht mehr auf der Gehaltsliste des Unternehmens stand. Aber er verbiss sich die Bemerkung und trank stattdessen einen Schluck Wodka Tonic.
„Sie können sich denken, dass ich mich geschmeichelt fühle“, begann er. Viele Männer in seiner Situation hätten sich eine Nacht mit Monica nicht entgehen lassen. Sie war auf eine sehr direkte Art sexy. So was gefiel Männern – solange sie Monica nicht näher kannten. „Ich bin allerdings der Meinung, dass man Berufliches nicht mit Privatem verbinden sollte.“
Monica winkte ab. „Ich habe kaum etwas mit dem Unternehmen zu tun. Es gibt nur einen einzigen Grund, warum ich diesmal mitkommen wollte, das Objekt zu begutachten.“
Dann war sein Verdacht also gerechtfertigt gewesen. „Ich hatte so meine Vermutung.“
Sie lächelte einladend. „Sie sind Daddys Liebling, Robert.
Er behandelt Sie wie den Sohn, den er nie hatte. Er vertraut Ihnen und würde sich freuen, falls Sie sich entschließen würden, zur Familie zu gehören. Haben Sie nicht gemerkt, dass er seit Langem versucht, uns zu verkuppeln?“
„Auf Dinnerpartys nebeneinander platziert zu werden und eingeladen zu sein, ein Wochenende im Ferienhaus Ihres Vaters zu verbringen, ist eine Sache. Mir jedoch Ihren Zimmerschlüssel inklusive Kondom zu geben
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