TIFFANY EXKLUSIV Band 04
mitbekommen“, nuschelte der Mann. „Sie suchen Jennifer Hannah?“
„Ja.“ Trev hielt es für sinnlos, es abzuleugnen, da er ihren Namen laut gerufen hatte. Aber alle seine Muskeln spannten sich an. Vielleicht war der Bursche vom FBI … vielleicht auch nicht.
Die Hände in den Jackentaschen, beugte der Mann sich näher zu ihm und murmelte vertraulich: „Sie sind also ihr Mann, wie?“
Trev hatte keine Zeit zu antworten oder zu handeln. Etwas Hartes, Metallenes bohrte sich in seinen Rücken. Er brauchte nicht zu raten, was es war.
„Wie wär’s, wenn wir irgendwo hingehen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können?“
Der freundliche Ton des Kerls konnte nicht über seine Absicht hinwegtäuschen. Er würde nicht zögern abzudrücken.
11. KAPITEL
Dan Creighton und zwei Polizeibeamte in Zivil holten Jennifer in Washington am Flugplatz ab. Ihr väterlicher Betreuer drückte sie tröstend an sich, erzählte ihr auf dem Weg durch die Flughafenhalle von den Plätzchen, die seine Frau für sie gebacken hatte, und von seinen Kindern. Erst als sie in dem fensterlosen Minibus saßen, unterwegs zum Vorbereitungszentrum für Zeugen, kam er zur Sache.
„Wie haben Sie reagiert, als Ihre ehemalige Schulkameradin Sie angesprochen hat?“
Dies hatte Jen ihm erzählt, als sie ihn von Sunrise aus anrief. Sie hasste es, Dan zu belügen, aber es war der einzige Weg, eine neue Identität zu erhalten. „Als sie mich fragte, ob ich Carly sei, habe ich natürlich völlig verständnislos getan. Aber sie war misstrauisch, das habe ich gesehen. Ich glaube, sie weiß etwas.“
„Da Sie sich nicht an ihren Namen erinnern, werden wir versuchen, alte Schuljahrbücher zu bekommen. Wir müssen wissen, wer diese Frau ist und was für Verbindungen sie hat.“
Jennifer nickte und hoffte, sie würden kein Jahrbuch auftreiben.
„Ihre Sachen werden wir im Hauptquartier einlagern, bis Sie in St. Paul eine Wohnung gemietet haben. Dann werden sie Ihnen gebracht. Natürlich außer den Dingen, die irgendwie auf Jennifer Hannah hinweisen.“
Wieder nickte sie. Der Gedanke, dass FBI-Beamte ihre persönlichen Besitztümer durchsiebten, hätte sie früher gestört. Jetzt war es ihr völlig egal. Sie fühlte sich wie zu Eis erstarrt, so als ob nichts sie berühren könnte. Vielleicht war es besser so, denn sonst wäre der Schmerz unerträglich gewesen.
Dan begleitete sie zu ihrer Unterkunft in demselben schwer bewachten Gebäudekomplex, wo sie vor sieben Jahren auf das Zeugenschutzprogramm vorbereitet worden war. Bevor er ging, gab er ihr einen Packen Informationsmaterial – die erfundene Lebensgeschichte der Person, die sie werden würde, ein paar Videos von der Stadt, in der sie angeblich aufgewachsen war, Literatur über St. Paul und ein Buch mit Namen als Hilfe, einen neuen Namen zu wählen.
Allein in ihrem kleinen Einzimmer-Apartment, wanderte sie ziellos umher, starrte nach draußen in den von Mauern umgebenen Innenhof. Wieder eine neue Identität, wieder eine andere werden – sie brachte es nicht fertig, das Material zu studieren. Sie wollte heraus aus diesem Gefängnis, wünschte nichts mehr, als zu Trev zurückzukehren und so zu tun, als wäre die Welt in Ordnung.
Aber sie wusste, dass die Gefahr sie immer quälen würde. Und Trev liebte sie nicht mehr. Sie hatte seine Liebe mit grausamen Lügen getötet. Es war so besser für ihn. Jetzt konnte er endlich einen Schlussstrich unter sein altes Leben ziehen.
Am Nachmittag – Jennifer lag lesend auf ihrem Bett – schreckte ein energisches Klopfen sie hoch. Es war Dan, der eigentlich erst am nächsten Tag wiederkommen wollte. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, dass etwas nicht stimmte.
„Wir haben ein Problem, Jenny. Kommen Sie, setzen Sie sich“, sagte er erschreckend ernst. Als er neben ihr auf dem Sofa saß, wagte sie kaum, ihn anzusehen. „Ihnen ist hoffentlich klar, wie wichtig es ist, dass Sie vollkommen ehrlich zu mir sind. Ich kann Sie nicht schützen, wenn ich nicht alle Fakten habe.“
Ihr Magen verkrampfte sich. „Ja, das weiß ich, Dan.“
Sein Blick bohrte sich in ihren. „Kennen Sie einen Mann namens Trev Montgomerey?“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Trev Montgomerey? Ja, ich kenne ihn flüchtig.“ Als Dan sie durchdringend anstarrte, fuhr sie stockend fort: „Er ist Bauunternehmer und kürzlich nach Sunrise gezogen. Ich habe ihn Freitag in dem neuen Hotel kennengelernt. Warum fragen Sie?“
„Er war heute Morgen bei Ihrer Wohnung und hat Sie
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