TIFFANY EXKLUSIV Band 03
einbringen will. Extremsport ist absolut in. Er kann zwar ‚The Edge‘ nicht bekommen, aber er will einen Anteil des Marktes, also bringt er selbst ein Magazin heraus. Das einzige Problem ist, Mercer-Hest läuft so gut, dass sie rasch den ganzen Markt an sich ziehen könnten. Sie könnten uns glatt aus dem Rennen werfen – es sei denn, wir unternehmen sofort etwas dagegen.“
„Deshalb bist du so spät gekommen?“
Clay nickte. „Die Presseerklärung kam heute Nachmittag heraus und schlug wie eine Bombe ein. Alle waren völlig aus dem Häuschen und machten sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze. Ich kann es ihnen nicht verdenken.“ Er holte tief Luft. „Also berief ich ein Meeting ein, und dann noch eines, und dann bestellten wir chinesisches Essen und saßen zusammen und versuchten, uns eine Strategie auszudenken. Vielleicht können wir erfolgreich dagegen ankämpfen, vielleicht auch nicht. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben.“
Izzy trank einen Schluck Milch und fragte sich, ob es zu sehr nach Ehefrau klang, wenn sie sagte, er hätte anrufen können.
„Ich hätte anrufen sollen“, meinte Clay. „Aber ich bin es einfach nicht gewohnt, dass zu Hause jemand auf mich wartet, und ich war so auf dieses Durcheinander konzentriert. Als es mir einfiel, war es bereits Viertel vor acht.“
„Das ist schon in Ordnung.“
„Nein, ist es nicht.“
„Doch, sicher. Wie auch immer, du sollst nicht das Gefühl haben, dich bei mir melden zu müssen, oder dass du, nun, nicht mehr die Dinge tun kannst, die du vor unserer Ehe tun konntest.“
„Bitte sag mir nicht schon wieder, dass ich ruhig mit anderen Frauen schlafen kann.“ Er nahm ihre Hand. „Ich weiß nicht, wieso, aber ich will es nicht hören.“
Sie schluckte. „Einverstanden.“
Er sah ihr in die Augen, dann glitt sein Blick zu ihrem Mund, und weiter zu ihrem Hals und zu ihren Brüsten. Er ließ ihre Hand los und strich mit der Fingerspitze knapp unter dem Kragen ihres Bademantels entlang. Izzy hielt den Atem an und umklammerte ihr Glas, als er den Bademantel ein wenig auseinanderschob und der Ausschnitt des Nachthemds zum Vorschein kam.
„Schade“, murmelte er. „Ich dachte, du trägst vielleicht das schwarze mit Spitze.“
Ihre Wangen glühten. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich dachte, du magst Flanell.“
„Das stimmt.“ Er rieb den weichen Stoff zwischen den Fingern, wobei sein Handrücken ihre Brust streifte. „Es ist großartig, aber in diesem schwarzen Ding siehst du bestimmt umwerfend aus.“
„Ich habe es noch nie getragen, und das werde ich wahrscheinlich auch nie.“
„Warum nicht?“
„Nun, es ist nicht dazu da, um darin zu schlafen, verstehst du?“
Er grinste schief. „Ja, ich denke schon.“ Er nahm den Saum ihres Chenille-Bademantels und befühlte ihn wie den Flanell des Nachthemdes. „Das mag ich auch. Dir steht alles gut.“
„Warum kommst du nicht mit nach oben?“, fragte Izzy.
„Es gefällt mir hier.“
Izzy sah sich um. Hier drin gefiel es ihm? Sie bemerkte, dass er den zugedeckten Tisch betrachtete.
„Was befindet sich darunter?“, wollte sie wissen.
„Etwas aus meiner Kindheit.“
„Ich dachte, du seist in Manhattan aufgewachsen.“
„Hauptsächlich, ja. Aber ich habe auch viel Zeit in den Schweizer Alpen verbracht. Manchmal nahmen meine Eltern mich für Wochen aus der Schule, damit wir Ski fahren konnten.“
Deshalb war er also schon in jungen Jahren ein so außergewöhnlicher Skifahrer gewesen. Seltsam, dass sie diese Dinge während ihrer Freundschaft als Heranwachsende nicht gewusst hatte. Andererseits hatte er nie gern über seine Kindheit gesprochen. Sie wunderte sich, dass er jetzt dazu bereit war. „Das klingt nach einer sehr vornehmen Variante der guten alten Familienferien“, bemerkte sie.
„Nun, meine Eltern gingen eigene Wege … ohne mich.“ Er beugte sich vor und betrachtete den Tisch. „Ab und zu lieferten sie mich hier ab, bei Grandpa Tom. Natürlich wollten sie mich nur loswerden, aber mir gefiel es hier sehr.“ Er erhob sich von der Couch und stand mit dem Rücken zu Izzy, während er über das Leinentuch auf dem Tisch strich. „Grandpa Tom war ein unglaublicher Kerl. Er war ganz anders als die übrigen Familienmitglieder. Zum einen Selfmademan. Mein Vater ließ die Leute in dem Glauben, unser Geld stammte aus langer Familientradition. Aber in Wahrheit ist das Vermögen während der Prohibition entstanden.“
Izzy beugte sich vor und grinste.„Dein Großvater
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