TIFFANY EXKLUSIV Band 03
ihren Rücken. Im darauffolgenden Schweigen entwarf seine Fantasie Lösungen für ihr Problem. Die meisten waren dumm, aber eine schoss ihm wieder und wieder durch den Kopf – möglicherweise, weil diese noch dümmer war als die übrigen und daher natürlich umso faszinierender erschien. Vielleicht aber auch, weil es nicht nur die Lösung für Izzys Probleme darstellte, sondern auch für eine seiner Sorgen.
Während er über diese Idee nachdachte, kam er zu dem Schluss, dass seine Idee vielleicht nicht dumm, sondern eher außergewöhnlich war. Er grinste. Dummheit fand er wenig ansprechend, aber das Außergewöhnliche hatte stets einen Reiz auf ihn ausgeübt, dem er sich nicht entziehen konnte. Er dachte weiter darüber nach, wägte alle Gesichtspunkte ab. Dann sagte er: „Izzy?“
Sie hatte sich in seinen Armen zusammengerollt. „Hm?“
„Ich habe eine Idee. Hör mir erst einmal zu, und verwirf sie nicht gleich.“
„Einverstanden.“
„Gib ihr eine Chance.“
„Ich sagte doch, einverstanden.“
„Hier ist also meine Idee. Hörst du mir zu?“
Sie löste sich von ihm und schaute ihm in die Augen. „Warum kommst du nicht zur Sache?“
Ja, warum? „Weil die Idee ein bisschen ungewöhnlich ist. Sehr ungewöhnlich“, korrigierte er. „Aber es ist eine sehr gute Idee. Zumindest halte ich sie dafür.“
„Und wie lautet sie?“ Sie drängte ihn mit einer Geste, weiterzusprechen.
„Dass wir heiraten“, verkündete er und grinste verlegen.
Sie starrte ihn an. „Entschuldige, sagtest du gerade …“
„Dass wir heiraten sollten? Richtig.“
Sie hob die Brauen, er schob sie wieder herunter. Ein berauschendes Gefühl der Erregung durchflutete ihn, und es war das gleiche Gefühl, das er empfand, wenn er aus einem Flugzeug sprang. Es war ein Adrenalinstoß, ein Energieschub, der den Körper darauf vorbereitete, etwas zu tun, was der Verstand als gefährlichen Unsinn betrachtete. Er liebte dieses Gefühl. Er liebte seinen Plan. Es würde großartig werden!
Izzys Gesichtsausdruck ließ jedoch darauf schließen, dass sie seine Begeisterung nicht teilte.
„Das ist verrückt“, meinte sie.
„Absolut. Aber das bedeutet nicht, dass wir es nicht tun sollten. Einige der besten Ideen der Welt waren total verrückt.“ Er umfasste ihre Schultern und sah ihr fest in die Augen. „Izzy Fabrioni und Clay Granger heiraten.“ Er grinste übers ganze Gesicht. „Und das beschert Izzy einen Ehemann, ein Heim, finanzielle Sicherheit und einen Vater für ihr Kind, den sie ihrer Familie und ihren Freunden präsentieren kann.“
„Und was bekommst du dafür?“
„Die Freiheit, aus dem Haus gehen zu können, ohne ständig von potenziellen Ehefrauen belagert zu werden.“
„Im Vergleich zu mir scheinst du schlechter abzuschneiden.“
Sie diskutierte mit ihm darüber. Das war gut, denn es bedeutete, dass sie über diesen verrückten Vorschlag ernsthaft nachdachte.„Ich bekomme mehr, als du denkst. Ich führe schon längst nicht mehr mein eigenes Leben. Seit Judith’ Tod.“ Der Gedanke an Judith dämpfte seine Euphorie und brachte ein vernünftiges Element in seine Überlegungen. Er ließ Izzys Schultern los und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Ein Kerl hat sogar versucht, mich bei der Beerdigung mit seiner Schwester zu verkuppeln.“
Izzys Augen weiteten sich, dann kniff sie sie zusammen. „War das der Kerl, den du k. o. geschlagen hast?“
„Ja. Ich sagte ihm, meine Frau sei gerade gestorben, und er hatte die Frechheit zu erwidern, ich solle es nicht so schwer nehmen. ‚Wie lange kanntest du sie?‘, meinte er. ‚Nicht einmal fünf Monate? Du wirst darüber hinwegkommen, wenn du nach vorn schaust.‘ Daraufhin verpasste ich ihm einen Kinnhaken. Seine Schwester half ihm wieder auf die Beine, und er verschwand.“
„Weshalb hast du mich nicht angerufen?“, fragte Izzy. „Ich hätte ihn für dich festgehalten, damit du es ihm richtig zeigen kannst.“
Er lachte und drückte sie an sich. „Das ist meine Izzy. Was sagst du also, Kaffeebohne? Sollen wir es wagen? Es wird bestimmt ein Spaß. Ich gehe zu Tiffany’s und kaufe dir einen Ring mit einem riesigen Stein.“
„Dann wird man mich ausrauben.“
„Niemand wird glauben, dass er echt ist. Außerdem wirst du dann in Stanfield, Connecticut, wohnen, wo so etwas einfach nicht vorkommt.“
„Stanfield“, murmelte sie. „Na klar.“ Die malerische kleine Stadt, gleich hinter der Staatsgrenze zwischen New York und Connecticut,
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