TIFFANY EXKLUSIV Band 03
würde ich das Magazin aufgeben.“
Izzy wägte ihre Worte ab. „Bist du sicher, dass du es dir nicht einmal durch den Kopf gehen lassen solltest?“
„Warum? Ich brauche das Geld nicht. Ich gebe ‚The Edge‘ heraus, weil es mir Spaß macht. So viel Geld bringt es gar nicht ein.“
„Ich meinte eher die damit verbundenen Sachen, diese verrückten Stunts.“
„Wettkämpfe“, korrigierte er sie.
„Verrückte Wettkämpfe“, sagte sie grinsend.
Er zerknüllte eine Papierserviette und warf sie nach ihr.
Sie schlug sie zur Seite. „Harry meint, du machst das alles nur, weil deine Leser es erwarten. Es ist die Suche nach dem Kick. Es ist Wahnsinn. Du könntest dich eines Tages schwer ver letzen oder sogar ums Leben kommen dabei.“ Sie hatte nicht hinzugefügt „wie Judith“. Seiner grimmigen Miene nach zu urteilen, war das auch nicht nötig. Er starrte mit zusammengebissenen Zähnen aus dem Fenster.
„Clay“, sagte sie. „Jemand, der seine Familie liebt, riskiert nicht leichtfertig sein Leben.“
„Familie?“
„Na ja.“
Clays Mundwinkel hoben sich zu einem humorlosen Lächeln. „Glücklicherweise habe ich keine Familie“, entgegnete er ruhig.
7. KAPITEL
„Wer ist das?“, fragte Teddy, die eine Fotografie auf dem Kaminsims betrachtete.
„Seine erste Frau.“ Izzy schaute auf ihre Uhr. Es war zwei Minuten nach acht, und Clay war noch immer nicht von der Arbeit zurück. In den anderthalb Wochen, seit denen sie verheiratet waren, war er stets um sechs gekommen. Teddy hatte bereits die Pasta wegwerfen müssen, die sie gekocht hatte, und der Salat war inzwischen ebenfalls schlapp.
„Was, zum Teufel, macht das Foto seiner ersten Frau auf deinem Kaminsims?“
„Es ist sein Kaminsims.“
„Jetzt gehört er auch dir, Isabella, und eine tote Ehefrau hat darauf nichts zu suchen.“
„Tante Teddy, um Himmels willen …“
„Er ist jetzt mit dir verheiratet. Ich werde ihm sagen, er soll das Ding verschwinden lassen.“
„Bitte, Tante Teddy, tu es nicht.“
Warum nicht?“
„Er … er hat sie geliebt.“
„Und jetzt liebt er dich, oder? Raus mit dem Alten, rein mit dem Neuen.“
„Du bist wirklich mitfühlend, Tante Teddy.“
Izzy entschuldigte sich und ging ins Bad. Sie duschte ausgiebig und überlegte die ganze Zeit, weshalb Clay wohl zu spät kam. Das Wetter war schlecht geworden; vielleicht gab es Verkehrsprobleme zwischen hier und Danbury. Möglicherweise war er in einen Unfall verwickelt. Die Straßen konnten tückisch sein während eines Schneesturms, besonders spätabends.
Möglicherweise aber … nein, das ging sie nichts an.
Sie trat aus der Dusche, trocknete sich ab und rieb sich mit etwas Olivenöl ein. Dann ging sie ins Schlafzimmer und suchte in ihrer Kommode nach einem Nachthemd.
Ja, aber vielleicht …
Es geht dich nichts an, was er mit wem treibt.
Es kümmerte sie nicht. Nicht im Geringsten.
An der Tür war ein schnelles Klopfen zu hören. Izzy drehte sich um und erhaschte einen Blick auf ihr Spiegelbild – nackt, auf den Knien, in der untersten Schublade nach einem Nachthemd suchend. „Wer ist da?“
„Teddy?“
„Oh. Komm rein.“ Sie fuhr mit ihrer Suche fort.
„Der verlorene Sohn kehrt heim!“ Teddy stieß die Tür auf und schob Clay vor sich her ins Zimmer. Er sah Izzy und erstarrte.
Izzy schnappte nach Luft und sprang auf. Sie registrierte, während sie Clays überraschte Miene sah, dass sie irgendetwas aus der Schublade in der Hand hielt. Hastig schüttelte sie es auseinander und hielt es vor sich.
„Entschuldige.“ Clay wich einen Schritt zurück und stieß gegen die offene Tür. Er stolperte, und Izzy wurde sich der Absurdität der Situation bewusst: Der anmutigste und athletischste Mann, den sie kannte, geriet ins Stolpern, weil er sie nackt gesehen hatte.
Er wirbelte herum und verschwand; sie hörte seine Schritte auf der Treppe.
„Was hatte das zu bedeuten?“, wollte Teddy wissen.
Izzy seufzte aus tiefstem Herzen.
„Schließlich hat er dich nicht zum ersten Mal nackt gesehen“, meinte Teddy. „Aber hat er dich je darin gesehen?“
Teddy deutete auf das Kleidungsstück, das Izzy vor sich hielt. Es war das hautenge schwarze Nachthemd aus Seide und Spitze, das sie sich für Prez gekauft, aber nie getragen hatte. An den Spaghettiträgern hingen noch die Preisschilder.
„Nein“, antwortete Izzy tonlos.
„Das mag es erklären“, meinte Teddy. „Trotzdem.“
„Teddy, ich würde mich jetzt gern anziehen.“
Teodora
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