TIFFANY EXKLUSIV Band 03
verließ den Raum.
Schließlich fand Izzy ein sauberes Flanellnachthemd – die Haushälterin hatte es in den Schrank gehängt. Darüber zog sie einen Bademantel. Sie bürstete sich die Haare, die sich sofort wieder zu Locken kringelten, und ging nach unten.
„Er ist im Keller“, informierte Teddy sie von ihrem Lieblingsplatz in der Küche aus, wo sie gerne las, während sie dem Country-Sender lauschte. Gemessen an ihrem Temperament erschien Izzy ihre Vorliebe für Liebesromane und schlichte Balladen seltsam.
„Im Keller?“ Seit ihrer Ankunft war der Keller verschlossen gewesen. Clay hatte erklärt, er diene als Lagerraum.
Teddy zuckte die Schultern. „Wenn du mich fragst, sieht er aus wie jemand, der einen doppelten Scotch on the rocks vertragen könnte.“
Izzy verdrehte die Augen, machte den Drink jedoch zurecht, schenkte sich selbst ein Glas Milch ein und nahm beides mit in den Keller.
Am Fuß der Treppe blieb sie stehen und schaute sich um. Der Keller war unfertig, eine Zementhöhle mit einem großen Heizofen in einer Ecke, einem Boiler in der anderen und unzähligen Kartons und alten Möbeln, die an den Wänden aufgestapelt waren. Es roch ein wenig muffig, und es war warm und trocken.
Clay saß mit dem Rücken zu ihr auf einem abgewetzten Sofa und hatte sie anscheinend nicht in ihren Hausschuhen die Treppe herunterkommen gehört. Er saß nach vorn gebeugt, die Ellbogen auf den Knien, den Kopf in die Hände gestützt. Vor ihm, auf einem Knüpfteppich mitten im Raum, stand etwas, das wie ein großer rechteckiger Tisch mit einer Tischdecke darüber aussah. Die Tischdecke verbarg etwas, denn Izzy konnte Konturen ausmachen. Es sah aus wie eine Landschaft aus Leinen. Über dem Tisch hing eine Arbeitslampe, die das einzige Licht in dem ansonsten dunklen Keller spendete.
Izzy ging um die Couch herum und sagte leise seinen Namen.
Er sah auf. Er wirkte ausgelaugt. Seine Krawatte war gelöst, die Ärmel aufgekrempelt. Sein Blick fiel auf die Gläser in ihren Händen. „Ich hoffe sehr, dass der Scotch für mich ist.“
Sei reichte ihm den Drink, und er trank einen langen Schluck. Ohne sie anzusehen, sagte er: „Es tut mir leid, dass ich vorhin einfach so hereingeplatzt bin.“
„Das war nicht deine Schuld.“
Er leerte sein Glas, lehnte sich zurück und musterte Izzy mit grimmiger Miene. „Willst du gar nicht wissen, warum ich so spät nach Hause gekommen bin?“
Sie hatte nicht erwartet, dass er das Thema zur Sprache bringen würde. „Das geht mich nichts an.“
Er runzelte die Stirn. „Es interessiert dich nicht?“
Ihr Herz zog sich zusammen. „Du hast versprochen, diskret zu sein, und dafür bin ich dankbar.“
Er starrte sie an.
„Es ist nicht so, dass es mir völlig gleichgültig wäre“, fuhr sie fort. „Aber ich möchte es nicht wissen. Ich will nicht, dass du mir jedes Mal Bericht erstattest, wenn du …“
„Du Dummkopf“, unterbrach er sie lächelnd und klopfte neben sich auf das Sofa. „Setz dich.“
Sie zögerte einen Moment, setzte sich dann aber zu ihm.
„Wie schlecht ist mein Ruf eigentlich?“, fragte er und stellte sein leeres Glas auf den Fußboden. „Antworte nicht.“
„Ich verstehe nicht ganz.“
Er fuhr sich durch die Haare. „Ich fürchte aber, ich verstehe. Du denkst, ich würde schon zehn Tage nach unserer Hochzeit etwas mit einer anderen haben.“
Mit einer anderen? Als hätte er je etwas mit ihr gehabt. „Immerhin hast du das Recht dazu. Wir haben eine Abmachung.“
„Eine Abmachung“, wiederholte er leise, als faszinierten ihn diese Worte.„Ja, das stimmt schon. Wir sind schließlich ein welterfahrenes, aufgeklärtes und erwachsenes Paar.“
Sein Lächeln war eher traurig. Er ließ sich zurücksinken, rieb sich das Gesicht und stöhnte müde. „Mercer-Hest hat heute eine Presseerklärung veröffentlicht.“ Er sah Izzy an. „Und danach brach in der Redaktion der Teufel los.“
„Weshalb? Was stand in der Presseerklärung?“
„Sie werden ihre eigene Zeitschrift für Extremsportarten herausbringen“, antwortete er. „Ich glaube, sie wollen sie ‚Out of Bounds‘ nennen. Es wird ein großformatiges, vierfarbiges Magazin, und sie werden wie verrückt Werbung dafür machen. Der Konkurrenzdruck kann uns vernichten.“
„Weil sie ‚The Edge‘ nicht kaufen können, wollen sie es jetzt zerstören?“
„So hinterhältig ist Jack nicht“, erwiderte Clay. „Er ist nur Geschäftsmann, ein guter noch dazu, der seiner Firma viel Geld
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