TIFFANY EXKLUSIV Band 03
entwischen. Verstanden?“
„Ja.“ Durch das Funkgerät hörte Belle die Bremsen quietschen und wusste, dass Cade zurückkam. „Wann kommt der Sheriff mit seinen Leuten?“
„Jeden Moment.“
„Lasst Carrington nicht entkommen. Ihr müsst ihn auf jeden Fall aufhalten. Verstanden?“
„Ja. Wir kümmern uns darum. Ende.“ Reese hängte das Mikro weg und stieg aus dem Wagen. „Belle, bleib hier, falls Cade sich meldet. Tyler, komm mit.“ Die beiden Männer rannten davon.
Belle saß da und hörte auf die Störgeräusche aus dem Funkgerät, wobei sie hoffte, dass Cade sich meldete. Sie nahm das Mikrofon, doch was sollte sie sagen? Schon einmal hatte er ihr gesagt, ihr Temperament werde sie noch mal in große Schwierigkeiten bringen, und er hatte recht behalten.
Sie hatte Carrington praktisch völlig freie Hand gegeben, sie zu berauben, und auch ihre Nachbarn mussten jetzt darunter leiden. Was würde ihr Großvater dazu sagen? Sosehr sie ihn auch vermisste, im Moment war sie froh, dass er nicht erleben musste, welche Schande sie ihm bereitete.
Die Geräusche eines schnell fahrenden Lieferwagens rissen sie aus ihren Gedanken. Cade! Sie drehte sich in ihrem Sitz herum, um zum Tor und zur Hauptstraße sehen zu können. Nein. Sie wandte sich zur anderen Seite. Dort konnte sie einen alten Wagen sehen, der um die Scheune gefahren kam.
Carrington!
Belle hielt nach Reese Ausschau, aber niemand folgte Tom.
Auf einmal hörte sie wieder Cades Worte. Sie sollten Tom auf jeden Fall aufhalten. Im nächsten Augenblick sah sie den Wagen um das Haus auf das Tor zukommen. Sie musste etwas unternehmen! Rasch schätzte sie ihre Entfernung zum Tor ab und traf eine Entscheidung. Der Wagen war entbehrlich, aber Cade nicht. Belle ließ den Wagen an, schaltete in den Rückwärtsgang und gab Gas. Quer durch ein gepflegtes Blumenbeet hindurch steuerte sie auf die Einfahrt zu und hielt den Wagen an, sodass Carrington nicht am Heck des Wagens vorbeikonnte. Gleichzeitig riss sie die Tür auf und drückte auf den Knopf, mit dem sie den Gurt lösen konnte, um schnell aus dem Wagen zu kommen.
Der Gurt löste sich nicht.
Wieder drückte Belle auf den Knopf. Schließlich riss sie mit aller Kraft an dem Gurt, doch nichts geschah. Panische Angst erfasste sie.
Bitte, bitte, flehte sie und blickte hoch. Sie erkannte Überraschung und dann Angst in Tom Carringtons Gesicht, kurz bevor er mit dem Lieferwagen ins Heck ihres Autos fuhr. Der Aufprall schleuderte Belles Wagen herum und stieß ihn in einen Zaun, der die Auffahrt eingrenzte.
Bitte, lass mich nicht mein Baby verlieren, war Belles letzter Gedanken, bevor sie das Bewusstsein verlor.
10. KAPITEL
„Irgendetwas Neues?“ Reese reichte Cade einen Becher Kaffee aus dem Automaten. Seit zwei Stunden warteten sie jetzt schon.
„Nein“, antwortete Cade und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Er blinzelte und nahm Reese mit zitternden Fingern den Becher ab.
„Hab Vertrauen, Cade. Sie ist genauso stark wie klug. Sie schafft es schon. Du wirst sehen.“
„Aber eine Kopfverletzung …“
„Die Farentinos sind für ihre Dickschädel bekannt“, sagte Reese und hoffte, seinen Freund aus den düsteren Gedanken zu reißen.
Strafend sah Cade ihn an. „McBride. Sie ist eine McBride.“
„Ich meinte doch nur …“
Cade unterbrach ihn, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Ich weiß, was du meintest. Aber solche Angst hatte ich noch nie in meinem Leben. Wenn ich in dem Wagen gesteckt hätte, wäre alles halb so schlimm. Aber Belle … und dann noch das Baby.“ Er hatte den Becher schon halb an die Lippen gehoben, als er innehielt. „Was tue ich bloß, wenn ich sie beide verliere?“
„Das darfst du nicht einmal denken. Sie werden es schon beide überstehen.“
„Aber mir haben sie das nicht zu verdanken.“
„Du bist genauso wenig für das, was geschehen ist, verantwortlich wie Belle für Carringtons kriminelle Energie.“
„Wirklich nicht? Was ich alles zu ihr gesagt habe! Ich war so grausam, Reese.“
„Du warst verletzt.“
„Das ist keine Entschuldigung!“ Sein Ausbruch brachte ihm einen tadelnden Blick von der Krankenschwester hinter dem Schreibtisch ein. „Ich werde mir nie verzeihen, was ich ihr alles an den Kopf geworfen habe“, fuhr er leiser fort. „Und Belle wird das auch nicht tun.“
„Doch, sie wird dir alles verzeihen, wenn du ihr sagst, dass du sie liebst.“
„Würde sie mir das glauben? Gestern Abend vielleicht, wenn ich ihr wie
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