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TIFFANY EXKLUSIV Band 03

TIFFANY EXKLUSIV Band 03

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDY STEEN P.B. RYAN KATE LITTLE
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war Schnapsschmuggler?“
    Clay ging langsam um den Tisch herum und betrachtete die geheimnisvollen Umrisse unter dem Tuch. „Bis ihm klar wurde, dass man Alkohol wieder legalisieren würde. Von da an investierte er seine Schnapsprofite in andere Dinge. Er hatte es einfach raus, wie man Geld macht.“
    „Das klingt tatsächlich nach einem interessanten Kerl.“ Izzy stellte ihr Glas auf den Fußboden.
    „Das ist noch gar nichts. Im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg war er beim Geheimdienst. Er war Naturforscher, Tierfotograf und ein brillanter Bildhauer.“
    Die Künstlerin in Izzy war fasziniert. „Er war Bildhauer?“
    „Der Habicht auf meinem Nachttisch ist von ihm.“
    „Wirklich? Er war gut.“
    „Ich weiß. Er war auch derjenige, der damit angefangen hat, Sportarten als darstellende Kunstwerke zu sammeln. Ich habe lediglich dort weitergemacht, wo er aufgehört hat.“ Er stand Izzy am Tisch gegenüber und hob das Tuch ein Stück an, um darunterzuspähen.
    „Wirst du mir jetzt endlich erzählen, was sich darunter befindet, oder muss ich es aus dir herausprügeln?“, drohte Izzy.
    Seine Augen funkelten. „Ich würde gern erleben, dass du es versuchst.“
    Noch ehe ihr eine kluge Erwiderung einfiel, packte er die Tischdecke an zwei Enden und warf sie in die Ecke.
    Einen Moment lang saß Izzy wie erstarrt da. Dann stand sie langsam von der Couch auf.
    Clay beobachtete, wie sie staunend an den Tisch kam. „Toll, was?“, meinte er.
    „Toll?“ Sie lachte kurz auf und schaute auf die Hügel und Täler, die sich schlängelnden Flüsse und grünen Weiden, die Wälder, die Obstgärten und Weinberge, das winzige Dorf mit den Strohdachhäusern, die Kirche aus Lehmflechtwerk und natürlich die Burg, deren Steinmauern, zinnenbewehrte Türme, Burggraben und kleine Eichen-Zugbrücken, jetzt in hochgezogener Position, ihre Aufmerksamkeit fesselten. Einige Teile des Projekts waren in schlechtem Zustand, doch war es noch immer beeindruckend. „Toll ist wohl nicht der richtige Ausdruck dafür. Imposant schon eher. Oder überwältigend. Wer hat das gemacht? Dein Großvater?“
    Clay kam um den Tisch herum an ihre Seite. „Wir beide haben es über mehrere Jahre gebaut.“ Er sah, wie sie die Hand nach einem winzigen Reh auf einer Waldlichtung ausstreckte, jedoch innehielt. „Du kannst es ruhig anfassen.“
    Vorsichtig fuhr sie mit der Fingerspitze darüber. „Es ist handgeschnitzt.“
    „Natürlich. Grandpa war Bildhauer. Alles ist handgemacht, die Tiere, die Menschen, die Gebäude.“
    Sie nickte. „Schade, dass die Burg zerfällt und diese Häuser dort, und auch der Hügel.“
    „Es ist schon alt“, erwiderte Clay. „Alte Sachen zerfallen nun einmal.“
    „Hast du nie daran gedacht, es zu restaurieren?“, fragte Izzy.
    „Nicht ernsthaft. Es erschien mir immer wie eine natürliche Ordnung der Dinge, es …“ Er zuckte die Schultern.
    „Langsam zerfallen zu lassen? Warum sollte es, wenn du es aufhalten kannst? Es bedeutet dir etwas. Du solltest es restaurieren.“
    Er sah auf die hügelige Landschaft mit den unzähligen winzigen und perfekt gestalteten Details. „Dazu wäre viel Arbeit nötig.“
    „Na und?“ Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Manche Dinge sind es wert, bewahrt zu werden.“
    Er kämpfte gegen das Bedürfnis an, sie zu küssen. „Ich werde darüber nachdenken.“
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Tisch. „Was hat euch dazu gebracht, so etwas zu basteln?“
    „Es war das Geburtstagsgeschenk von meinem Grandpa, als ich neun wurde. Er nahm mich mit in den Keller und zeigte mir all die Sachen – Maschendraht, Gips, Holz, Granit. Dann zeigte er mir eine Skizze seiner Idee. Er wusste, dass ich ein großer Fan des Mittelalters war, seit ich ‚Robin Hood‘ mit Errol Flynn im Fernsehen gesehen hatte. Er sagte, wir würden es gemeinsam bauen und dann würde es mir gehören. Ich hielt dagegen, dass wir es niemals aus dem Keller bekommen würden, weil es zu groß wäre. Aber er meinte, das sei egal, denn er würde mir das Haus ohnehin vererben.“
    Clay lächelte bei der Erinnerung. „Dann nahm er mich mit nach oben, und wir buken aus einer Backmischung meinen Geburtstagskuchen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich werde nie den Anblick dieses alten, raubeinigen Mannes in Kochschürze vergessen, wie er mir einen Kuchen backt. An diesem Abend gab es Kuchen und Eiscreme zum Dinner. Ich kann es noch immer schmecken.“
    „Das war sicher ein unvergesslicher

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