TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Belle“, sagte er. „Wie geht es dir?“
„Besser.“ Sie lächelte.
„Wir haben uns ganz schön Sorgen gemacht. Ich schätze, Cade hat jetzt ein paar graue Haare.“
„Der Arzt sagte, Carrington konnte problemlos festgenommen werden.“
„Dank dir. Das war ganz schön mutig von dir.“
Belle wandte den Blick ab. „Glaub mir, wenn ich daran gedacht hätte, dass mein Gurt sich so schwer öffnen lässt, hätte ich das niemals getan. Das einzig Gute an der ganzen Sache ist lediglich, dass Tom nicht entkommen konnte.“ Als sie aufblickte, standen ihr Tränen in den Augen. „Es war dumm. Ich war so dumm, das Leben meines Babys auf Spiel zu setzen.“ Ihre Stimme versagte, und schluchzend ließ sie den Tränen freien Lauf.
„Ach, Belle“, sagte Reese. „Wein doch nicht.“ Er ging zur Tür. „Ich hole Cade.“
„Nein! Nein.“
„Aber er wartet.“
„Ich kann ihn jetzt nicht sehen.“
„Wieso nicht?“
„Noch nicht. Ich … nicht nach allem, was passiert ist. Ich kann nicht.“
„Das ist doch verrückt.“
„Reese, ich weiß, dass du es gut meinst, aber du verstehst nicht, und ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Bitte, ich bin noch nicht in der Verfassung, Cade zu sehen.“
„Wenn du es so willst.“ Reese zuckte mit den Schultern und ging hinaus.
Cade war so nervös, dass er die Hände in die Taschen stecken musste, damit er sich nicht sämtliche Nägel abkaute. „Geht es ihr gut?“
„Ausgezeichnet.“
„Hast du ihr gesagt, dass ich hier bin?“
„Ja.“
„Und?“ Flehend hielt Cade den Atem an.
„Tut mir leid. Sie will dich nicht sehen.“
Belle wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, aber dass Cade bei ihrer Ankunft auf der Ranch ausgezogen war, hätte sie nie gedacht. Sie hatte vermutet, er werde einen oder zwei Tage abwarten und dann versuchen, alle Probleme zu besprechen. Aber dass er einfach wegging, ohne eine Nachricht zu hinterlassen … er rief nicht einmal an.
Im Krankenhaus hatte sie nicht mit ihm sprechen wollen, und jetzt sah es so aus, als brauchte sie ihn überhaupt niemals wiederzusehen. Wie sollte sie sich bei einem Mann entschuldigen, der verschwunden war?
Durch Reese hatte er ihr ausrichten lassen, er werde sich um das Baby kümmern. Kein Wort über sie. Das klang wirklich so, als wolle er nicht zurückkehren.
Bedeutete das, dass sie niemals die Gelegenheit bekam, ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte? Zwei Wochen waren vergangen, ohne dass sie ein Wort von Cade gehört hatte, als Reese ohne Ankündigung in Belles Büro platzte.
„Also gut, jetzt reicht’s. Ich hatte mit drei oder vier Tagen gerechnet, bis du und Cade vernünftig werdet, aber offenbar habe ich mich getäuscht. Wie lange willst du hier noch in Selbstmitleid baden, bevor du ihn suchst?“
„Halte dich da raus, Reese.“
„Ach ja? Stecke ich nicht mittendrin, seit alles mit euch angefangen hat?“
„Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber …“
„Sorge? Es ist eher Erschöpfung. Ist dir klar, dass ich die meiste Arbeit erledige, seit du aus dem Krankenhaus bist? Und offen gesagt, ich bin bald am Ende meiner Kräfte. Ich war bereit, dir Arbeit abzunehmen, zumal du direkt aus dem Krankenhaus kamst. Aber sieh dich mal an, Belle. Deine Wangen sind rosig, und du bist allmählich kugelrund.“
Empört sprang sie auf. „Das bin ich nicht. Ich habe kaum mehr zugenommen als …“
Sein selbstzufriedenes Lächeln ließ sie verstummen.
„Das war hinterhältig.“
„Wenigstens bist du aus diesem Stuhl aufgesprungen, und das passiert sonst ja nur noch, weil du zehnmal am Tag ins Bad musst.“
„Also“, sie konnte nicht anders, jetzt musste sie auch lächeln, „du vergisst offenbar deine gute Erziehung.“
„Und nun sag mal“, er verschränkte die Arme vor der Brust, „was du wegen Cade zu tun gedenkst.“
„Was kann ich schon machen? Er ist fort.“
„Er versteckt sich.“
„Wo ist da der Unterschied? Ich kann ihn nicht finden. Bist du sicher, dass du weißt, wo er ist?“
„Hör mal, wenn ich es wüsste, wäre ich längst dort. Ich weiß nie genau, wann er anruft. Er spricht fünf Minuten lang mit mir und weigert sich, mir zu sagen, wo er steckt. Dieser Mann ist so stur, dass noch ein Esel von ihm lernen könnte. Die Weinkellerei nimmt uns beide voll in Anspruch, also brauchen wir Cade, um die Ranch zu leiten. Glaub mir, ich sehne mich genauso sehr wie du danach, dass er zurückkommt.“
Belle blickte nach unten und klopfte leicht auf ihren gewölbten
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