TIFFANY EXKLUSIV Band 02
ganzen Morgen darüber geärgert, dass er so ahnungslos war. Warum konnte er nicht sehen, dass Robert sie jedes Mal, wenn er sie ansah, nahezu mit den Blicken auszog?
Bill hatte die Dusche abgedreht, und Christina ging zu dem Schrank hinüber, um etwas zum Anziehen auszuwählen. Sie entschied sich für ein leichtes ärmelloses gelbes Sommerkleid mit großem Ausschnitt. Sie zog den kurzen Rock über den Hüften glatt, als Bill in der Badezimmertür erschien.
„Wer hat denn die Golfpartie gewonnen?“, fragte Christina.
„Ich“, sagte Bill triumphierend, „mit vier Schlägen. Das bedeutet, er schuldet uns ein Abendessen.“
„Heißt das, dass wir den heutigen Abend auch noch mit ihm verbringen müssen?“ Sie hätte Bill erwürgen mögen.
„Nein, Liebling. Ich habe ihm schon gesagt, dass du heute Abend wahrscheinlich lieber mit mir allein auf der Bungalowterrasse essen möchtest. Wir werden uns in Seattle treffen.“
„Wie konntest du dich mit ihm verabreden, Bill? Du weißt, ich kann den Mann nicht ausstehen.“
Er wandte sich überrascht zu ihr um. „Du hast nicht gesagt, dass du ihn nicht magst. Nur dass du in unseren Flitterwochen mit mir allein sein möchtest.“
„Das ist doch ziemlich dasselbe“, sagte sie aufgebracht.
„Nein, das finde ich nicht. Was findest du denn an ihm so unausstehlich?“
„Er ist arrogant, oberflächlich und selbstgefällig.“
Bill kämmte sich sein feuchtes Haar. „Findest du?“
„Ja, allerdings. Aber du kannst dich ja gerne mit ihm in Seattle zum Abendessen treffen. Nur verlange es bitte nicht von mir.“
„Ich hatte eigentlich geglaubt, dass du ihn ganz interessant finden würdest, weil ihr doch sozusagen vom selben Fach seid.“ Bill nahm das Handtuch ab, das er sich um die Hüften gewickelt hatte, und ging zum Schrank.
Christina musterte seinen nackten Körper. Verglichen mit Bill war Robert der reinste Adonis. Es ärgerte sie, dass es so war, und es störte sie noch mehr, dass es ihr etwas ausmachte.
Während Bill sich ankleidete, ging Christina zu der großen Glastür und sah über die Terrasse hinaus auf das Meer.
„Bob schlug ein Revanchespiel vor“, sagte Bill hinter ihr. „Dieses Mal Tennis. Er sagte, er würde eine Partnerin finden und dann ein Doppel mit uns spielen. Wir haben das vorläufig auf morgen Vormittag gelegt.“
Christina stöhnte leise. Wie konnte Bill sich nur so manipulieren lassen? Sie brauchte ihm nur zu sagen, was letzte Nacht geschehen war, und er würde nichts mehr mit Robert Williams zu tun haben wollen. „Wunderbar“, stellte sie sarkastisch fest. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.“
„Also, wenn du nicht willst, brauchen wir es nicht zu tun.“
Sie drehte sich um und sah ihren Verlobten an. „Ich will wirklich kein Spielverderber sein, Bill, aber ich will mit diesem Mann eigentlich lieber nichts zu tun haben.“
„Also, wenn dich Bob stört, dann lassen wir es bleiben.“ Bill zuckte mit den Schultern.
„Robert, er heißt Robert. Er mag es nicht, wenn man ihn Bob nennt.“
Als Bill sie erstaunt ansah, setzte sie hinzu: „Er sagte das heute Morgen.“
„Meinetwegen. Also gut, dann sage ich ab.“
„Nein, nicht meinetwegen, ich mache alles mit.“
Bill stützte die Hände in die Taille. „Ich verstehe dich nicht, Chris. Soll ich nun jeden Umgang mit ihm vermeiden oder nicht?“
„Wir können schon zusammen Tennis spielen.“
Bill nahm sie in den Arm und küsste sie zärtlich auf das Ohr. „Ich möchte nur, dass du glücklich bist, Liebling. Das weißt du doch, oder?“
Sie nickte und legte den Kopf an seine Schulter. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie war froh, dass Bill das nicht sehen konnte. Sie hätte ihm nicht erklären können, warum sie weinte.
Nach einer Weile löste er sich von ihr. „Hast du jetzt Hunger?“
Sie nickte. „Ja.“
„Komm, dann lass uns essen gehen, nur wir zwei allein.“
Ihr Tisch stand an der Seite des Restaurants, die zum Garten hin offen war, und sie hatten einen wunderbaren Blick auf die üppigen Gärten und das Meer, das wie ein blaugrüner Edelstein schimmerte. Christina fühlte sich zum ersten Mal, seit sie in Hawaii waren, einigermaßen normal. Ihr Magen hatte sich beruhigt, und sie freute sich auf eine leichte Mahlzeit.
Bill lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück. Seine Nase war von ein wenig zu viel Sonne gerötet. Er blickte zu dem Pool hinüber, in dem reges Leben herrschte. Er atmete die weiche, duftende Luft in vollen Zügen
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