TIFFANY EXKLUSIV Band 03
war ungefähr eine halbe Autostunde entfernt – gerade weit genug vom Einzugsgebiet der Metropole und seinen eintönigen Vororten entfernt.
„In meinem Haus“, fügte er vorsichtshalber hinzu. „Das Haus, das mein Großvater mir hinterlassen hat. Du warst schon einmal dort, erinnerst du dich? Damals sagtest du, es gefalle dir.“
Sie schwieg und sah an seiner Schulter vorbei, als studiere sie die Tapete. Aber er wusste, was sie vor sich sah: ein riesiges Traumhaus im viktorianischen Stil mit Kuppeldach, einer breiten Veranda und bleigefassten Erkerfenstern.
„Die Wälder gehören auch mir“, warf er ein, um das Angebot noch verlockender zu machen. „Zehn Hektar.“
„Halt den Mund“, erwiderte sie, doch einer ihrer Mundwinkel hob sich zu einem grimmigen Lächeln.
„Außerdem wäre da natürlich noch der Pool und …“
„Halt den Mund!“ Sie gab ein Geräusch von sich, das wie eine Mischung aus Stöhnen und Lachen klang, und schüttelte den Kopf. „Das ist verrückt.“
„Da stimme ich dir zu. Also?“
Sie biss sich auf die Lippe, und ihr Blick verdunkelte sich. „Es gibt ein paar Dinge, über die wir uns zuerst einigen müssen.“
Das war sein Stichwort zu sagen: Selbstverständlich wird es eine platonische Ehe sein. Nicht im Traum würde ich es wagen, dich anzurühren. Stattdessen versuchte er, sich nicht festzulegen. „Du stellst die Bedingungen. Wir werden uns nach deinen Regeln richten.“
Sie hielt nur kurz inne, ehe sie begann: „Wir werden getrennte Schlafzimmer haben. Das ist wohl keine Frage, oder?“
„Nein“, versicherte er rasch. „He, du bist nicht einmal mein Typ.“ Innerlich zuckte er über diesen lahmen Satz zusammen.
Eine Sekunde lang starrte sie ihn gekränkt an, dann wandte sie den Blick ab. Als sie den Kopf wieder hob, wirkte sie fast unnatürlich ruhig und gefasst. „Ich brauche wohl kaum darauf hinzuweisen, dass du ebenfalls nicht meinem Typ entsprichst, besonders nicht nach der Geschichte mit Prez. Nie wieder werde ich mich in einen Playboy verlieben.“
„Playboy? Das klingt ja, als wäre ich ein Kerl mit Goldkettchen und Seidenhemden, der dünne braune Zigaretten raucht.“
„Vergiss nicht Sex mit Fremden auf Partys. Du musst schon zugeben, Clay, dass du ein ziemlich aktives – wie drücke ich es am besten aus? – gesellschaftliches Leben führst. Hast du gar keine Angst, die Ehe könnte dem einen Dämpfer aufsetzen? Immerhin ist die Welt weiterhin voller Barbies und Tanyas.“
„Damit werde ich schon zurechtkommen.“ Er zuckte die Schultern. Izzy schien auf eine nähere Erklärung zu warten. Daher setzte er gezwungenermaßen hinzu: „Ich werde diskret sein, und ich verspreche, dich nicht in Verlegenheit zu bringen.“
Sie zögerte einen Moment, dann erwiderte sie: „Gut.“
Er streichelte ihr Haar; es fühlte sich seidig an. „Ich würde dir nie wehtun wollen.“ In seiner Erinnerung spielte sich ein Drama in Weichzeichner ab: Er kam von der Schule, an dem Tag nach seinem elften Geburtstag, und fand seine Mutter, die von Zimmer zu Zimmer rannte und Vasen, Bonbonschalen und Spiegel zerschmiss. „Ich kann nicht mehr!“, schrie sie auf Französisch, ihrer Muttersprache. Sein Vater saß mit einer befreundeten Schauspielerin im Wohnzimmer, beide in Bademänteln, während Clays Mutter im Hintergrund schrie und Sachen zerschlug. Sein Vater zuckte die Schultern, als wollte er sagen: Ich habe keine Ahnung, was in diese Frau gefahren ist.
An diesem Tag hatte seine Mutter ihre Sachen gepackt und war für immer zurück in die Schweiz geflogen. Clay hatte seitdem ein paarmal mit ihr am Telefon gesprochen und ihr Foto zweimal in der Boulevardpresse gesehen. Beide Male hatte sie große Sonnenbrillen getragen und war in Begleitung junger Männer gewesen.
„Was ist, wenn du aus der Sache herauswillst?“, erkundigte sich Izzy. „Vielleicht lernst du jemanden kennen und verliebst dich.“
Er lachte harsch. „Das passiert zwei- bis dreimal die Woche und dauert für gewöhnlich eine halbe Stunde.“
„Nein, im Ernst.“
„Das ist mein Ernst“, erwiderte er. „Es wird nicht passieren. Ich kenne mich gut genug, um eindeutig behaupten zu können, dass ich nicht die Absicht habe, mit irgendjemandem eine feste Beziehung einzugehen. Aber falls du jemanden kennenlernst und die Scheidung willst, kein Problem. Selbst wenn du die Scheidung gleich nach der Geburt des Babys einleiten möchtest, bitte sehr. Ich will dir nur helfen.“
„Ich weiß.“ Sie
Weitere Kostenlose Bücher